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EN
The author reflects on historical narrative as a tool, sprung from human ontogenesis, for the foundation of social identity and contemporary as well as historical self-awareness of any human community - a tool useful, but also open to abuse. The author discusses a situation in which the existing narratives are either rejected, without being subject to analytical criticism, or in which civically/societally relevant narratives are absent. A special problem arises as a result of the most current situation in which the "posttruth" narratives politically compete with those which are created by critical historiography.
DE
Die methodologischen Diskussionen im Zuge der "linguistischen Wende" und die vorubergehende Begeisterung fur die Historiographie als "soziale Wissenschaft" haben die traditionelle Grundfigur der historiographischen Arbeit seit der Antike, also die erklarende, argumentative Erzahlung, infrage gestellt. Der Verfasser argumentiert, dass die narrative Form der Erfassung und Erklarung aktueller und desto mehr historischer Situationen eine der menschlichen Gesellschaft inharente erprobte Art des Selbst-Verstehens ist. Die narrative Zusammenfassung der historischen Erfahrung bildet die Basis der historischen Identitat jeder Kommunitat und sie hilft ihr, sowohl ihre Identitat aufzubauen als auch sich mit katastrophenartigen Situationen auseinanderzusetzen. Die grosen "Meistererzahlungen" haben allerdings oft auch negative (nationalistische, aggressive, antiemanzipatorische usw.) Zuge. Wenn diese legitimistischen, imperialen, rassistischen usw. Meistererzahlungen nicht kritisch dekonstruiert, sondern nur negiert bzw. ignoriert werden, mutieren sie zu noch schlimmeren Gebilden. In der heutigen Zeit der medialen "Postwahrheit" entstehen so - spontan oder zweckmasig - den gesellschaftlichen Konsens gefahrdende "Neo-Narrative". Der ausgebliebene kritisch-argumentative Dekonstruktionsprozess beschadigt die Gesellschaft im Grunde ebenso intensiv wie die abgelehnten Narrative selbst. Der Verfasser demonstriert dies am Beispiel der in der offentlichen Diskussion nicht kritisch hinterfragten oder gar uberwundenen Narrative und Paradigmata der kommunistischen Epoche in der Tschechoslowakei. Er schliest seinen Text mit der - sich auf die Konzeption von Konrad H. Jarausch stutzenden - Uberzeugung, dass die fur die Burgergesellschaft einzig produktive Losung darin besteht, die "ausgedienten", in einer offenen Diskussion dekonstruierten Narrative durch eine neue Generation pluraler, interdependenter oder multiperspektivischer, sich konkurrierender, quellenkritisch untermauerter historischer Erzahlungen zu ersetzen.
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