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1998 | 5 | 29-40

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Odtworzenie stanu dynamiki biologicznej ludności pochowanej na cmentarzysku

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Wiederherstellung des Zustandes der biologischen Dynamik der auf dem Gräberfeld gestatteten Bevölkerung

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Das frühmittelalterliche Skelettgräberfeld Dziekanowice, Fundstelle 22, liegt am östlichen Ufer des Lednica-Sees, ca. 90 m weit vom dessen Ufer, gegenüber der Insel Ostrów Lednicki. Das Gräberfeld liegt auf einer kleinen Erhöhung, die sanft nach Westen und Süden, ca. 5 m über dem jetzigen Seespiegel abfällt (Abb. 1). Die erste Information über das Gräberfeld stammt aus dem Jahre 1964, wenn bei den dort geführten Bauarbeiten zwei sehr gut erhaltene Skelettgräber gefunden wurden. Systematische Untersuchungen des Gräberfelds wurden erst im Jahre 1977 aus der Initiative der Paläodemographischen Sektion des Komitees der Demographischen Wissenschaften der PAW aufgenommen. Sie wurden von Dr. M. Henneberg aus dem Anthropologischen Institut der Adam Mickiewicz-Universität (UAM) in Poznań aufgenommen. Diese Arbeiten dauerten bis zum Jahre 1979. Im 1984 wurden die Untersuchungen, im Rahmen einer Zusammenarbeit des Museums der Ersten Piasten auf Lednica mit dem Institut für Anthropologie der UAM erneut aufgenommen und bis zum 1986 geführt. Systematische Untersuchungen wurden wieder im Jahre 1991 mit dem Ziel begonnen, alle Grenzen endgültig zu bestimmen, das gesamte Gräberfeld zu untersuchen und das umfangreichere, besser erhaltene Skelettmaterial für morphologische Analysen und diagnostische Untersuchungen zu erhalten sowie den Zustand und biologische Dynamik der Serie aus Dziekanowice zu wiederherstellen. Von 1991 bis 1996 (in den Jahren 1994-1996 wurden die Untersuchungen im Rahmen des Forschungsprojekts Nr. 1 P108 044 07, finanziert durch das Komitee für Wissenschaftliche Untersuchungen durchgeführt) wurde ein Gebiet mit 2113 m2 Fläche untersucht. Nach allen Festlegungen und Verifikationen nehmen wir an, daß das untersuchte Gräberfeld Dziekanowice 22 ein Gelände mit ca. 3600 m2 Fläche umfaßt. In der Nord-Süden-Achse erreicht es 60 m Länge, in der Ost-West-Achse auch 60 m (Abb. 2). In den Jahren 1964-1996 wurden auf dem Gräberfeld 404 frühmittelalterliche Gräber (darin 401 Skelettgräber und 3 leere Gräber) freigelegt, die auf den Zeitraum von ca. Mitte des 11. Jh. bis Ende des 12. Jh. datiert werden. In 401 Skelettgräbern waren 376 Toten der Ost-West-Achse entlang und 3 Toten der Nord-Süd-Achse entlang gelegt. 218 Toten hatten östliche Kopflage (57,5% aller Toten, die der Achse entlang bestattet wurden). 158 Toten halten westliche Kopflage (41,7%). 2 Toten lagen mit dem Kopf nach Norden (0,5%). 1 Tote lag mit dem Kopf nach Süden. Bei 53 Toten wurde die Kopflage nicht festgelegt (12,3%). Einer anthropologischen Analyse wurden Skelette oder deren Teile unterzogen, die 432 Toten angehörten. Das Alter zum Todeszeitpunkt wurde für 390 Toten: 158 Kinder und Jugendliche sowie 232 Erwachsene und Greise festgelegt. Nach Alterskategorien wurden auf dem Gräberfeld in Dziekanowice 100 Toten im Alter Infans I (23,2%), 25 Toten im Alter Infans II (5,8%), 33 Toten im Alter Juvenis (7,7%), 129 Toten im Alter Adultus (29,9%), 86 Toten im Alter Maturus (19,9%), 17 Toten im Alter Senilis (3,9%) untersucht. Bei 34 Toten, d.h. 7,9%, wurde das genaue Alter nicht bestimmt, man hat sich auf die Bezeichnung „erwachsener Tote" beschränkt. Die Toten mit unbestimmten Geschlecht und Alter bilden 1,8% und es sind 8 Toten (Tabelle 1). Über 424 Personen mit uns bekanntem Alter können wir folgendes sagen: 125 Personen (29,5%) erreichten das Alter eines Jugendlichen nicht, nicht weniger als 158 Personen (37,3%) erreichten das Alter eines Erwachsenen nicht, 266 Personen (62,7%) traten in das Reproduktionsalter ein, wovon eine Hälfte (28,3%) in das reife Alter eingetreten ist, und nur 17 Personen (4,0%) erreichten das Greisenalter. Von allen Skeletten wurde das Geschlecht nur bei 251 Toten festgelegt: 155 wurden als männlich und 96 als weiblich bestimmt. Von 155 Männern waren 5 im Alter Juvenis, 65 im Alter Adultus, 67 im Alter Maturus, 11 im Alter Senilis und 7 „erwachsene Toten". Von 96 Frauen waren J 1 im Alter Juvenis, 61 im Alter Adultus, 18 im Alter Maturus und 6 im Alter Senilis. Die Geschlechtsstruktur in der besprochenen Skelettserie, bei 155 männlichen und 96 weiblichen Skeletten, beträgt: 155m : 96w= 1 : 1,61. Durchschnittliche Sterblichkeit bei den Frauen beträgt, für 96 Frauen mit dem bestimmten Geschlecht, 32,5 Jahre. Durchschnittliche Sterblichkeit bei den Männern beträgt, für 155 Männer mit dem bestimmten Geschlecht, 38,5 Jahre. Zur Rekonstruktion biologischer Erscheinungen, die auf den Zustand und biologische Dynamik der Gruppe aus Dziekanowice Einfluß hatten, wurden, unter Berücksichtigung aller Erwachsenen, 424 Toten gewählt (Tabelle 3). Da der Wert des durchschnittlichen weiteren Lebens eines Neugeborenen — der für die Population aus Dziekanowice e°0-1 = 26,43 beträgt — sowie die Gebrauchszeit des Gräberfeldes und Gräberanzahl bekannt sind, kann die Größe (Zahlenstärke) der Gruppe, die in dem Zeitraum des Gebrauch dieses Gräberfelds lebte, wiederhergestellt werden (nach G. Acsádi und J. Nemeskári 1970). Wir setzen gleichzeitig voraus, daß das untersuchte Gräberfeld der einzige Ort für die Totenbestattung war (Tabelle 5). Das Gräberfeld in Dziekanowice war 1 0 0 -1 5 0 Jahre durch eine Gruppe von 75 bis 112 Personen gebraucht. Diese Zahl besteht aus 8-15 bis 12,5-22,5 gesonderten Haushalten (und von 11 bis 16 Familien, bestehend aus 7 Personen). Die schätzungsweise dargestellten Familienmengen bilden einen Beispiel für die Möglichkeiten der untersuchten Gruppe. Das Gräberfeld in Dziekanowice wurde in 80-85% untersucht; wir können annehmen, daß es innerhalb von 1 0 0 - 150 Jahren eine Gruppe aus nicht weniger als 90 und nicht mehr als 130 Personen gebraucht hat, die aus 13 bis 19 Familien mit 7 Personen bestand. 64% der Erwachsene aus der untersuchten Population hatten Chance, eine komplette Kinderzahl zu zeugen (Tabelle 6). Auf dem untersuchten Gräberfeld waren nur 29,5% Kinder, deshalb kann man sagen, daß die Frauen aus dieser Population, bei den beobachteten Aussterbensbedingungen bei Rpot = 0,637, im Mittel 4,5 Kinder gebaren. Die Serie aus Dziekanowice charakterisiert eine Familie bestehend aus 7 Personen, wo den Familienkern ein Paar von Erwachsenen im Produktionsalter und fünf Kinder waren. Für die Population aus Dziekanowice drückt der Wert 45% aus, daß dieser Teil der Generation am Schaffen der nächsten Generation teilnimmt (Tabelle 8).

Keywords

Year

Volume

5

Pages

29-40

Physical description

Dates

published
1998

References

  • Acsádi G., Nemeskári J., 1970. History of Human Life Span and Mortality, Budapest.
  • Henneberg M., Puch A. 1989. Charakterystyka demograficzna i morfologiczna ludności pochowanej na cmentarzysku w Dziekanowicach stan.2, SL I, s. 147-161.
  • Ćwirko-Godycki M., Swedborg I. 1977. Ludność pochowana na cmentarzysku Ostrowa Lednickiego pod względem metrycznym z uwzględnieniem zmienności cech oraz objawów patologicznych, cz. I, PAn 43, s. 3-36.
  • Strzałko J., Henneberg M. 1975, Wiarygodność oszacowania dalszego przeciętnego trwania życia w badaniach antropologicznych, PAn 41, s. 295-309.

Document Type

Publication order reference

Identifiers

ISBN
83-903072-3-5

YADDA identifier

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