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2021 | 69 | 5 | 97-127

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Wenn die Sprache zum Bild wird: Konkrete Metamorphosen in der Lyrik moderner katholischer Literatur – Konrad Weiß und Gerard Manley Hopkins

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Wenn die Sprache zum Bild wird: Konkrete Metamorphosen in der Lyrik moderner katholischer Literatur – Konrad Weiß und Gerard Manley Hopkins
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When Language Transforms into Image: Concrete Metamorphosis in Contemporary Catholic Poetry – Konrad Weiß and Gerard Manley Hopkins

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Gdy język staje się obrazem: Konkretne metamorfozy we współczesnej liryce katolickiej – Konrad Weiß i Gerard Manley Hopkins Dlaczego obrazowość poezji jest bliższa religii lub religijnemu doświadczeniu niż podporządkowany zinstrumentalizowanemu rozumowi język dyskursu? Być może dlatego, że jest on zbyt nastawiony na dialogiczność. Alternatywa opiera się na swoistości religijnego i estetycznego doświadczenia poza przyczynowo-praktyczną łącznością. W jaki sposób można to ukazać? W jaki sposób za pomocą języka i poprzez język zostaje przerwana komunikacja i jak przemawia język, gdy stara się on połączyć religię z poezją. Poglądowość oferuje swego rodzaju konkretyzację. Literatura stosuje zatem tropy, aby uniknąć rozległych i wieloznacznych opisów. Obraz wyostrza każde zjawisko i nadaje mu przedmiotowość lub symuluje formę dającej się uchwycić obecności, równocześnie nie sugeruje jednoznacznego odczytania. Ta jego właściwość jest szczególnie ważna w obrębie sztuki sakralnej i ikonografii. Przedstawiciele współczesnej liryki katolickiej Konrad Weiß i Gerard Manley Hopkins sięgają po nią i łączą ją z oryginalnymi koncepcjami poetologicznymi. Redukcja aspektu znaczeniowego języka i obecność obrazu w słowie poetyckim prowadzi do celowego i jednocześnie kontemplacyjnego doświadczenia lub też rozważania/recepcji dzieła zbawienia i stworzenia oraz determinuje ukrytą funkcjonalność tego rodzaju poezji, która jest silnie związana z wyznaniem.     Warum kann sich eher die Dichtung mit ihrer Bildhaftigkeit an die Religion oder an religiöse Erfahrungen annähern als die einer instrumentellen Vernunft gehorchende Sprache des Diskurses? Vielleicht, weil letztere zu sehr auf Kommunikabilität und damit auf Dialogizität ausgerichtet ist. Die Alternative beharrt auf der Eigenart religiöser und ästhetischer Erfahrung, jenseits kausalpraktischer Vernetzbarkeit. Woran könnte das festgemacht werden? Wie wird mit und durch die Sprache Kommunikation unterbrochen und wie spricht wiederum diese Sprache, wenn sie Religion und Dichtung miteinander zu fusionieren trachtet? Anschaulichkeit bietet so etwas wie Konkretisation. Deshalb benutzt die Literatur den Apparat der Tropen, um langatmige und vieldeutige Umschreibungen zu vermeiden. Das Bild verdeutlicht einen Sachverhalt und macht ihn quasi gegenständlich bzw. simuliert eine Form von fassbarer Anwesenheit, ohne auf eine direkte Verständlichkeit hin ausgerichtet zu sein. Im Bereich der sakralen Kunst und Ikonographie ist derlei von großer Bedeutung und wird von Lyrikern einer modernen katholischen Literatur wie Konrad Weiß und Gerard Manley Hopkins aufgegriffen und mit einem eigenständigen poetologischen Konzept verbunden: Zu Ungunsten einer semantisierenden Sprache wird über die Anwesenheit des Bildes im lyrischen Wort eine gezieltere und zugleich kontemplativere Begegnung oder auch Betrachtung/Rezeption des Heils- und auch Schöpfungsgeschehens evoziert, worin die verborgene Funktionalität dieser stark konfessionsgebundenen Dichtung liegt.
EN
Why is it easier to link poetry and its imagery to religion than to the language of discourse that obeys an instrumental reason? Perhaps it refers too much to communicational configurations and thus to dialogicity. The alternative deals with a special evidence of aesthetic und religious experiences, without causal-practical connectivity. How can it be expressed? How is communication heard with and through language and how does this language speak when it merges religion and poetry? Visuality und pictoriality needs something like concretization. Poetry uses the ways of tropism to avoid paraphrases. The picture clarifies a situation and makes it more concrete, simulates a form of presence, without being towards a direct comprehensibility or reference. In the field of sacred art and iconography, this is of great importance and is taken up by poets of modern literary Catholicism like Konrad Weiß and Gerard Manley Hopkins and it is associated with a certain poetological concept: To the detriment of a semantizing language, the management of the image in the lyrical word creates a presence and at the same time more contemplative encounter or contemplation/reception of the sacred events of salvation and creation, in which the hidden function of this strong denominational poetry lies.
DE
Warum kann sich eher die Dichtung mit ihrer Bildhaftigkeit an die Religion oder an religiöse Erfahrungen annähern als die einer instrumentellen Vernunft gehorchende Sprache des Diskurses? Vielleicht, weil letztere zu sehr auf Kommunikabilität und damit auf Dialogizität ausgerichtet ist. Die Alternative beharrt auf der Eigenart religiöser und ästhetischer Erfahrung, jenseits kausalpraktischer Vernetzbarkeit. Woran könnte das festgemacht werden? Wie wird mit und durch die Sprache Kommunikation unterbrochen und wie spricht wiederum diese Sprache, wenn sie Religion und Dichtung miteinander zu fusionieren trachtet? Anschaulichkeit bietet so etwas wie Konkretisation. Deshalb benutzt die Literatur den Apparat der Tropen, um langatmige und vieldeutige Umschreibungen zu vermeiden. Das Bild verdeutlicht einen Sachverhalt und macht ihn quasi gegenständlich bzw. simuliert eine Form von fassbarer Anwesenheit, ohne auf eine direkte Verständlichkeit hin ausgerichtet zu sein. Im Bereich der sakralen Kunst und Ikonographie ist derlei von großer Bedeutung und wird von Lyrikern einer modernen katholischen Literatur wie Konrad Weiß und Gerard Manley Hopkins aufgegriffen und mit einem eigenständigen poetologischen Konzept verbunden: Zu Ungunsten einer semantisierenden Sprache wird über die Anwesenheit des Bildes im lyrischen Wort eine gezieltere und zugleich kontemplativere Begegnung oder auch Betrachtung/Rezeption des Heils- und auch Schöpfungsgeschehens evoziert, worin die verborgene Funktionalität dieser stark konfessionsgebundenen Dichtung liegt.

Year

Volume

69

Issue

5

Pages

97-127

Physical description

Dates

published
2021-06-16

Contributors

author
  • University of Wuppertal, Germany

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