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Im Jahre 1977 waren die Ausgrabungen auf der frühmittelalterlichen Fundstelle im Bereich der Burg auf der Insel Ostrów Lednicki geführt. In der Nahe der südwestlichen Ecke der so genannten II. Kirche wurde ein nicht typisches Skelett freigelegt. In Hinsicht auf ihre Messungs- und Beschreibungseigenschaften weichte diese Tote von den durchschnittlichen Eigenschaften, die die Population aus derselben Fundstelle charakterisieren, wesentlich ab. Eine Analyse der Angaben ließ festzustellen, daß es ein Fall des Gigantismus und der Akromegalie ist. Der Verknöcherungsgrad des Skeletts weist daraufhin, daß diese Tote zum Zeitpunkt des Todes ca. 25 - 30 Jahre alt war. Die Aufbaumerkmale des Beckens lassen zu vermuten, das es eine Frau war. Auf Grund von Beschreibungs- und Messungsangaben des Schädels und unter Berücksichtigung des Einflusses der Hypophysenüberfunktion auf die Entwicklungsprozesse der Knochen- und Weichteile habe ich die bei der Nachbildung des Aussehens des menschlichen Kopfes verwendeten Standards modifiziert. Der rekonstruierte Kopf der „Riesin” charakterisieren ausgeprägte Gesichtszüge und große Abmessungen, die aus dem Schädelaufbau, seiner massiven Muskulatur sowie aus dem Wachstum von manchen knorpeligen Elementen erfolgen. Während der Nachbildung habe ich die Festlegungen betreffs Geschlecht des Toten nicht berücksichtigt. Infolge der übermäßigen Ausscheidung von Somatotropine unterlag die Gestaltung der zweitrangigen Geschlechtszeichen auf dem Skelett den Störungen, die deren eindeutige Beurteilung erschweren. Wegen des Mangels an entsprechender Anzahl von Angaben habe ich auch die Behaarung des Kopfes nicht nachgebildet.