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2007 | 25 |

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Problem genezy grupy olsztyńskiej w świetle periodyzacji cmentarzysk w Tumianach i Kielarach

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Zum Problem der Herausbildung der Olsztyn-Gruppe im Lichte der zeitlichen Gliederung der Gräberfelder in Tumiany und Kielary

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Das Phänomen der Olsztyn-Gruppe (masurgermanische Kultur) bleibt das zentrale Forschungsthema seit über hundert Jahren. Eine für diesen Teil Europas völlig aussergewöhnliche Konzentration interregionaler Elemente der germanischen Kultur in Masuren ist der Grund dafür, dass die Diskussion über die Herkunft der Olsztyn-Gruppe immer wieder auiTlammt. Hauptsächlich wird das Verhältnis fremder, germanischer zu lokalen, baltischen Kulturelementen in der Herausbildung der Olsztyn-Gruppe diskutiert. Einen Beitrag dazu kann die Analyse der zeitlichen Gliederung der Gräberfelder in Tumiany/Daumen und Kielary/Kellaren liefern, die anhand der Kartei des lettländischen Archäologen Felix Jakobson durchgeführt wurde. Die Auswertung der Beigabenvergesellschaftungen in Grabkomplexen wurden mit Hilfe des Computerprogramms MaCzek 2.1 vorgenommen, dessen Basis das Diagramm von J. Czekanowski ist. Aus dem Gräberfeld Tumiany wurden 75, aus Kielary 85 Grabkomplexe, dementsprechend 37 (Abb. 1A-B) und 36 Merkmale gewählt. In den beiden Nekropolen lassen sich fünf Fundgruppen aussondem (Abb. 2-3), die je drei Belegungsphasen umfassen. In Tumiany gliedert sich die Phase I in die Gruppen la -1 , die Phase II in die Gruppen 2, 3 und 4, während die Phase HI der Gruppe 5 entspricht (Abb. 4). In Kiclary entspricht die Phase I der Gräbergruppe 1, die Phase II - den Gruppen 2 und 3, die Phase III - den Gruppen 4 und 5 (Abb. 5). Die Synchronisierung der Phasen in beiden Nekropolen mit der interregionalen Chronologie wird auf Abb. 6 -7 dargestellt. Die Phase I in Tumiany lässt sich mit den Stufen D/E, und E, korrelieren, die Phase II mit der Blütezeit der Olsztyn-Gruppe (Stufe B2 nach J. Okulicz und J. Kowalski), während die Phase III dem Ausgang der Stufe E2 und dem Beginn der Stufe E3 entspricht. Die Phase I in Kiclary lässt sich mit der Stufe E„ möglicherweise auch dem Ausgang der Stufe D vergleichen, die Phase II mit der Übergangsstufe E,/E2 und der Stufe E2, die Phase 111 mit den Stufen E3 i F (nach A. ßezzenberger). Aus den Beigabenvcrgcsellschaftungen in Tumiany und Kiclary ergibt sich, dass in der ersten Belcgungsphase beider Gräberfelder Bügclfibcln, das überzeugendste Argument in allen Diskussionen über den Anteil fremder Elemente an der Herausbildung der Olsztyn-Gruppe, gar nicht vertreten sind. In der Frauen- und Männertracht wurden in jener Zeit ausschliesslich die lokalen baltischen Armbrustsprossen-, Schlusskrcuz- und Trapezfußfibeln sowie Armbrustfibcln mit Ringgamitur verwendet. Dies weist auf die lokale Herkunft der Olsztyn-Gruppe und deren festen Platz in der lokalen Tradition hin. Ein zusätzliches Argument dafür ist, dass in Masuren zwischen der Spätkaiscrzcit und der Stufe E kein Hiatus besteht. Die baltische Tradition wurde stets bewahrt, was sich in der Keramik, in mehreren Schmucksachen und in der Belegungskontinuität der Nekropolen manifestiert. Andererseits lassen sich die starken, fremden Kulturelcmente, vor allem aus der germanischen Welt, im Material der Olsztyn-Gruppe nicht übersehen. Es unterliegt keinem Zweifel, dass die masurgermanische Kultur ein Konglomerat verschiedener süd-, west- und nordeuropäischer Kulturelcmente ist und dass das lokale, baltische Substrat eine grossc Rolle bei ihrer Herausbildung gespielt hat.

Keywords

Year

Volume

25

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Dates

published
2007

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URI
http://hdl.handle.net/11089/7846

YADDA identifier

bwmeta1.element.hdl_11089_7846
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