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Bei den Ausgrabungen auf der Fundstelle 4 in Giecz wurde ein Fragment einer Gussform gefunden. Sie wurde in einem von Objekten gefunden, die unterhalb des Auftretenshorizonts der Gräber freigelegt wurden. Der stratigraphische Kontext des Objekts und eine Voranalyse der beweglichen Funde lässt zu, es in den Zeitraum vom 10. bis Anfang des 11. Jh. zu datieren. Die aus Kalkstein ausgeführte Gussform hat sich in schlechtem Zustand erhalten. Auf den beiden Flachen der Kalksleinplatte sind die Negative der Halbmondanhänger - der Lunulaen - ersichtlich. Die Daten betreffs Klassifizierung der Gussformen berücksichtigend kann man feststellen, dass die Form aus Giecz eine zweiteilige Form war, wovon der kegelförmige Angusskanal zeugt, der bei einfachsten Formen nicht nötig war. Die Form aus Giecz charakterisiert sich auch dadurch, dass das Negativ der Verzierung auf beiden Gussflächen geritzt wurde, die aber nicht gleichzeitig genutzt werden konnten, weil der zweite Angusskanal bei einem anderen Rand ausgeschnitten war. Neben den Formen aus Damice, Płock und Barczewko ist die Form aus Giecz das vierte Exemplar der Gussformen, die zur Ausführung der Halbmondanhänger dienten, auf polnischen Gebieten.