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Am Hügelgräberfeld in Czerwony Dwor (Fundstelle XXI), Woi. Ermland-Masuren, werden seit 2003 Ausgrabungen durchgeführt. Es besteht aus ca. 50 Hügeln, die sich in zwei Zentren konzentrieren: das südöstliche wird auf die späte römische Kaiserzeit datiert, das nordwestliche auf die Völkerwanderungszeit. Bisher wurden 16 Hügel untersucht und dabei insgesamt ca. 150 Brandgräber nicht nur auf den Hügeln sondern auch in der Zone dazwischen entdeckt. Die Nekropole kann man mit der sog. GoldaperGruppe der Sudauen-Kultur verbinden, obwohl es nicht ausgeschlossen ist, dass die ältesten Gräber der Bogaczewo--Kultur zugehören. In den Jahren 2009-2010 wurden die Arbeiten auf den zwei folgenden Hügelgräbern in den beiden Zentren (Nr. 26 und 38) und in der Zone zwischen Hügeln durchgeführt. Das mit Steinmantel bedeckte Erdhügelgrab Nr. 26 gehörte zu den sog. Familienhügeln, weil in ihm außer dem „zentralen“ Grab auch ca. 32 sekundär in die Aufschüttung eingegrabene Urnen- und Brandgrubengräber gefunden wurden. Die Mehrheit dieser Gräber war in die älteren hineingegraben, was für eine absichtliche Tätigkeit gehalten werden sollte. Das Hügelgrab wurde wahrscheinlich von Anfang der Stufe D bis Anfang der Stufe E der Völkerwanderungszeit genutzt. Die Untersuchungen des zweiten Hügelgrabes (Nr. 38) wurden nicht bis zum Ende durchgeführt (es wurde nur ein Teil des Steinmantels abgetragen), deswegen ist es schwer, eindeutig das Ergebnis der Untersuchungen zusammenzufassen. Man kann annehmen, dass es beraubt wurde, weil im Zentrum die Umrisse von alten (altertümlichen?) Eingrabungen deutlich sind. Die zahlreichen Fragmente der Gefäße, die zwischen den Steinen des Mantels gefunden wurden, deuten darauf hin, dass er aus der römischen Kaiserzeit kommt. Wiederum in der Zone zwischen den Hügeln im südöstlichen Zentrum stieß man auf drei weitere Brandgräber, aus denen mindestens eines auf die Völkerwanderungszeit zu datieren ist.