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Im Juni 1993 wurden an Stelle der zufällig freigelegten Skelettgräber im Ort Siemianowo, Gem. Łubowo, Woj. Poznań (Abb .l) Rettungsgrabungen durchgeführt. Im Westprofil eines Wasserleitungsgrabens, in 840 cm Länge wurden 10 deutliche Grabgruben freigelegt (Abb.2). Die Grabgruben waren muldenförmig oder rechteckig und erreichten von 27 bis 58 cm Breite. Die Skelette lagen in der Ost-West-Achse, mit den Köpfen nach Westen. Auf Grund der an Ort und Stelle durchgeführten Beobachtungen können zwei “Gräberreihen” abgesondert werden, die vom Norden nach Süden laufen (Abb.3). Eine genaue Analyse der Profile und des Skelettmaterials lies 14 Skelettgräber und eine leere Grabgrube abzusondern. Im losen Material aus der Halde wurden außerdem Knochen abgesondert, die zu zwei weiteren Toten gehörten (Kinder Infans I und Infans II) (Tabelle 1). Es ist schwierig, auf Grund der durchgeführten Rettungsuntersuchungen die Chronologie des freigelegten Gräberfeldes genau zu bestimmen. Der Mangel an Beigaben, Sargspuren und die regelmäßige Grab- und Skelettanordnung weisen auf den Zeitraum Mittelalter - Mittelalter/Neuzeit hin. Für solch einen chronologischen Horizont sprechen auch die anthropologischen Schädelmessungen und errechnete Kennziffer (Tabellen 2 und 3).