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Der Lednica See liegt auf einem typisch agrarischen Zuflussgebiet; die Ackerfelder bilden ca. 90% der Fläche des Gebiets. Unmittelbar am Rande des Sees befinden eich 8 Dörfer (Abb. 2.), deren Abwässerwirtschaft völlig ungeordnet ist. Die Düngung der Ackerfelder mit nicht gereinigten Wirtschaftsabwässern und mineralen Düngern verurschaft eine ständige Erhöhung der Trophie und Saprobie des Sees, weil grosse Mengen der Biogene und organischer Substanz in den See zusammenfliessen. Eine zusätzliche Ursache der Verschmutzung des Sees sind ungereinigte Abwässer aus der Molkerei und Brennerei, sowie Inventarabwässer aus dem Volkseigenen Gut (PGR), die unmittelbar zum südlichen Teil des Sees abgeleitet werden. In der Arbeit werden Forschungsergebnisse aus den Jahren 1985-1987 dargestellt, die die physischen Merkmale sowie die chemische Zusammensetzung des Wassers im Lednica See betreffen. Auf Grund der Bathymetrie des Sees und unterschiedlicher Wirkung des Zuflussgebiets auf einzelne Teile des Sees wurden drei probenentnahmsteilen gewählt (Abb. 1.). In den Oberfläche und Bodenproben, sowie an den zusätzlich aus dem Metalimnion Stratifizierten Stellen wurde eine völlige, in den Limnologischen Forschungen übliche physikalisch-chemische Analyse des Wassers ausgeführt. Im Sommer und im Herbst notierte man an allen Stellen ein gutes Umrühren des Wassers; die Frühlingszirkulation fand bei der "Temperatur von 7-9°C statt, die Herbstzirkulation - bei der Temperatur von ca. 13°C. In der Periode der Frühlingszirkulation waren die Sauerstoffkonzentrationen immer sehr hoch, 13,6 bis 18,0 mgO2/dm3, das Wasser war im ganzen senkrechten Querschnitt mit Sauerstoff gesättigt. Im Herbst, bei herrschender Homothermie, waren auch die Konzentrationen des Sauerstoffs ausgeglichen, nur im polymikiischen Teil des Sees jedoch war das Wasser ein wenig mit dem Sauerstoff übersättigt; an den dimiktischen Stellen traten immer scharf ausgeprägte Sauerstoffdefizite auf. (Abb. 3.). In der Sommerstillstandsperiode, an den tieferen Steilen, trat eine merkliche Schichtung der Temperatur und des Sauerstofss auf. Die senkrechte Einteilung der Sauerstoff-konzentration war mit dem thermischen Profil eng verbunden. Das Wasser des Epilimnions war gut mit Sauerstoff gesättigt, eine plötzliche Verschlechterung der Sauerstoffbedingungen trat schon im Metalimnion auf; das Hypolimnion war immer frei von Sauerstoff – die Dichte der sauerstofflosen Schicht erreichte 5 m. Im tieferen Teil des Hypolimniones trat Schwefelwasserstoff auf. Die starke, auf den Lednica See ausgeübte Anthropopression verursacht eine ständige Erhöhung der Verschmutzung und der Fruchtbarkeit des Sees. Die dreijährigen Mittelwerte des chemischen Sauerstoffbedarf (ChZT), der Oxydationsfähigkeit und des biochemischen Sauerstoffbedarf wurden in der Abbildung 5 dargestellt. Diese drei Parameter bestimmen den Gehalt der totalen und biodegradabilen organischen Substanz. Der chemische Sauerstoffbedarf war in der ganzen Forschungsperiode im Bereich von 25,3 bis 37,8 mgO2/dm3 (Höchstwert im Sommer, Mindestwert im Frühling.). Der biochemische Sauerstoffbedarf (1,2-8,5 mgO2/dm3) erreichte den Höchstwert im Frühling; im Sommer war der BZT5 an der Stelle I und am Boden, an den stratifizierten Stellen ständig hoch. Ähnlich war die Oxydationsfähigkeit immer die höchste im Sommer im Hypolimnion an den Stellen И und III. (8,5-28,0 mgO2/dm3). Die Konzentration des gesamten Stickstoffs betrug 0,966-8,396 mgN/dm3. Im Sommer, an den Stellen II und III im Hypolimnion waren die Konzentrationen des Ammoniumstickstoffs und der Orthophosphate deutlich höcher. (Abb. 6 und 7). Diese Substanzen wurden in den biochemischen Prozessen aus der in den Bodensätzen deponierten organischen Substanz freigemacht. Die Ionäquivalentzusammensetzung der Makroelemente (Abb. 8-10) bewies, dass das Wasser im Lednica See zum Sulphat-Kalziumtyp gehört.