EN
The article includes a description of taxes paid by Jews to the state treasury / royal treasury, which contributed to the budget of cities. The analysis was divided into two parts. The first of them addresses taxes the distribution of which was handled by the Lithuanian Waad. These were: the Jewish poll tax, return taxes, housing tax and general poll tax. The analysis of the treasury materials and minutes of the Lithuanian Waad made it possible to state that the poll tax rate depended on the political situation of the state and the Jews were obliged to pay larger sums during wars. The comparison of the Jewish sources with the sources of the treasury of the Grand Duchy of Lithuania allowed for a detailed description of the return tax, which was imposed on Lithuanian Jews in the first half of the 16th century and continued to exist until the 18th century. It constituted a minor royal income but a significant burden for Lithuanian Jews. Tax sources also show that Jews paid their housing taxes and general poll taxes. The system of taxes paid by the Jews at the local level, through the local qahals, was not transparent. The amount and type of taxes collected from the Jews were determined by many local factors, among them the most important were the position of the burghers and the policy of the city owner. Depending on the centre, the system of collecting rents from Jews differed. In some centres the Jews were obliged to pay: the hiberna tax (winters bread), the czopowe tax (excise tax), the kapszczyzna tax (alcohol tax) and paleczkowe tax. In many cities, besides paying taxes, Jews were also obliged to participate in defensive military actions.
DE
Der Artikel enthält eine Beschreibung der Steuern, die Juden an den staatlichen/ königlichen Schatz bezahlten oder mit denen sie die Einkünfte der Städte vergrößerten. Die Analyse ist in zwei Teile geteilt. Im ersten geht es um die Steuern, mit deren Aufteilung sich der litauische Wa’ad befasste. Es waren dies: die jüdische Kopfsteuer, die Rückkehrsteuer, die Kaminsteuer und die allgemeine Kopfsteuer. Die Analyse der Materialien zum Staatsschatz und der Protokolle des litauischen Wa’ads ließen den Schluss zu, dass die Höhe der Kopfsteuer von der politischen Situation des Staates abhing. Die Juden waren verpflichtet, in Kriegszeiten höhere Summen zu erlegen. Der Vergleich der jüdischen Quellen mit den Quellen zum Staatsschatz des Großfürstentums Litauen ermöglichte eine detailliertere Beschreibung der Rückkehrsteuer, die den litauischen Juden in der 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts auferlegt und noch im 18. Jahrhundert bezahlt wurde. Sie bedeutete eine kleine Einnahme für den König, war aber eine bedeutende Belastung für die litauischen Juden. Die Quellen zum Staatsschatz zeigen auch, dass die Juden eine Kaminsteuer und eine allgemeine Kopfsteuer zahlten. Das System der Gebühren und Steuern, die von den Juden auf lokaler Ebene durch Vermittlung der örtlichen Kahals bezahlt wurden, war sehr undurchsichtig; die Höhe und die Art der Gebühren, die von den Juden eingenommen wurden, hingen von vielen lokalen Faktoren ab, von denen die wichtigsten die Stärke des Bürgertums und die Politik des Stadteigentümers waren. Je nach Ort war das System der Zinseinnahmen von den Juden unterschiedlich. An einigen Orten waren die Juden zur Zahlung von Winterquartiersteuer, Zapfsteuer, Brausteuer oder das Schlachtungssteuer [paleczkowe] verpflichtet. In vielen Städten hatten die Juden außer der Steuerzahlung auch noch die Pflicht zur aktiven Teilnahme an der Verteidigung.