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2004 | 82 | 247-268

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Ludność Urzędowa w XVII-XVIII wieku : struktura demograficzna, religijna i społeczno-gospodarcza

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Die Bevölkerung von Urzędów im 17.-19. Jahrhundert. Demographische, Religiöse und sozio-ökonomische Struktur

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Die nach Magdeburger Recht gegründete königliche Stadt Urzędów zählte im Jahre 1405 2400 Einwohner und war nach Lublin die zweitgrößte Stadt der Lubliner Region. Negativ wirkten sich auf die Einwohnerzahl Urzędóws der Kosakenaufstand und der Krieg mit Schweden Mitte des 17. Jahrhunderts aus. Nach der Lustration von 1653 hatte Urzędów im Jahre 1662 (einschließlich der Vorstädte) nur 598 Einwohner. In den Jahren 1682, 1689, 1718 und 1748 wohnten in Urzędów einschließlich der Vorstädte damals entsprechend 960, 1020, 1080 bzw. 1260 Personen. 1780 lebten 1620 Katholiken in der Stadt. Im Jahre 1787 betrug die Bevölkerung von Urzędów (ohne Vorstädte) 1704 Einwohner. Sie wohnten vorwiegend in Bęczyn (390 Personen), dann in der Stadt Urzędów (338), Zakościelny (294), Miklaszewski (226), Rankowski (171), Przedmieście Krakowskie (162) Sowie Góry (123). Während der Visitation von 1801 betrug die Zahl der Katholiken in der Stadt etwa 1540 Personen. Die in der Stadt lebenden Personen wurden als Stadtbürger bezeichnet, aber im Falle von Urzędów war dieser Begriff, insbesondere an der Wende des 16. zum 17. Jahrhundert, für das Stadtzentrum selbst reserviert. Die Bürger der Vorstädte wurden als Vorstadtbürger bezeichnet. Urzędów entwickelte sich von einem starken Handwerks- und Handelszentrum mit solider Landwirtschaft am Ende des 16. Jahrhunderts zu einer typischen Agrarsiedlung im ausgehenden 18. Jahrhundert, in der die heruntergekommenen Zünfte (die sich im 15. und 16. Jahrhundert intensiv entwickelt hatten) sowie die immer weniger zahlreichen Handwerker, Kaufleute und I-ländler die lasndwirtschaftlichen Aktivitäten der Bewohner nur noch ergänzten. Der Landwirtschaft widmeten sich vor allem die Vorstadtbürger; die Handwerker und Kaufleute wohnten in der Regel im Stadtzentrum. Die bestsituiertesten Stadtbürger wohnten am Ringplatz und in den ihn umgebenden Straßen. Eine bedeutsame Rolle im Leben der Bewohner von Urzędów spielte der Klerus. Bis zum Ende des 17. Jahrhunderts weilten in der Regel vier Priester in Urzędów: der Pfarrer, zwei Vikare und ein Spitalpräposit, seit Beginn des 18. Jahrhunderts auch ein Rosenkranzpräbendar. Diese Geistlichen bildeten zusammen mit dem Lehrer einen kleinen, elitären und durchaus gebildeten sozialen Stand mit großem Einfluß auf die Gemeindeglieder. Eine besondere, privilegierte soziale Gruppe bildeten die Inhaber der Verwaltungs- und Gerichtsgewalt in der Stadt. Dazu gehörten der Bürgermeister, der Präsident, der Landrat, die Ratsherren, der Schreiber, der Richter, der Advokat, die Schöffen, der Kassierer, die Stadtvögte, der Posthalter, der Büttel sowie die Steuereintreiber. Eine Sonderstellung nahmen die städtischen Ärzte ein. Das waren keine wirklichen Mediziner mit ärztlicher Hochschulbildung, sondern nur zur Ausübung des Arztberufes angelernte Kräfte, die als Bader oder Feldseher bezeichnet wurden. Bis in die dreißiger Jahre des 18. Jahrhunderts war Urzędów eine in nationaler und religiöser Hinsicht homogene Stadt. Diese "ethnische Reinheit" garantierte der Stadt das ihr 1566 von König Sigismund August verliehene Privileg "de non tolerandis Judaeis", das den Angehörigen der mosaischen Religion verbot, sich in Urzędów anzusiedeln. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde dieses Privileg von den Landräten von Urzędów gebrochen, die gegen die Interessen der hiesigen Bürger jüdische Ansiedler nach Urzędów holten, welche sofort mit den christlichen Bürgern in Konflikt gerieten. Diese zahlenmäßig kleine, in der Regel nur ein gutes Dutzend Personen zählende jüdische Gemeinschaft in Urzędów war sehr aktiv. Nachdem die Juden im 17. Jahrhundert die Juden das Propinationsmonopol erlangt hatten, begannen sie mit der Herstellung und dem Vertrieb von Alkohol; die meisten von ihnen waren Schankwirte und Verwalter der Landratsbrauereien, einige handelten auch mit Fleisch.

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Volume

82

Pages

247-268

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published
2004-12-15

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YADDA identifier

bwmeta1.element.ojs-doi-10_31743_abmk_9540
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