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PL
Die Nowy Tomyśl Ebene, ein Gebiet mit überwiegenden Boden auf Geschiebelehm und Sanden, meistens in kleine, mit Streifen der sandigen Dünnengerölle getrennten Vertiefungen geteilt, geschnitten mit zahlreichen Graben und Bächleinen, welcher der Meliorationsarbeiten bedarf, wurde seit Anfang des 18. Jh. zum Gebiet der intensiven Ansiedlungsbewegung. Am stärksten entwickelte sich bei diesem Prozeß die landwirtschaftliche Ansiedlung auf holländischem Recht, die gewöhnlich olländische oder holländische Ansiedlung genannt wird. An ihr nahmen hauptsächlich Ansiedler der deutschen, später auch der polnischen und in kleinem Maß der tschechischen Nationalität teil. Die ankommenden Ansiedler wurden in verlassenen Dörfern, auf Sumpf- und den zum Ausroden bestimmten Gebieten angesiedelt. In der Regel haben die Ansiedler den für den Anbau bestimmten Boden selbst vorbereitet und vermeßt. Bei der Wirtschaftsführung in den von sich selbst gegründeten Landwirtschaften (Huben) haben sie u.a. die Vieh-, und Bienenzucht, neue Pflanzenarten z.B. Hopfen verbreitet und, was am wichtigsten scheint, den Umlauf des Gelds belebt, mit dem sie dem Grundbesitzer die Jahresmiete für die Erdpacht bezahlt haben. Die Ansiedler waren freie Leute, deshalb hatten sie in dem Lokationsprivileg das Recht auf eigene Selbstverwaltung, den Schultheiß und Schöffen Vorbehalten. Diese Situation wie auch die Ansiedlung selbst beendete im Jahre 1823, als der Eroberungsstaat — Preußen — einheitliche Gemeindeselbstverwaltung eingeführt und die Dorfverhältnisse in Grospolen geregelt hat. In diesem Artikel stellt sich der Verfasser Fragen — inwieweit das auf diesem Gebiet angetroffene Traditionsbauwesen eine Kontinuation des ursprünglichen Bauwesens aus der Zeit der Dorflokation auf dem holländischen Recht ist (oder war) und wie es sich von dem polnischen Bauwesen unterscheidet ? In Beantwortung dieser Fragen stellt der Verfasser folgendes fest: Der angetroffene Wohnungsbau in postholländischen Dorfern ist eine Kontinuation des ursprünglichen Bauwesens aus der Zeit ihrer Lokation. Die holländischen Siedlungen unterlagen, wegen des Besiedlungscharakters, dem Freigebungsumbau nicht; es hatte sich auch das Material und die Bauart nicht geändert. Es gibt keine Unterschiede in der Wandkonstruktion und in dem Material der Objekte aus Ende des 18. Jh. und den später, im. 19. Jh., entstandenen Objekten. Die Dörfer aus dem Gebiet der Ebene kennzeichnen sich in der Kulturlandschaft durch ihren Wirtschaftscharakter (Hopfen- und Korbweidenplantage, Allgemeinheit der Block- oder Block-Pfostenkonstruktionen. Sie bilden einen dichten Umfang des Zweitraktwohnungsbaues mit erhaltenen Spuren des Anderthalbtrakt-Wohnungs-Wirtschaftsbaues. Die Unterschiede im Bereich des Bauwesens zwischen den Siedlungen der holländischen und polnischen Ansiedlung auf dem Gebiet der Ebene sind nur in zweitrangigen Konstruktionsdetails: Sparren-Pfettenkonstruktion und Dachüberhänge, große Dachgeschoßkubatur, Streichen der Außenholzwände, Bau von Hohlschränken und -herdsteilen, Verlegen des Ziegel- oder Kachelfußbodens im Flur, Allgemeinheit der Fensterladen ersichtlich. Diese Tatsache war, im großen Maß, Erfolg des Prozesses der Kulturfusion, die in der Zeit vom 18. bis zum 19. Jh. stattfinden mußte, was die sozial-wirtschaftlichen Bedingungen, Besiedlungspolitik d er polnischen Feudalherren und später des Eroberungsstaates sowie spezifische (isolierende) Umwelt begünstigten.
DE
Der Verfasser macht auf verschiedene Betrachtung der Rolle eines Freilichtmuseums aufmerksam. Einerseits weist er auf diese hin, die das Freilichtmuseum als ein Ort sehen, wo alle Denkmäler des Volksbauwesens (aus der vorindustriellen Zeit) gesammelt werden oder als einen eigenartigen Lager von nicht nur wertvollsten Exemplaren dieses Bauwesens sondern auch von den sprichwörtlichen „Bruchbuden” , für die eine Translokation ins Freilichtmuseum die optimale Lösung eines verlegenen Problems des Schutzes und Konservierung ist. Anderseits weist er auf diese hin, die die Idee des Schutzes in situ verbreiten und weiterhin die Entwicklung des Museumswesens dieses Typs negativ sehen und die Translokation als notwendiges Übel betrachten. Der Verfasser identifiziert sich mit der dritten Gruppe — Personen, die der Meinung sind, daß ein Freilichtmuseum eine seltsame Erscheinung ist, die sich von eigenen Rechten leiten läßt und eine spezifische (manchmal indirekte) Schutzform des Volksbauwesens ist. Im weiteren Teil, bei der Angabe von Argumenten und Beispielen, behautet er, daß es keine andere solche Idee und solche Institution gibt, die meßbar mehr für den Schutz der Volksarchitektur tun würden. Er ist auch der Meinung, daß wirklich nur sie — obwohl nicht ohne Fehler inzwischen — außerhalb der theoretischen Erwägungen und Verbalismus im Bereich des Schutzes der traditionellen Architektur ausgegangen sind. Endlich begründet der Verfasser, das ein Freilichtmuseum kein .Antischutz” ist, weil es erstens nur einen sehr geringen Teil von den Beständen des heimischen Bauwesens zwecks der Bildung eines kulturhistorischen Kontextes aus eigenen und für eigene Sammlungen übernimmt (und den Rest anderen Institutionen und Diensten überläßt) und, zweitens, lehrt, was man auf dem Gelände schätzen und pflegen soll, um das sich modernisierende Dorf in situ wenigstens ein Minimum der authentischen altertümlichen Substanz, erhält, um die — neben dem Freilichtmuseum — die Selbstverwaltungen und Dienste, die sich mit der Denkmalpflege beschäftigen, zu sorgen haben.
PL
Mit der Berufung und Realisierung des Großpolnischen Ethnographischen Parks in Dziekanowice wurde im Jahre 1975 aus der Initiative der Direktion des Museums der Ersten Piasten auf Lednica begonnen. Das Ziel dieser Unternehmung war das Bilden, auf Grund der Errichtung eines Freilichtmuseums, einer Konservations-, technischer, Wohn- und Dienstleistungsbasis und zugleich einer „Umhüllung” für Ostrów Lednicki, die in der Zukunft die Kulturlandschaft der Ränder vom Lednica-See vor Degradation wirksam schützt. Diese Pläne wurden in zwei Richtungen geführt; einerseits wurde ein Teil der verlegten Objekte ziemlich frei um den See in Form von kleinen architektonischen Komplexen unterbracht und anderseits wurden auf einem Gebiet von über 21 ha die für historisches Großpolen typischen Objekte konsequent verlegt und konzentriert. Dadurch wurden die Grundlagen für den Großpolnischen Enthnographischen Park geschafft, genannt gewöhnlich „das große Freilichtmuseum”, im Gegensatz zu den kleineren architektonischen in Rybitwy gegründeten Komplexen und zu dem Brückenkopf von Ostrów Lednicki, dem so genannten „kleinen Freilichtmuseum” . In der bisherigen Realisierung des Großpolnischen Enthnographischen Parks können wir drei Etappen unterscheiden, die folgende Zeitabschnitte umfassen: der erste Zeitabschnitt von 1975 bis 1981; der zweite Zeitabschnitt von 1982 bis 1992 und der dritte Zeitabschnitt (aktuell) von 1993. Die erste Etappe war die Zeit der Bildung der minimalen Konservations- und technischen Basis, Schaffung von Grünanlagen, Führung der Gelände- und Verifikationsuntersuchungen der zur Verlegung ausgewählten Objekte sowie deren erste Translokationen und Montage auf dem Gebiet des Freilichtmuseums. Die zweite Etappe war die Übergabe des Freilichtmuseums für die Besucher, was am 1. Juni 1982 erfolgte und die Herauskristallisierung seiner Raumanordnung mit eindeutig definiertem Komplex Herrenhof- Vorwerk und mit dem deutlich gestalteten Komplex der Bauerbebauung, also des grundsätzlichen Dorfes. Die dritte Etappe (aktuell) ist der Zeitraum, im dem das Museum das ehemalige Staatsgut in Dziekanowice übernommen hat. Ein Teil des Museums wurde in den neuen Sitz in diesem Staatsgut verlegt. Aus dem Großpolnischen Ethnographischen Park wurde eine Abteilung des Museums der Ersten Piasten auf Lednica gebildet und man hat weitere Translokationen von den nächsten Objekten auf das Gelände des Freilichtmuseums durchgeführt. Auf dem Gebiet des Großpolnischen Ethnographischen Parks, also in dem so genannten „großen Freilichtmuseum” befinden sich je tz t 53 Objekte, von den 45 völlig ausgebaut und 2 eingelagert sind; bei 6 Objekten werden die Montage- und Ausbauarbeiten durchgeführt. Wenn es sich um die Gebäudeart handelt, da haben wir 16 Häuser, 11 Scheunen. 10 Schweineställe, 4 Speicher, 4 Windmühlen (das Museum besitzt insgesamt 9 Windmühlen), 2 Hofgebäude, einen Herrenhof, einen Taubenschlag, eine Schäferei, einen Keller, einen Krug, eine Schmiede und eine Kapelle. Allgemein gesagt fehlt es uns noch, zur vollständigen Realisierung des Programmes, ca. 13 Objekte, wovon zwei, d.h. eine Kirche und eine Schule am wichtigsten sind, weil genau sie das Raumsystem des errichteten Dorfes endgültig schließen. Obwohl der besprochene Zeitabschnitt noch nicht geschlossen ist, ich bin der Meinung, daß ihn das Gewinnen und Montieren des in dieser Etappe wichtigsten Objekts d.h. der Kirche schließen wird, tritt schon jetzt eine nächste Etappe hervor, in der der Großpolnische Ethnographische Park kein Bestandteil des Museums der Ersten Piasten auf Lednica mehr sein wird. Diese Situation wird die unvermeidliche (bei einer so komplizierten Struktur und Programm) Transformation des Museums bewirken, das um seinen Besitzstand zu erhalten, in ein „Museum des neuen Typs” das so genannte integrierte Museum — eine Synthese der französischen Eko-Museen, amerikanischen Nationalparks, europäischen Freilichtmuseen und Naturschutzgebiete ist, umwandeln muß. In einem solchen Museum, das auf einem ziemlich großen Gebiet die Erzeugnisse des Menschen (der Kultur) und der Natur (die so gen. Kulturkorrelate) umfaßt, werden alle seinen strukturellen Bestandteile gegenseitig durchdringen, gleichbedeutend und integriert sein, um die Werte der Natur- und Kulturerbe (bei aktiver Teilnahme der Lokalgemeinschaft) der Region zu schützen.
DE
Das polnische Freilichtmuseumswesen hat bisher keine großen Erfahrungen im Bereich der Translokation, Konservation und Exposition des gemauerten Bauwesens. Es ist Tatsache, dass man hier und dort, besonders in den Museen im Gebieten der ehemaligen, von Preußen annektierten Ländern, die Beispiele des gemauerten Dorfbauwesens treffen kann. In vielen Fallen sind diese Gebäude, leider, ziemlich freie Rekonstruktionen oder Kopien, deshalb ist es schwer, hier über die konservatorische Einstellung zur Demontage und Rekomposition eines solchen Objekts zu sprechen, um so mehr sich mit den skandinavischen, niederländischen, englischen oder deutschen Museen zu vergleichen. Im vorliegenden Aufsatz bespricht der Verfasser mehrere Ursachen einer solchen Sachlage und stellt die bisherigen Errungenschaften in diesem Bereich dar. Er stellt dabei seine Beobachtungen dar, wobei er auf Folgendes besondere Aufmerksamkeit richtet: – die Authentizität des Materials - zu oft verwenden wir ein neues Material (Ziegel), weil es bequem zum Gebrauch ist und solch einer Genauigkeit wie das Originalmaterial nicht bedarf. Außerdem zerbröckelt das originelle Material, schlecht geknetet und schlecht gebrannt, mit Abnahmen in der Oberflächenschicht, in vielen Fällen beim Abbruch, was zusätzlicher Konservierungsmaßnahmen bedarf und die Kosten (Kauf des Originalgebäudes + Abbruch + Transport + das neue, ergänzende Material) des ganzen Vorhabens erhöht, was zur Wahl der Variante einer billigen Kopie anreizt. Wie kann man das vermeiden? – Das Originalgebäude in möglichst großen Fragmenten abbrechen; – Wahl der Technologie - zu oft verwenden wir zufällige Mörtel, indem wir z.B. zum Verfugen einen starken Zementmörtel mit brüchigen Ziegeln verbinden. Schlecht geknetetes Bindemittel (Lehm, Kalk, Zement), Qualität des verwendetes Materials, Umweltbedingungen und besonders die Eile machen die Festigkeit, Härte und Wasserbeständigkeit der Mauern, Fußböden usw. unterschiedlich, was schon nach kurzer Zeit in deren rekonstruierten Teilen ersichtlich ist. Es ist leicht, einen Baukörper zu errichten, schwerer ist aber dessen verdeckte Dauer - natürlich weggespülter oder ausgebröckelter Mörtel, gleichartige Eigenschaften des Materials - wiederzugeben, das für die Ergänzungszwecke in demselben Ort oder in dessen Umgebung gesucht und nicht d as moderne Material gekauft werden soll; – das Problem der Ästhetik - keine Sorge um das Detail; viele Elemente werden ungenau, unordentlich ausgeführt. Die Ziegel, der Stein sind oft mit dem Mörtel beschmutzt und die Fugen sind nicht n ur zu stark gebunden, sondern auch nicht unsorgfältig ausgeführt - manchmal zu konkav, manchmal zu konvex; – die Unkenntnis der Regeln der Ziegel- und Steinkonservation, was bewirkt, dass wir oft dem entstandenen Konservationsproblem ratlos gegenüber stehen und dadurch die einfachste Lösung in Anspruch nehmen, d.h. das moderne Material und die modernen Technologien verwenden.
DE
Chazy ist ein Peripheriegebiet an der Grenze von Schlesien und Großpolen, unweit von Rawicz. Es ist mit der nordschlesischen ethnographischen Gruppe besiedelt, die sich von den Kemgruppen Großpolens unterscheidet, was besonders bei der Analyse der Spracheigenschaften des Dialektsystems zum Vorschein kommt. Wenn wir jedoch über die Eigenart des Bauwesens auf dem Chazy-Dorf sprechen, können wir von dieser Eigenart im relativen Sinne sprechen, weil auf diesem Gebiet solche Hausformen nicht Vorkommen, die sich in ihren grundsätzlichen architektonischen Eigenschaften (Auslegung, Material, Konstruktion, Lage) von den in Großpolen zu treffenden Formen unterscheiden würden. Es bestätigt das dort allgemein vorkommende Haus mit breiter Front, freistehend (selten mit dem Wirtschaftsteil unter einem Dach), symmetrisch, mit einem Erdgeschoßriß, der einem sanften Rechteck ähnlich ist, mit der Flur in der Mitte und den Zimmern und Kammern auf Seiten. Das Haus in Skelettkonstmktion (Fachwerkwand), bedeckt mit einem Giebeldach und gerichtet in der Regel mit dem Giebel zum Weg. In ihren grundsätzlichen Eigenschaften ist es also eine für die Zone des westlichen Großpolens typische Form. Bei der Analyse der zweitrangigen Eigenschaften dieses Bauwesens entdecken wir jedoch spezifische Konstruktionslösungen, die von einer gewissen architektonischen Besonderheit entscheiden, deren territorialer Umfang sich mit der linguistischen Besonderheit deckt. Diese Besonderheit, die dieses Bauwesen in gewissem Grade individualisieren und den architektonischen Charakter von Chazy betonen, bestimmen: • Senkung der Decke über den Zimmern, • Setzung der Enden von Deckenbalken über dem Zimmer in der Gebäudewand und nicht im Rähm, • Durchstechen der Gebäudelängswände mit Deckenbalken, • keine Fenster in den Giebelwänden — obwohl die Häuser mit der Giebel in der Richtung des Wegs gestellt sind, • kleiner Hauskörper mit minimaler Kubaturdifferenzierung und geschlossenem Umfang der Formgleichartigkeit. Wenn wir diese Eigenschaften mit den auf diesem Gebiet allgemein auftretenden Eigenschaften wie: • Bauernhof bestehend aus zwei Gebäuden mit kleiner Fläche, • sehr hohe Umzäunung von der Wegseite, • das Haus mit der Scheune unter einem Dach, • Giebeldach von Sparren-Kehlbalkenkonstruktion mit Dachstuhl, • besonders geschlossene Dorfbebauung mit Straßensystem verbinden, erhalten wir ein Bild der Region, die sich mit ihren örtlichen Eigenschaften und Peripherielage in die kulturelle Landschaft Großpolens besonders eingetragen hat.
DE
Der Verfasser unternimmt in seinem Beitrag den Versuch, die Massverhältnisse der Bauernhäuser in Wielkopolska in ihrer Entwicklung zu bestimmen und zu inlerpretiren. Auf Grund seiner Analyse kommt er zu folgenden Schlussfolgerungen: 1. Die Bauernhäuser des 17. Jahrhunders weisen in ihren Grundrissen Massverhältnisse wie: 1:4, 1:3 und 2:5 auf. Die weitere Entwicklung führt zu einer Verschiebung der Proportionen wie: 3:4, 3:5 und 1:2. 2. Die Massverhältnisse der Grundrisse von Bauernhäusern wie: 1:1, bzw. 1:2, 2:3 und 3:4, deuten auf Bestrebungen hin, das Verhältnis zwischen der Nutzfläche der Gebäude und ihrer Umfassungswänden zweckmassiger zu optimieren. 3. Die Gebäude, die längliche Grundrisse aufweisen, wirken gleichzeitig in ihrer äusseren Form weniger prägnant als die, welche auf quadratischen Grundrissen errichtet werden. 4. In der Entwicklung des Bauernhauses in Wielkopolska wird der Versuch deutlich, die innere Gliederung der Räume so zu entwickeln, dass ihre Struktur an Kompaktheit gewinnt, was wiederum einen immer sparsamem Einsatz von Baumaterial einerseits und eine bessere Beheizung der Raume begünstigt. 5. Die Dachnegungen der Bauernhäuser in den einzelnen Landgebieten weisen keine Übereinstimmung mit den entsprechenden Klima-Zonen /gem. Niederschlagskarten/auf. Die Form der Dächer hängt grundsätzlich von der Breite der Häuser bzw. von ortsgebundenen Traditionen ab. 6. Die Bauernhäuser der Klisz-Gegend weisen die meisten traditionellen Züge auf, dagegen beobachtet man im nordwestlichen Bereich von Wielkopolska wesentlich mehr Modifikationen im Sinne einer kontinuierlichen Formentwicklung. 7. Oft treten in der Bauemarchitektur Einflüsse historischer Stile auf. Die dörlichen Baumeister und Zimmerleute in Wielkopolska greifen damit auf die Bereiche der monumentalen Architektur zurück und verstanden es, ihre Formen in die ländliche baukunst zu integrieren, was zu wesentlicher Bereicherung des ländlichen Architekturvokabulars führte.
DE
Die Idee des Baus des Großpolnischen Ethnographischen Parks in der Posener Wojewodschaft geht auf die vierziger Jahre des 20 Jh. zurück, wenn die Mitarbeiter des Nationalmuseums in Poznań, im Zusammenhang mit der Organisation einer ethnographischen Exposition vorgeschlagen haben, in der Nähe des Palastund Parkkomplexes in Rogalin ein Freilichtmuseum-Punkt bei dem Museum zu gründen. Endgültig wurde diese Idee nicht realisiert, jedoch seit dieser Zeit wurde immer lauter über diese Idee gesprochen. Dabei wurde vorgeschlagen, den zukünftigen ethnographischen Park in Posen oder in seiner Umgebung zu lokalisieren. Die Wahl der Lage sowie der Museumscharakter des Parks knüpfte an die skandinavischen Traditionen an, welche die Gründung der Expositionen in Form eines Freilichtmuseums durch die ethnographischen oder Mehrfachmuseen bevorzugten und die Freilichtmuseen in der Stadt, in der Nähe ihres Sitzes, eventuell in der authentischen Parkanlage anlegten. Unter den unermüdlichen Verbreitern der Realisierung dieser Idee zeichnete sich am meisten Dr. Stanisława Błaszczyk (1906 - 1989) aus, der als erste in Großpolen eine Programmdeklaration des zukünftigen Freilichtmuseums verkündete, indem er schrieb: „ das Freilichtmuseum soll einen Regionalcharakter, genauer gesagt einen großpolnischen Charakter haben, das architektonische Bild des einheimischen Dorfes an den Beispielen der typischen, aus mehreren Gegenden Großpolens ausgewählten Volksbaukunst widerspiegeln". Die Determination des Autors dieser Worte war so groß, daß es ihm gelang, ungeachtet dessen, daß sich die Schwierigkeiten auftürmten und daß sich das Nationalmuseum in Posen von der Berufung des Freilichtmuseums in seiner Struktur offiziell zurückgezogen hat, um diese Idee einige zehn Personen zu sammeln, unter anderen J. Łomnicki (den damaligen Wojewodschaftsdenkmalpfleger), dank den am 20. Mai 1969 die so lange erwartete Entscheidung über die endgültige Lokalisierung des Museums des Großpolnischen Dorfes in der Nähe des Nationalmuseums der Landwirtschaft in Szreniawa getroffen wurde. Die getroffene Entscheidung wurde zur Grundlage der Erarbeitung einer vollständigen Dokumentation, die zum praktischen Beginn des Baus dieses Freilichtmuseums notwendig war. Im Jahre 1970 wurden alle Aufgaben ausgeführt, die zum Beginn der Investition notwendig waren, auf die man in Posener Region über 20 Jahre wartete. In derselben Zeit, parallel zu den mit dem Freilichtmuseum in Szreniawa verbundenen Handlungen, werden jedoch die individuellen Handlungen von J. Łomnicki (der in den Jahren 1969 - 1981 die Funktion des Direktors im Museum der Ersten Piasten auf Lednica ausübte) sichtbar, der die ersten architektonischen Objekte übertragt und am Rand des Lednica-Sees aufstellt, um dort eine konservatorisch-technische Basis für das neu entstandene archäologische Freilichtmuseum zwischen Gnesen und Posen zu schaffen. Die Übertragung der Objekte der traditionellen Architektur an den Lednica-See, der Bau einer wichtigen Landstraße, deren Abschnitt Posen-Gnesen über Pobiedziska die kürzeste Verbindung von Ostrów Lednicki nach Posen sichert, die Berufung einer ethnographischen Abteilung, und das wichtigste — das Zurückhalten der Arbeiten in Szreniawa — geben J. Łomnicki Trümpfe, damit er bei den Behörden einen Antrag auf die Entscheidung über den Bau des Großpolnischen Ethnographischen Parks am Rande des Lednica-Sees, konkret im Dorf Dziekanowice, als eine Abteilung des Museums der Ersten Piasten auf Lednica offiziell stellen kann. Der an die Wojewodschaftsbehörde übersandte Vorschlag, obwohl nur skizzenhaft, wurde von der Kulturabteilung des Wojewodschaftsnationalrates in Posen vorakzeptiert, was J. Łomnicki Anlaß zum Beginn der formalen und sachlichen Handlungen zwecks Erhalt der offiziellen Genehmigung für die Änderung der Lokalisierung und Bau des großpolnischen Freilichtmuseums in Dziekanowice gegeben hat. Diese, ziemlich intensiv geführten, Vorbereitungen, die auch von dramatischen Momenten bei den Entscheidungen von J. Łomnicki nicht frei waren: „ ich erkläre, daß wenn die Sache in der nächsten Zeit positiv nicht erledigt wird, werde ich infolge der Ermüdung durch formale Angelegenheiten, die mit dieser Maßnahme verbunden sind — von der Absicht der Rettung des Volksbauwesens und von der Realisierung des Großpolnischen Ethnographischen Parks endgültig und definitiv zurücktreten’’, haben dazu geführt, daß schon im Januar 1974 die Entscheidung über die Festlegung der Lokalisierung des Großpolnischen Ethnographischen Parks am Lednica-See im Dorf Dziekanowice getroffen wurde. In demselben Jahr entsteht auch das Projekt der räumlichen und funktionalen Konzeption des Freilichtmuseums, und nach dessen Ergänzung mit den Plänen ein Studium der Raumordnung, das beim Wojewodschaftsamt vorgelegt und am 29. September 1975 vom Wojewodschaftsdenkmalpfleger und Direktor des Kultur- und Kunstamtes in Posen zur schnellsten Realisierung durch das Museum der Ersten Piasten auf Lednica amtlich bestätigt wurde. Der Verfasser des Szenariums für diese Konzeption, nicht ohne Eingreifen von J. Łomnicki, war A. Gólski (Ethnograph beim Museum der Ersten Piasten auf Lednica), der die Konzeption von Szreniawa sehr gut kannte. Einige der Interessierten sind der Meinung, daß das Szenarium und die Voraussetzungen der Konzeption von Lednica eine Fortsetzung der Konzeption von Szreniawa von St. Błaszczyk sind, und andere finden sie neu. Ich bin der Meinung, daß die Konzeption des großpolnischen Freilichtmuseums auf Lednica mit der Konzeption von Szreniawa direkt verbunden ist und ihr sachlicher Zusammenhang sowie Ähnlichkeiten in: 1. der Annahme der Raumordnung (Komposition) vom Typ Dorf — bestehend aus verschiedenen Bauern-, Sakral-, Hof- und Vorwerksgebäuden, die auf den zugehörigen Wiesen und Feldern komponiert wurden; 2. der Bestimmung des Wirkungsumfanges des großpolnischen Freilichtmuseums für das Gebiet des eigentlichen Großpolens; 3. der Zeitspanne der Expositionsobjekte — ab 2. Hälfte des 18. Jh. bis Ende des 19. Jh. (St. Błaszczyk) oder anders gesagt, bis zu den Anfängen des 20. Jh. (A. Gólski); 4. der Bevorzugung der typischen Objekte; 5. der Bevorzugung des enthographischen (gesellschaftlich-historischen) Aspekts bei der Auswahl der Objekte für das grundsätzliche Freilichtmuseum durch die Begrenzung des konservatorischen Aspekts; 6. der Hervorhebung der gesellschaftlich-wirtschaftlichen Schichtung in der Raumordnung (Komplex der Bauerngebäude — Komplex der Hof- und Vorwerksgebäude); 7. der Anerkennung des Bauernhofes als grundsätzliche Ausstellungseinheit; 8. der Lage des Freilichtmuseums — in beiden Konzeptionen wurde das Freilichtmuseum in der Nähe eines authentischen Dorfes, auf einem am See gelegenen Gebiet und mit durchfließendem, kleinem Bach lokalisiert; 9. der Betonung des Zusammenhangs des Dorfes mit einer landwirtschaftlichen Kleinstadt sowie der zukünftigen Erweiterungsvision der Exposition mit einem kleinstädtischen Sektor zu finden sind. Ich bin der Meinung, daß diese Gemeinsamkeit in grundsätzlichen Voraussetzungspunkten nicht nur Erfolg der Reife der über 20 Jahre dauernden Bemühungen um den Bau eines großpolnischen Freilichtmuseums sondern auch ein Effekt der richtigen Bestimmung dessen Aufgabe sind. Im erwähnten Zeitraum (bis 1975) wurde die Lokalisierung mehrmals geändert, verschiedene Bestandteile zugegeben oder abgenommen; die Ziele des Freilichtmuseums blieben jedoch, unabhängig von der Autorschaft der Voraussetzungen und Methoden deren Realisierung, dauerhaft und unveränderlich.
DE
Unter verschiedenen Objekten der traditionellen Bebauung des großpolnischen Dorfes nahm einen besonderen Platz hinsichtlich Lage, Form und Funktion die Schmiede, also ein Gebäude, in dem sich die Werkstatt des Schmieds befand, ein. In der letzten Zeit wurden, leider, die meisten von diesen Gebäuden devastiert oder zu mechanischen Werkstätten, Garagen oder sogar Wohnungen umgestaltet. Dieser eigentlich unabwendbare Zustand bewirkte, daß die Bedeutung der hier und dort getroffenen Schmieden immer weniger deutlich ist. Die Verfasser haben also beschlossen, nicht nur das Bild der traditionellen Schmiede und deren Rolle in der sie umgehenden Landschaft zu rekonstruierten, sondern auch die Änderungen, den sie vom 18. bis 20. Jh. unterlagen, darzustellen. Die in der Erarbeitung ausgenutzten Materialien sind vor allem Archivmaterialien, die zum Teil aus den Quellenveröffentlichungen und Maschinenschriften stammen sowie Materialien aus eigenen Geländeuntersuchungen, die mit Informationen aus den Erarbeitungen bereichert wurden. In der Konklusion nahmen die Verfasser an, daß die traditionelle Schmiede gewöhnlich ein freistehendes Gebäude war, dessen Lage vom Bebauungscharakter, Raumplan und Lage des Dorfes gegenüber weniger oder mehr begangenen Wege abhängig war. Unter den Konstruktionen und Werkstoffen dominierten diese, die damals populär waren, jedoch vorausgesetzt, das sie keine Feuergefahrdung schafften. Die richtig eingeschätzte Dauerfestigkeit der Ziegel und der Dachziegel sowie deren Brandschutzeigenschaften haben mit der Zeit bewirkt, daß diese Baustoffe schon im letzten Viertel des 19. Jh. zu Grundbaustoffe beim Bau der Schmieden wurden. Dadurch war die Schmiede, nach Meinung der Verfasser, ein der ersten Dorfobjekte, die am Zivilisationsfortschritt des Dorfes teilgenommen haben und ein der ersten, das sich immer deutlicher in der traditionellen Dorfbebauung (Holz- oder Holz-Lehmbebauung) auszeichnete.
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