DE
Unter verschiedenen Objekten der traditionellen Bebauung des großpolnischen Dorfes nahm einen besonderen Platz hinsichtlich Lage, Form und Funktion die Schmiede, also ein Gebäude, in dem sich die Werkstatt des Schmieds befand, ein. In der letzten Zeit wurden, leider, die meisten von diesen Gebäuden devastiert oder zu mechanischen Werkstätten, Garagen oder sogar Wohnungen umgestaltet. Dieser eigentlich unabwendbare Zustand bewirkte, daß die Bedeutung der hier und dort getroffenen Schmieden immer weniger deutlich ist. Die Verfasser haben also beschlossen, nicht nur das Bild der traditionellen Schmiede und deren Rolle in der sie umgehenden Landschaft zu rekonstruierten, sondern auch die Änderungen, den sie vom 18. bis 20. Jh. unterlagen, darzustellen. Die in der Erarbeitung ausgenutzten Materialien sind vor allem Archivmaterialien, die zum Teil aus den Quellenveröffentlichungen und Maschinenschriften stammen sowie Materialien aus eigenen Geländeuntersuchungen, die mit Informationen aus den Erarbeitungen bereichert wurden. In der Konklusion nahmen die Verfasser an, daß die traditionelle Schmiede gewöhnlich ein freistehendes Gebäude war, dessen Lage vom Bebauungscharakter, Raumplan und Lage des Dorfes gegenüber weniger oder mehr begangenen Wege abhängig war. Unter den Konstruktionen und Werkstoffen dominierten diese, die damals populär waren, jedoch vorausgesetzt, das sie keine Feuergefahrdung schafften. Die richtig eingeschätzte Dauerfestigkeit der Ziegel und der Dachziegel sowie deren Brandschutzeigenschaften haben mit der Zeit bewirkt, daß diese Baustoffe schon im letzten Viertel des 19. Jh. zu Grundbaustoffe beim Bau der Schmieden wurden. Dadurch war die Schmiede, nach Meinung der Verfasser, ein der ersten Dorfobjekte, die am Zivilisationsfortschritt des Dorfes teilgenommen haben und ein der ersten, das sich immer deutlicher in der traditionellen Dorfbebauung (Holz- oder Holz-Lehmbebauung) auszeichnete.