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Paměti Josefa Klimenta jako historický pramen

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EN
Josef Kliment is a controversial personality whose memoirs U obětovaného prezidenta represent a unique source of knowledge of the Protectorate and the postwar period. Only now, 40 years after Kliment’s death, have they been published. The aim of this article is to summarize the extensive memoirs as a historical source, their value and key areas, and to allow “a different reading” of the Protectorate through it. The author of this paper is also its editor.
DE
Der Artikel stellt überhaupt zum ersten Mal komplex die Memoiren von Josef Kliment vor, eines Rechtshistorikers, Mitarbeiters des Büros des Präsidenten der Republik und in den Jahren 1944–1945 Präsidenten des Obersten Verwaltungsgerichts, der für seine öffentliche Tätigkeit während des Protektorats Böhmen und Mähren vom Nationalgericht zu lebenslänglicher Haft verurteilt wurde. Bis heute wird er als Vertreter der sog. aktivistischen Kollaboration verstanden, und zwar aufgrund seiner Entwicklung des Konstrukts von pseudohistorischen Parallelen zum Heiligen Römischen Reich. Die Studie steckt in der Einleitung die Genesis der Memoiren in Verbindung mit Kliments Lebensschicksalen ab, ferner interpretiert sie mehrere Schichten der Memoiren (die historische, historiografische und autobiografische) und vor allem widmet sie sich den Hauptthesen von Kliments Memoiren. Diese sind nämlich in Vielem einzigartig und für die heutige Interpretation des Protektorats von prinzipieller Bedeutung. Kliment, 1960 bei einer Amnestie entlassen, gestaltete sein Werk als eine Art Verteidigung. Der Verfasser dieses Artikels ist zugleich Herausgeber seiner Memoiren, die im Verlag Academia erscheinen werden. Kliment entwickelt in ihnen die rechtlichen und ethischen Konstrukte eines öffentlichen Angestellten des (während des) totalitären Regimes, sein Balancieren auf der Grenzlinie zwischen Kollaboration und Widerstandskampf und der sog. Diplomatie der Schwachen. Er zeigt eine andere Interpretation der historischen Tatsachen, nicht nur darauf begründet, was getan und gesagt wurde, sondern vor allem darauf, was nicht. Kliment selbst nahm am 14. März 1939 an Präsident Háchas Reise nach Berlin teil, stand an der Wiege der Einheitspartei Nationale Gemeinschaft, konzipierte Háchas Ansprachen, war Beobachter des ersten und zweiten Standrechts u.ä. Kliments Ansichten kann nicht vorbehaltlos zugestimmt werden – er repräsentiert nämlich die rein passivistische, reaktive Strömung, die das „illegale“ Heldentum nicht zu schätzen weiß, sondern für ihn ist im Gegenteil Vorbedingung einer Tätigkeit deren Legalität, und zwar unter allen Umständen. Nur steht ein totalitäres Regime nicht auf einer legalen und legitimen Rechtsgrundlage, und deshalb können Kliments Ansichten allzu akademisch und seine Haltung sogar rigide konform bis feige erscheinen. Trotzdem stellen Kliments Memoiren ein beispielloses Werk dar, auf dessen Herausgabe die Geschichtsschreibung mehr als 40 Jahre wartet.
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