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Seweryn Szczuka (geboren 1651) stammte aus dem masowischen Kleinadel. In den Jahren 1670-1672 besuchte er das Jesuitenkolleg in Rössel in Ermland. Zuerst wählte Szczuka den Weg der militärischen Karriere und nahm einige Jahre lang an Kämpfen mit den Türken teil, dennoch schließlich entschied er sich, dem Klerus beizutreten. Im Jahre 1678 trat er ins Noviziat der Lazaristenversammlung ein, aber im Jahre 1680 verließ er diesen Orden. Anfangs des Jahres 1682 empfing Seweryn Szczuka die Pries-terweihe und wurde zum Pfarrer in Lomscha. Gemeinsam mit seinem Verwandten, dem Vizekanzler von Litauen – Stanisław Antoni Szczuka, arbeitete er daran, Familiengüter ringsum Szczuczyn im nordöstlichen Masowien zu erwerben. Seit 1687 war er Kulmer Kanoniker, der sich aktiv in die Arbeit dieses Domkapitels engagierte, und seit 1689 – Pfarrer in Thorner Pfarrkirche. Nach dem Tod folgender Kulmer Bischöfe war Szczuka zweimal, in den Jahren 1693 und 1694-1699, Verwalter der Bischofsgüter. Von 1700 bis 1710 war er Gnesener Kanoniker. 1703 wurde er zu Kulmer Suffragan ernannt. Obwohl Seweryn Szczuka mit dem Lazaristenorden nicht verbunden war, wurde er zum Befür-worter dieses Ordens und seines weiblichen Zweiges, der Barmherzigen Schwestern. Besonders während des Großen Nordischen Krieges unterstützte er finanziell Kulmer Haus der Lazaristen. Im Jahre 1710 stiftete er erneut das Kloster der Barmherzigen Schwestern in Kulm. Szczuka stiftete auch die von den Schwestern geleitete Mädchen-schule. 1709 bestimmte er eine beträchtliche Summe von 30.000 Zloty für die Stiftung des Priesterseminars in Płock, unter der Bedingung, dass es von den Lazaristen geleitet werden sollte. Im Jahre 1709 wurde er auch zum Kanoniker in Płock. 1712 brachte er die Lazaristen nach Mława, indem er sie damit betraute, eine Pfarrei zu leiten. In den Jahren 1712-1719 war er Verwalter des Bistums in Kulm. 1722 stiftete er eine Vertre-tung der Barmherzigen Schwestern in Szczuczyn und betraute die Schwestern damit, eine Mädchenschule und ein Armenhaus zu leiten. Seweryn Szczuka starb am 11. De-zember 1727. Er machte sich als geschickter Verwalter und eifriger Geistlicher verdient, aber charakteristische Eigenschaft seiner Tätigkeit war die Unterstützung der Lazaristen und der von ihnen geleiteten Schulen.