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1996 | 65 | 443-558

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Dzieje fundacji księcia Aleksandra Lubomirskiego w Krakowie (ul. Rakowicka 27) w latach 1893-1950

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Die Heime der Fürst-Aleksander-Lubomirski-Stiftung in Krakau

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Im 19. Jahrhundert konnte das übervölkerte galizische Dorf nicht mehr alle seine Bewohner ernähren. In der Hoffnung auf ein leichteres Leben gingen viele von ihnen in die Städte und vergrößerten damit nur die Reihen der städtischen Armen, bei denen das Schicksal der Kinder und Jugendlichen ebenfalls beklagenswert war. Mit diesem Problem beschäftigten sich karitative Einrichtungen und Privatpersonen. Der in Paris lebende Fürst Jerzy Aleksander Lubomirski (1802-1893) hatte am 31. August 1885 der Landeskammer in Lemberg 2 Millionen Franken für öffentliche und wissenschaftliche Zwecke vermacht. Die nach ihm benannte Stiftung genehmigte für 1893 in Krakau (ulica Rakowicka 27) den Bau eines Heims für Knaben sowie einer ähnlichen Anstalt für Mädchen, die 1889-1890 außerhalb der damaligen Krakauer Stadtgrenzen in Lagiewniki errichtet wurde. Die vorliegende Arbeit behandelt „Die Heime der Fürst-Aleksander-Lubomir-ski-Stiftung in Krakau". Die neu erbaute Anstalt wurde am 4. November 1893 von Kardinal Albin Dunajewski geweiht. Ins Heim wurden Knaben aufgenommen, die das achte Lebensjahr vollendet und das fünfzehnte noch nicht erreicht hatten und die von ihren juristischen Vormündern, den Gerichts- oder Gemeindebehörden angemeldet wurden. Hier sollten sie eine religiöse und sittliche Erziehung genießen, eine Grundausbildung erhalten und berufliche Qualifikationen erwerben. Die Leitung des Heims übernahm ein Diözesangeistlicher. Das für Erziehung und Unterricht zuständige Personal bestand aus Laien (für die älteren Zöglinge) und Barmherzigen Schwestern (für die jüngeren Knaben). 1911 übernahmen die Salesianer die Verwaltung des Heims. Der erste Weltkrieg brachte für die Arbeit dieser Institution starke Einschränkungen mit sich. Ein Teil der Zöglinge wurde in andere Jugendheime der Salesianer geschickt. Außerdem verfiel infolge der Geldentwertung das „eiserne Kapital" in Millionenhöhe, das die Grundlage für den Unterhalt der Zöglinge bildete. Erst im neuentstandenen polnischen Staat, am 17. Oktober 1925, wurden die Salesianer von den Stadtvätern wieder mit der Verwaltung des Heims betraut. Es hatte den Charakter eines Internats. In den darauffolgenden Jahren wurde hier eine Handwerks- und Industrieschule mit einer Gärtnerei- und einer Schuhmacherabteilung eingerichtet. Die Gärtnereiabteilung machte sich 1931 als Öffentliche Weiterbildungsschule für Gärtner selbständig. Die Schuhmacherabteilung war nie sehr populär, so daß die Direktion schließlich ihre Auflösung beschloß. 1939 verließen ihre letzten Absolventen die Schule. Durch den Ausbruch des 2. Weltkrieges wurde die Arbeit dieses Jugendheims völlig lahmgelegt. Die Anstalt wurde von den deutschen Besatzern in Beschlag genommen. Für die meisten salesianischen Mitarbeiter begann ein kriegstypisches Wanderleben. Am Ort verblieb lediglich der Direktor, Alojzy Sykowski, mit einigen Mitbrüdern. Sie arbeiteten im Garten der Anstalt. Nur 10 Zöglingen konten bei den Karmeliterpatre untergebracht werden. Nach dem 2. Weltkrieg, unter den veränderten politischen und gesellschaftlichen Bedingungen der Polnischen Volksrepublik, hörte das Heim 1950 nach 57-jährigem Wirken zu bestehen auf.

Year

Volume

65

Pages

443-558

Physical description

Dates

published
2020-04-08

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YADDA identifier

bwmeta1.element.ojs-doi-10_31743_abmk_8669
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