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Das Augenmerk auf die gezähnten Knochengegenstande zu richten und darin Musikinstrumente zu sehen, läßt es zu, die Funde dieses Typs im breiteren Umfang zu suchen. Die einen Mensch umgebenden Töne machen uns d essen bewußt, daß die Musik den Menschen bei verschiedenen Gelegenh eiten begleite t. Manchmal spielt sie eine sogar entscheidende Rolle —• z.B. bei dem Brauchtum. Bei den Untersuchungen des frühmittelalterlichen Gräberfeldes in Dziekanowice (Gem. Łubowo, Woj. Poznań, Fst. 2 2 ) traten in dem Grab eines 35 - 4 0 jähriges Mannes (Grab 4 5 /9 2 ), neben einigen Gegenständen aus Eisen und Knochen (v g l. Abb. 3 ) auch die Tierknochen auf (Abb. 4 ). Unter ihnen befand sich der rechte Unterkieferast eines Schweins. Die Interpretation dieses Fundes ist nicht eindeutig. Vielleicht haben wir in diesem Falle mit einem Musikinstrument vom Typ Schraper zu tun, wo der Ton durch das Reiben mit einem Hölzchen oder Knochen an die Zahnkronen entlockt wurde. Auf eine solche Interpretation weist die gegenwärtige Ausnutzung des Unterkiefers bei der Ausführung des Schrapers hin (Abb. 1 und 2 ). Vielleicht übte der auf dem Gräberfeld in Dziekanowice bestattete Mann eine Rolle in dem traditionellen Brauchtum der örtlichen Gemeinschaft.