EN
This study draws on the tradition of Chinese and European interpretations of the I-Ching (Book of Changes) and examines that book’s structure and its philosophical or metaphysical background with the help of contemporary western process philosophy. The main aim is to defend the thesis that the I-Ching presents a grasp of a basic insight that prioritises becoming over being and process or event over state – an insight that is insisted upon by process philosophy in opposition to the mainstream of the entirety of western thought. In the first and second parts, employing mutual comparison, the paper traces how the I-Ching attempts to capture the processes of becoming rather than fixed states. In the third part, the study discusses the convergence between the grasping of change in the I-Ching and, above all, Whitehead’s process philosophy, and the concluding fourth part provides evidence for the validity of the aforementioned hypotheses, placing the aspects examined in the wider context of Chinese nature lyrical poetry.
DE
Die vorliegende Studie knüpft an die traditionellen chinesischen und europäischen Interpretationen des Yijing (Buch der Wandlungen) an und beleuchtet vermittels der heutigen westlichen Prozessphilosophie dessen Struktur und seinen philosophischen bzw. metaphysischen Hintergrund. Hauptziel ist die Verteidigung der These, dass das Yijing die Erfassung des grundlegenden Einblicks darstellt, um den es gerade in der Prozessphilosophie geht und der im Gegensatz zur Hauptströmung des gesamten westlichen Denkens das Werden dem Sein vorzieht, sowie den Prozess bzw. des Ereignis dem Zustand. Im ersten und zweiten Teil der Studie wird im gegenseitigen Vergleich die Art und Weise verfolgt, in der im Yijing versucht wird, die Prozesse des Werdens und eben nicht fixierte Zustände zu erfassen. Der dritte Teil befasst sich mit der Konvergenz zwischen der Erfassung der Veränderung im Yijing und vor allem Whiteheads Prozessphilosophie. Im abschließenden vierten Teil wird dann die Gültigkeit der aufgeführten Hypothesen durch Erfassung der untersuchten Momente im breiteren Kontext der chinesischen Naturlyrik belegt.