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2012 | 19 | 7-42

Article title

Die Beziehungen des Deutschen Ordens zum Reich vom Thorner Frieden bis zum Tag von Breslau

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PL
Stosunki pomiędzy Zakonem a Rzesza od pokoju toruńskiego do wyroku wrocławskiego
EN
The Relations between the Teutonic Knights and Reich from the Peace of Toruń to the Judgment of Wrocław

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czasopismo (rocznik)

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DE

Abstracts

DE
Der Beitrag problematisiert die Beziehungen des Deutschen Ordens zum Reich nach dem Ersten Thorner Frieden. Dabei steht die Frage im Mittelpunkt, ob und wie der Friede Handlungsspielräume beeinflusst hat; einmal die Handlungsspielräume des Deutschen Ordens dem Reich gegenüber, weiterhin von Seiten des Reiches die Handlungsspielräume Sigismunds, der Kurfürsten und anderer Fürsten. Zeitlich konnte ein gewisses Periodisierungsschema, das stark der Politik Sigismunds folgt, zugrunde gelegt werden. Mit dem Ersten Thorner Friede setzt eine eigene Phase der ostmitteleuropäischen Politik ein, die von den Jahren 1411 und 1420, von Thorn und dem Tag zu Breslau begrenzt wird. Die Beziehungen zwischen dem Orden und dem Reich waren in diesem Jahrzehnt nicht homogen. Für den Orden waren in den Beziehungen der Thorner Friede mit seinen Folgen sowie die Gestaltung des weiteren Verhältnisses zu Polen-Litauen zentral. Je nach Konstellation wurden dafür Beziehungen zum König, zu den Kurfürsten, zu Fürsten oder – hier vernachlässigt – zur Kurie aktiviert. Das Reich als – freilich abstraktes – Ganzes folgte in den Beziehungen zum Orden und zu Polen-Litauen keiner Grundlinie. Auch die einzelnen betrachteten Kräfte – König, Kurfürsten, Fürsten – handelten eher real- und tagespolitisch als an Grundprinzipien orientiert. In einem zweiten Schritt wurden die konkreten diplomatischen Beziehungen zwischen dem Deutschen Orden und dem Reich in ihrer Praxis in den Blick genommen. Diese Beziehungen wurden weniger stark von Treffen (Grabau, Ofen, Konstanz, Wielun), als von Gesandtschaften und Briefen geprägt. Auf das Potential einer Beschäftigung mit diesen Formen diplomatischer Kommunikation wurde am konkreten Beispiel hingewiesen.
PL
Der Beitrag problematisiert die Beziehungen des Deutschen Ordens zum Reich nach dem Ersten Thorner Frieden. Dabei steht die Frage im Mittelpunkt, ob und wie der Friede Handlungsspielräume beeinflusst hat; einmal die Handlungsspielräume des Deutschen Ordens dem Reich gegenüber, weiterhin von Seiten des Reiches die Handlungsspielräume Sigismunds, der Kurfürsten und anderer Fürsten. Zeitlich konnte ein gewisses Periodisierungsschema, das stark der Politik Sigismunds folgt, zugrunde gelegt werden. Mit dem Ersten Thorner Friede setzt eine eigene Phase der ostmitteleuropäischen Politik ein, die von den Jahren 1411 und 1420, von Thorn und dem Tag zu Breslau begrenzt wird. Die Beziehungen zwischen dem Orden und dem Reich waren in diesem Jahrzehnt nicht homogen. Für den Orden waren in den Beziehungen der Thorner Friede mit seinen Folgen sowie die Gestaltung des weiteren Verhältnisses zu Polen-Litauen zentral. Je nach Konstellation wurden dafür Beziehungen zum König, zu den Kurfürsten, zu Fürsten oder – hier vernachlässigt – zur Kurie aktiviert. Das Reich als – freilich abstraktes – Ganzes folgte in den Beziehungen zum Orden und zu Polen-Litauen keiner Grundlinie. Auch die einzelnen betrachteten Kräfte – König, Kurfürsten, Fürsten – handelten eher real- und tagespolitisch als an Grundprinzipien orientiert. In einem zweiten Schritt wurden die konkreten diplomatischen Beziehungen zwischen dem Deutschen Orden und dem Reich in ihrer Praxis in den Blick genommen. Diese Beziehungen wurden weniger stark von Treffen (Grabau, Ofen, Konstanz, Wielun), als von Gesandtschaften und Briefen geprägt. Auf das Potential einer Beschäftigung mit diesen Formen diplomatischer Kommunikation wurde am konkreten Beispiel hingewiesen.
EN
The article describes the relationship of the Teutonic Order and the German Reich in the period after the conclusion of the first Peace of Toruń (Thorn). The focus is on the question of whether and to what extent the conclusion of this peace had impact on the scope of activities of the parties, on the one hand, the relationship of the Order to the Reich, on the other, activities of Sigismund, archdukes, and other princes. The basis for the discussion is a time scheme referring to the policy of Sigismund. The conclusion of the First Peace of Toruń began the phase of the Central European policy, which was within in the time frames from the First Peace of Toruń to the Wrocław's (Breslau’s) judgment, i.e. from 1411 to 1420. Relationship between the Order and the Reich was not quiet in this period. The position of the Order was determined by the peace of Toruń and its consequences, as well as, creation of the further relationships with the Polish-Lithuanian Commonwealth. Depending on the current situation the relationships with the king, archdukes, princes or Curia were of the most importance. Reich, which was only an abstract entity, did not followed any particular policy line in relations with the Order and the Polish-Lithuanian Commonwealth. Likewise, the individual players - king, archduke and princes ran policy subordinated to the rather current goals and failed to set a long-term policy. Further are analyzed specific diplomatic relations between the Reich and the Order in the practical aspect. These relations were shaped more by the envoys and letters than the meetings (Grabau, Buda, Constance, Wieluń). The potential of such a diplomatic communication was described at the particular example.

Year

Issue

19

Pages

7-42

Physical description

Dates

published
2012-11-27

Contributors

  • Friedrich-Schiller-Universität Jena

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