Full-text resources of CEJSH and other databases are now available in the new Library of Science.
Visit https://bibliotekanauki.pl

PL EN


2010 | 25 | 1 | 41-62

Article title

Existenční krize a sanace Záložního úvěrního ústavu v Hradci Králové v letech první světové války

Authors

Title variants

DE
Die Existenzkrise und Sanierung der Kredit-Voruschuss-Anstalt (Záložní úvěrní ústav) in Königgrätz 1914-1918

Languages of publication

CS

Abstracts

DE
Die Königgrätzer „Kredit-Vorschuss-Anstalt“ (KVA) ist berühmt als die älteste nationaltschechische Aktienbank (gegr. 1868). Nachdem sie in den ersten vier Jahrzehnten als eine lokale Kleinbank alle Wirtschaftskrisen überstanden hat, wuchs sie seit 1906 in eine mittelgrosse Bank mit Aktienkapital von 15 Mill. K, die betreffs ihrer Bankoperationen und Filialen schnell vom böhmischen Nordosten in andere Regionen Böhmens, ja sogar bis Galizien mit übergrossen Ambitionen expandierte. Einige Zeichen der Krise waren bereits im letzten Vorkriegsjahr bemerkbar, aber man hat sie eher den äusseren Umständen am Geld- und Handelsmarkt zugeschrieben. Aber 26. 7. 1914 gerieten die Finanzen der Bank in offene Insolvenz, so dass sie ihre Schalter schliessen musste. Sowohl für das tschechische Bankwesen als auch für die Wiener Regierung war das äusserst unangenehme Lage. Weder Živnostenská banka (Gewerbebank), führendes tschechisches Bankinstitut, war nicht im Stande der KVA entscheidend zu helfen, ebensowenig das allgemeine Moratorium der Regierung vom 31. 7. Auf Drängen der Prager Statthalterei und der führenden tschechichen Politiker musste die Regierung zuletzt (17. 9.) spezielle Institution der „Geschäftsaufsicht“ einführen, die in KVA 7. 10. in Gestalt eines Kollegiums von vier Vertretern der böhmischen Banken unter Vorsitz von JUDr. Max Záveský (Landesbank für Böhmen) zustande kam. Nach Untersuchung der Akten und Rechnungen der KVA stellte diese Zwangsverwaltung fest, dass bereits die Bankbilanz zum 31. 12. 1913 bei weitem nicht der Wahrheit entsprach, dass die Anstalt statt Gewinn mit Verlust arbeitete, unter dem Nostro-Konto Tausende unverkäufliche Eigenaktien verwaltete und vielen bei ihr verschuldeten Unternehmen leichtsinnig weitere Kredite gewährte. Der I. Sanierungsplan der Geschäftsaufsicht (14. 12. 1914) war für Finanzministerium aus mehreren Gründen nicht akzeptabel, er war in vielem unvollständig, man sollte weiterhin nach neuen Ausgleichsordnung (10. 12. 1914) vorgehen. II. Sanierungsplan (28. 4. 1915) basierte schon auf detailierten Angaben. Die Gesamtverluste der Bank wurden auf 22,8 Mill. K festgesetzt, einschliesslich der unverkäuflichen Nostro-Aktien sogar auf 29,4 Mill. K. Inzwischen wurde auch die schlechte Geschäftslage der vielen mit KVA eng liierten Firmen bestätigt: 31 Firmen standen unter der Geschäftsaufsicht, 4 Firmen endeten im Konkurs. Aus diesen Gründen war der Sanierungsplan modifiziert und anders konstruiert: (1) Grössten direkten Abschreibungen bzw. Übertragungen in sg. Verlustreserve wurden bei den Kontokorrent-Schuldner der Textil-, Bau-, Leder-, Maschinen- und holzverarbeitenden Branche vorgenommen; (2) zur Verlustdeckung wurde der ganze Reservefonds benutzt und das Aktienkapital radikal reduziert; (3) die Gläubiger der Bank sollten zukünftig in halbjährigen Teilzahlungen befrie-digt, aber gleichzeitig verpflichtet die neuen Aktien der KVA übernehmen und dadurch die Erhöhung des Aktienkapitals von 600 000 K auf 4,2 Mill. K ermöglichen; (4) der Staat sollte der Bank auf 6 Jahre ein 6 Mill-Darlehen gewähren.

Discipline

Year

Volume

25

Issue

1

Pages

41-62

Physical description

Contributors

  • Historický ústav AV ČR, Prosecká 809/76, 190 00 Praha 9, Czech Republic

References

Document Type

Publication order reference

Identifiers

YADDA identifier

bwmeta1.element.desklight-8233d037-1aab-4096-b915-e58267199940
JavaScript is turned off in your web browser. Turn it on to take full advantage of this site, then refresh the page.