Die Perikope mit der Prophezeiung des Kaiphas spielt im Johannesevangelium eine wichtige Rolle beim Aufzeigen des Sinnes von Jesu Leiden und Sterben. Der hl. Johannes ist Zeuge dafür, dass Kaiphas’ Erklärung über die Notwendigkeit des Todes eines Menschen für das Volk sich auf die Verhinderung eventueller Unruhen bezog, zu denen die besonders nach der Auferweckung des Lazarus wachsende Popularität Jesu führen konnte. Johannes beurteilte diese Äusserung jedoch aus der Zeitperspektive und erblickte in ihr eine Prophezeiung, die sich im Übermass erfullte, da Jesus nicht nur für das Volk starb, an das Kaiphas dachte, sondern für alle Kinder Gottes und vor allem für ihre Einheit. Darin wird also ein sehr charakteristischer Zug der frühen Ekklesiologie sichtbar das Bewusstsein, dass der Tod Jesu die ganze Welt umgriff und dass eine Kirche existiert, die fortwährend aus den in sie eintretenden Juden und Heiden entsteht.
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