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2010 | 25 | 2 | 125-148

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Existenční krize a sanace Záložního úvěrního ústavu v Hradci Králové v letech první světové války

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Die Existenzkrise und Sanierung der Kredit-Vorschuss-Anstalt (Záložní úvěrní ústav) in Königgrätz 1914–1918

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Abstracts

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Mit der Gutheißung Planes vom Finanzministerium trat die Sanierung der KVA in zweites Stadium. Die General-Versammlung der Aktionäre der KVA am 22. 6. 1915 genehmigte die einzelnen Vorlagen, daraufhin stimmte für den Ausgleich vor dem Kreisgericht in Königsgrätz (23. 9.) auch die Mehrheit der Bankgläubiger. Die Bank hatte am 1. 3. 1916 wieder normale Geschäftstätigkeit aufgenommen, leider fehlte ihr an Barmittel in Gestalt der versprochenen 6 Mill. K von der Staatskasse. Die allgemeine innen- und außenpolitische Lage war damals für Tschechen ungünstig (Verhaftung von K. Kramář, Auftreten des tschechischen Widerstandskampfes im Ausland, Beschuldigung der tschechischen Banken wegen der Sabotage der Kriegsanleihen, Gerichtsuntersuchung gegen Živnostenská banka, andererseits verbesserte Lage der Regierung – Durchbruch bei Gorlice, Niederlage Serbiens). Darüberhinaus kam in die Leitung des Finanzministeriums im Dezember 1915 neuer fähiger Mann – K. von Leth. Unter diesen Umständen suchte das Finanzministerium die Subvention für KVA hinauszuschieben bzw. kleiner gestalten. Erst im Mai 1916 wurde dieser Standpunkt revidiert und KVA bekam in zwei Raten die betreffenden 6 Mill. K. Ein Preis dafür war die erhöhte Kontrolle der Bank von oben: im August 1916 hat die Österreichisch-Ungarische Bank K. Srdinko, den Vorgesetzten seiner Nebenstelle in Königgrätz, zu ihrem Aufsichtsbeauftragter ernannt. Im Dezember 1916 kamen auch neue Leute in den Verwaltungsrat und das Direktorium der KVA. K. Srdinko konnte nach Wien 1916/17 melden, dass sich die finanzielle Lage der Bank zusehends stabilisierte. Die Besorgnisse erregte nur der bevorstehende Prozess gegen die ehemaligen Funktionäre der KVA. Die strafrechtliche Untersuchung gegen 28 Verwaltungsräte und Beamte der KVA wurde Ende 1914 vom Landesgericht und der Staatsanwaltschaft in Prag eingeleitet. Als Hauptbeschuldigte wurde JUDr. Fr. Ulrich, Vizepräsident des Verwaltungsrates und langjähriger Bürgermeister von Königgrätz, bezeichnet. So kam natürlich sein Abolitionsgesuch an neuen Kaiser Karl vom Januar 1917 ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Er meinte, er sei unschuldig, weil ihm jedes böse Vorhaben fremd war und nicht bewiesen war, er in seiner Banktätigkeit immer uneigennützig vorgegangen war und in seiner öffentlichen Arbeit für die Stadt und die Monarchie unzählige Verdienste erreicht hatte. In demselben positiven Sinne sprachen sich für ihn auch mehrere Gutachten von Dr. Záveský, von Königgrätzer Bischof, von Militärkommandant in Leitmeritz, von Bezirkshauptmann in Königgrätz und hauptsächlich von Präsidium der Statthalterei in Prag aus. Ohne Rücksicht darauf nahm die Staatsanwaltschaft/Prag zum Ulrichs Abolitionsgesuch den negativen Standpunkt ein, demgegenüber die Oberstaatsanwaltschaft/Prag beantragte die Einstellung des ganzen Strafverfahrens. In dieser unschlüssiger Situation verschieb das Finanzministerium die Verantwortung auf das Justizministerium. Der dort beauftragte Referent richtete sich zuerst nach der Meinung der höchsten Prager Behörden, aber der Justizminister und die hohen Ministerialbeamte kamen Ende 1917 zu einem entgegengesetzten Entschluss. So wurde die ganze Causa bis zur Auflösung der Habsburgermonarchie nicht abgeschlossen. Erst im Januar 1919 gab die republikanische Staatsanwaltschaft/Prag den Anlass zur Einstellung des Gerichtsverfahrens. Das ermöglichte Dr. Ulrich ein Abolitionsgesuch an Präsident T. G. Masaryk zu stellen und dann bis 1929 im Amt des Bürgermeisters bleiben. Das weitere Schicksal der KVA war nicht so günstig. Sie blieb am Niveau einer Kleinbank und war froh im Wege der Fusion im Jahre 1923 in Česká průmyslová a hospodářská banka eingenommen werden.

Discipline

Year

Volume

25

Issue

2

Pages

125-148

Physical description

Contributors

  • Historický ústav AV ČR, Prosecká 809/76, 190 00 Praha 9, Czech Republic

References

Document Type

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YADDA identifier

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