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2018 | 32 | 129-139

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Weisheit bei Schopenhauer und die Frage ihrer Aktualität

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Wisdom in Schopenhauer’s grasp and the question of its timeliness

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Schopenhauers Weisheitsbegriff wurde aus zwei verschiedenen Perspektiven analysiert. Erstens, im Kontext der frühen Philosophie, wo „das bessere Bewusstsein“ eine Schlüsselrolle spielte. Der Höhepunkt dieser Zeit waren das Werk Die Welt als Wille und Vorstellung und radikal formulierte philosophische Exklusivität. Zweitens, im Kontext von Essays-Sammlung Parerga und Paralipomena, und besonders einem der Essays Aphorismen zur Lebensweisheit, wo sich Schopenhauer vom Metaphysiker und Buddhisten in den Moralisten und den Lehrer vervandelte, der die Verfahrensregeln in der irrationalen Welt des Willens zeigte, so dass das Leid die geringste Teilnahme an der realen Existenz des Menschen hatte. Diese Akzentverschiebung erfolgte vor allem dank der gründlichen und tiefen Lektüre von Baltasar Gracians Das Hand-Orakel und Kunst der Weltklugheit. Gracian lehrte aber an keiner Stelle, wie man sich von der Welt befreien kann, sondern eher wie man in einer Welt des Bösen, voll von Gegensätzen, Intrigen und Niederträchtigkeiten leben kann.
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The notion of wisdom in Schopenhauer’s grasp is analyzed in two different perspectives. First, in the context of early philosophy with the supreme term “better consciousness” (das bessere Bewußtsein). The crowning achievement of this period was The World as Will and Representation and radically formulated cognitive elitism. Second, in the context of Parerga and Paralipomena essays, in particular the Aphorisms on the Wisdom of Life essay, when Schopenhauer transforms himself from a metaphysician and a Buddhist into a moralist and teacher of life’s wisdom, who teaches what to do to minimize the suffering of our lives. This shift of accents was connected with the thorough reading of B. Gracian’s The Art of Worldly Wisdom. A Pocket Oracle. Gracian did not teach how to free oneself from the world, but how to live in a world full of evil, adversity, intrigues and wickedness.

Contributors

  • Universität Breslau, Institut für Philosophie

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YADDA identifier

bwmeta1.element.ojs-doi-10_18778_0208-6107_32_10
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