DE
Reichsbürger bestreiten die staatliche Existenz der Bundesrepublik Deutschland. In der jüngeren Vergangenheit ist diese politische Gruppe immer wieder mit Straftaten aufgefallen. Der Beitrag untersucht, ob sich die Gewaltaffinität der Reichsbürger auch in ihren Texten nachweisen lässt. Dazu wird auf der Grundlage eines Korpus von reichsbürgerlichen Internet-Texten Gewalt-Lexik identifiziert. Ferner werden diese Texte auf charakteristische Diskurse hin untersucht. Dabei zeigt sich, dass Gewalt-Diskurse eine wichtige Rolle für die reichsbürgerliche Identitätsstiftung spielen. Zugleich kann man aber auch feststellen, dass der Schwerpunkt für die Reichsbürger dabei auf der eigenen Opferperspektive liegt, während die Heraushebung der eigenen Gewaltbereitschaft eine eher untergeordnete Rolle spielt.
EN
Reich citizens deny the existence of the Federal Republic of Germany. In the recent past, this political group has repeatedly struck with crime. The article examines whether the violence affinity of the Reich citizens can also be demonstrated in their texts. For this purpose, a lexicon of violence is identified on the basis of a corpus of Internet texts of the Reich citizens. Furthermore, these texts are examined for characteristic discourses. It can be shown that violent discourses play an important role in the empowerment of Reich citizens’ identity. At the same time, however, it can also be stated that the focus for the Reich citizens is on their own victim perspective, while the emphasis on their own readiness for violence plays a rather subordinate role.