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Prawo
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2019
|
issue 328
41 - 65
EN
The author examines the origins of ducal rule in Pomerania, finding them in Świętopełk, the son of Mieszko I. He rejects the nineteenth-century concept of the origins liked a duke allegedly baptised by St. Adalbert. He supports the view of those who acknowledge the non-existence of statehood before Mieszko I’s conquest. Pomerania was a region under imperial rule and any criticism of Edward Rymar’s views testifies to an insufficient knowledge of history and law. A debate over the issue will not be productive. Pomerania is a Conradian “heart of darkness”, but the principles of patrimonial monarchy unequivocally settle the most important questions. For a historian of political systems and law, J.M. Piskorski’s dilemma concerning the number of ducal dynasties in Pomerania is totally incomprehensible. Supreme rulers cannot be mixed with some minor magnates. From Mieszko I to Bogusław XIV and Mszczuj II (not forgetting the meanders of the return to power of the latter’s ancestors) the region was ruled by one dynasty. Drawing any legal conclusions (titles) from the information provided by Gallus is a mistake. Creating a history out of some “ipse dux”, for example, in the form of a duke from a competing dynasty, or, worse still, Warcisław I’s alleged father, when Gallus dowa not even mention the name of that “ipse dux”, can lead to the only conclusion that this was a minor figure, which, after all J. Dowiat demonstrated already in 1954. This may even have been Świętobor II’s count palatine, who deposed the ruler, which forced Bolesław III the Wrymouth to intervene. There was just one dynasty.
DE
Der Autor stellt den Ursprung der herzoglichen Macht in Pommern vor, die er von Suatopolk, Sohn von Mieszko I. ableitet. Er lehnt die aus dem 19. Jahrhundert stammende Idee ihrer Abstammung von einem angeblichen Herzog ab, der angeblich von dem hl. Adalbert getauft wurde. Denn Recht haben diejenigen, die das Nichtbestehen der staatlichen Formen vor der Eroberung durch Mieszko I. anerkennen. Pommern unterlag kaiserlicher Macht, alle Kritik Edward Rymars zeugt von dem Stand des rechtshistorischen Wissens der Gelehrten. Pommern ist Conrads „Kern der Finsternis“, aber die Grundsätze der Struktur der patrimonialen Monarchie entscheiden eindeutig über die wichtigsten Fragen. Für einen Historiker für Verfassung und Recht ist das Dilema von J.M. Piskorski über die Zahl der herzoglichen Dynastien in Pommern völlig unverständlich. Die höhere Macht sollte mit irgendwelchen kleinen Machthabern nicht vermischt werden. Von Mieszko I. bis Boguslaus XIV. und Mestwin II. regierte eine Dynastie. Das Vorbringen irgendwelcher rechtlicher (Titulatur) Schlüsse aus den Informationen des Gallus ist ein Missverständnis. Die Schaffung der Geschichte nach einem „ipse dux” z. B. in Gestalt eines Herzogs einer konkurrierenden Dynastie oder sogar eines angeblichen Vaters des Wartislaw I., wobei Gallus nicht einmal den Vornamen dieses „ipse dux” genannt hat, kann nur zu dem Schluss führen, dass es eine Gestalt vom zweiten Plan gewesen war, was doch schon bei J. Dowiat in 1954 zu sehen war. Es könnte sogar ein Pallatin von Swantibor II. sein, der ihn stürzte, was Bolesław III. Schiefmund zu einer Intervention zwang. Es gab nur eine Dynastie.
DE
Den grundlegenden Kanon religiöser Praktiken (d.h. des gebotenen und von den Bekennern einer bestimmten Religion erwarteten Verhaltens sowie der Weise des Kontaktaufnahme der Gläubigen mit dem Sacrum) fi nden wir in den normativen kirchlichen Akten. Alle wichtigsten erhaltenen normativen Akten der Kirche im mittelalterlichen Polen wurden gedruckt herausgegeben, und sie enthalten auch Informationen über die religiösen Praktiken. Diese Angaben müssen mit den Quellen aus der Praxis verglichen und verifi ziert werden. Die Autorin konzentrierte sich auf solche in großen Mengen vorliegende kirchliche Quellen wie die Gerichts- und Verwaltungsakten aus den mittelalterlichen polnischen Diözesen, d.h. auf die Akten bischöfl icher Gerichte (die vom Offi zial, von Vikar oder vom Diözesanbischof selbst angefertigt wurden) sowie die Protokolle von Sitzungen der Domund Stiftskapitel. Die ältesten erhaltenen Aktenbände stammen vom Beginn des 15. Jahrhunderts. Das sind sehr umfangreiche Quellen – sowohl in inhaltlicher als auch in quantitativer Hinsicht, besonders was Großpolen (Posen) und die Diözese Krakau betrifft. Insgesamt sind aus der Zeit bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts etwa 300 Volumina mit Akten der Bischöfe, Konsistorien und Kapitel erhalten (darunter über 200 Bände mit Konsistorialakten). Bei fast allen handelt es sich um Handschriften; als Ganzes wurde nur (von Wilhelm Rolny) das älteste Buch des Lemberger Konsistoriums veröffentlicht. Der Rest erschien in sog. Selecta nach der subjektiven Auswahl der Herausgeber Bolesław Ulanowski, Jan Ptaśnik und Bolesław Pryzbyszewski (die beiden letzten befassten sich nur mit der Krakauer Diözese). Diese Selecta bilden nur einen kleinen Bruchteil der erhaltenen Kirchenbücher. Sie sind zweifellos – besonders die imponierende Edition von Ulanowski (insgesamt etwa 3500 Druckseiten) – sehr nützlich und stellen manchmal die einzige Spur heute nicht mehr existenter Akten dar. Aber dabei handelt es sich immer nur um eine Auswahl. Zum Studium der Religiosität ist, wie bei anderen Untersuchungen auch, die Nutzung der gesamten Aktenbestände unerlässlich. Das Ziel des vorliegenden Artikels besteht darin, den Forschern die Nutzung dieser Bestände und die Orientation über das bereits veröffentlichte Material zu erleichtern. Die Verfasserin stellt Informationen über alle erhalten gebliebenen Bischofs-, Konsistorial- und Kapitelbücher und über alle Ausgaben dieser Quellen zusammen. Dieses Material ist nach Erzdiözesen und ihren Sukkursdiözesen und dann nach Sachgebieten geordnet. Zuerst werden die erhaltenen Handschriften und danach ihre Druckeditionen angeführt.
DE
Wissenschaftler und Forscher unterstreichen einmütig, dass die benediktinischen Orden, in denen im Mittelalter fast der gesamte Bestand des damaligen Schrifttums konzentriert war, in der Geschichte der polnischen Kultur eine wichtige Rolle gespielt haben. Die Mönche befassten sich nämlich mit dem Kopieren von Büchern in Skriptorien, die das Herz des Klosters bildeten, und betrieben Bibliotheken – Schatzkammern menschlicher Arbeit. Auch aus diesem Grunde bilden sie seit vielen Jahren den Gegenstand des Interesses der Historiker, Kunsthistoriker und Architekturhistoriker. Bei der Behandlung dieser Problematik wurde schon mehrfach festgestellt, dass eine genaue Charakteristik der Bibliotheksbestände nicht möglich ist, weil viele Bände verlorengegangen sind oder sich unerforscht in fremder Hand befi nden. Hilfreich wären Inventarverzeichnisse, aber es ist kein einziges mittelalterliches Verzeichnis von Handschriften polnischer Benediktinerklöster erhalten. Im vorliegenden Artikel wird versucht, die fragmentarischen und oft hypothetischen Geschicke der Bibliotheken polnischer Benediktinerklöster aufzuzeigen. Es ist allgemein bekannt und wird auch in der Schule gelehrt, dass die Bücher an solchen Orten unter besonderer Aufsicht standen und geschützt wurden, oft sogar mit einer Kette am Lesepult befestigt waren, und dass besonders wertvolle Manuskripte ausgewiesen und in den Schatzkammern der Abtei aufbewahrt wurden. Sah die Wirklichkeit anders aus? In vielen Fällen leider ja, denn bis in unsere Zeit sind nur Überreste benediktinischer Bibliotheksbestände erhalten geblieben, die nicht Feuersbrünsten, der Nässe, feindlichen Überfällen oder auch Bibliophilen und Kunstliebhabern zum Opfer gefallen sind.
DE
Die letzten beiden Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts zeichneten sich durch eine Entwicklung der Mediävistik aus, d.h. zahlreicher Untersuchungen zum Thema der Geschichte des Interesses am Mittelalter. In diesem Zusammenhang lohnt es sich, die Geschichte des Musée des Antiquités et Monuments Francais sowie die Silhouette seines Gründers Alexandre Lenoir auf dem Hintergrund des Interesses an der mittelalterlichen Kultur in der zweiten Hälfte des 18. und im 19. Jahrhundert in Frankreich zu erwähnen. Der französische Museologe, Schriftsteller und Archäologe Alexandre Lenoir (1761-1839) gründete 1796 das Musée des Monuments Francais in Paris, in dem er die vor dem revolutionären Vandalismus geretteten Objekte ausstellte. Ein Viertel von ihnen stammten aus der Zeit des Mittelalters. Das war das erste Museum, welches Werke der vorher völlig verkannten mittelalterlichen Kunst ausstellte. Zweifellos hat diese Institution eine bedeutsame Rolle bei der Weckung und Entwicklung des Interesses an der Kultur des Mittelalters und ihrer Erforschung gespielt. Außerdem kam dort zum ersten Mal eine Ausstellung in chronologischer Ordnung zur Anwendung, was damals ein völliges Novum darstellte, deren Autor A. Lenoir selbst war. Im Musée des Monuments Francais wurden ausschließlich Werke der französischen Kunst ausgestellt. In diesem Sinne trug es zur Weckung des national-historischen Bewusstseins in Frankreich bei und bildete einen Gegensatz zum Musée du Louvre, das einen gesamteuropäischen und universalen Charakter besaß. Das Wirken von A. Lenoir und seines Musée des Monuments Francais weckte von Anfang an ein starkes Interesse. Zu seinen Befürwortern gehörten u.a. F. Guizot, G. P. de Barante, A. Thierry, J. Michelet, F. Arago und L. Courajod. Dagegen traten als Gegner u.a. A. Quatremčre de Quincy, F. Chateaubriand, L. P. Deseine und E. Viollet-le-Duc in Erscheinung. Die scharfe Kritik an A. Lenoirs Wirken führte1816 zur Schließung des Musée des Monuments Francais. Obwohl das Musée des Monuments Francais nur 20 Jahre lang existierte, beeinfl usste es die Entwicklung der im 19. Jahrhundert entstehenden Kunstmuseen sowie die Gestalt der Privatsammlungen. Die wichtigste davon war die Kollektion von A. du Sommerand, die 1843 zum Musée des Thermes et de l´Hotel de Cluny umgestaltet wurde (kurz Musée de Cluny genannt), welches als der natürliche Erbe des Museums von A. Lenoir galt.
DE
Die mittelalterliche Bibliothek der Stiftskirche von Wiślica ist aus der von W. Kętrzyński in „Monumenta Poloniae Historica” veröffentlichten Edition dreier Bibliotheksinventarverzeichnisse bekannt. Unbekannt geblieben sind dagegen die Geschicke der Bibliothek in späterer Zeit sowie der Erhaltungszustand der Handschriften. Den Ausgangspunkt bildeten drei Manuskripte, die sich im Mittelalter in der Bibliothek der Stiftskirche in Wiślica befanden und gegenwärtig in der Nationalbibliothek aufbewahrt werden. Die kodikologische Analyse der Handschriften, vor allem einer von ihnen, die dem Vizepräpositen der Stiftskirche Jakub von Wiślica gehörte, ermöglichte dem Autor eine teilweise Rekonstruktion dieser Bibliothek. Die weitere Suche nach anderen Jakub von Wiślica gehörenden Handschriften lieferte Informationen über andere erhaltene und nichterhaltene Manuskripte. Außerdem wurde versucht, den Erhaltungszustand der Bücher aus der Bibliothek der Stiftskirche zu präsentieren. Dazu wurden die unveröffentlichten Aufzeichnungen von Maria Hornowska herangezogen, die sich vor dem 2. Weltkrieg mit der Beschreibung mittelalterlicher Handschriften aus der Nationalbibliothek befasste. Da die Codizes infolge der Kriegshandlungen zerstört wurden, stellen diese Materialien in Form knapper Beschreibungen oft die einzige Information über die mittelalterlichen Bibliotheken einiger kirchlicher Institutionen in Polen dar. Im Anhang befindet sich das Inventarverzeichnis handschriftlicher Bücher von 1599 aus dem Kopierbuch von Wojciech Chotelski, das in der Seminarbibliothek in Kielce aufbewahrt wird.
EN
In the late medieval Monastic State of the Teutonic Order in Prussia dieners were people who came from knightly families (not infrequently from beyond the territory of Prussia) and were maintained by Teutonic dignitaries and officials (they were provided with accommodation, food, clothes and pay) in exchange for the diplomatic, military-knightly and courtly service (the participation in military actions, the manning of castles, transporting information, the defence of envoys and guests, the examination of the territory occupied by the enemy, the participation in corteges, etc.). In the first half of the 15th century (the available data refers only to this period of time), every high Teutonic official, commander and Vogt had even a few dozens of dieners at their disposal, except extraordinary situations such as the manning of frontier castles in Klaipėda and Dybów. In the whole territory of the Teutonic State in Prussia there might have been about 450–500 dieners at that time. The source analysis conducted here which concerned the castles in Malbork, Świecie, Elbląg and Brandenburg allow us to state that dieners were provided with the accommodation in the buildings situated in the outer wards of the castles. They were given rooms (chambers) exclusively for their use or individual rooms in infirmaries of dieners/servants. As may be inferred from the relatively numerous sources in the Malbork castle they were accommodated on the ground floor in the southern part of the eastern wing of the first internal ward, in the infirmaries next to the Church of St. Lawrence (the southern wing of the first internal ward). In Konigsberg the solution was quite exceptional. Dieners residing there were allowed to have their residential space within the outer wards of the castle (which cannot be proved), but the infirmary where they resided was situated in the territory of the so called wolnizna [Burgfreihei], in the north of the north-east part of the outer ward.
DE
Im spätmittelalterlichen Staat des Deutschen Ordens in Preußen waren Diener zumeist Personen, die aus Ritterfamilien stammten (häufig auch von außerhalb dieses Territoriums) und die von Gebietigern und Amtsträgern aus dem Orden unterhalten wurden (Unterkunft, Verpflegung, Kleidung, Bezahlung). Dafür waren sie zu diplomatischem, militärisch-ritterlichem und höfischem Dienst verpflichtet (Teilnahme an Kriegshandlungen, Besatzung von Burgen, Übermittlung von Informationen, Schutz von Abgesandten und Gästen, Aufklärung in feindlichem Gebiet, Teilnahme an Gefolgszügen usw.). Insgesamt unterhielt in der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts (nur für diesen Zeitraum existieren Quellenangaben) abgesehen von besonderen Anlässen (Besatzung der Grenzburgen in Memel und Dibau) jeder hohe Würdenträger des Ordens, jeder Komtur und Vogt bis zu mehrere Dutzend Diener. Im gesamten Ordensstaat in Preußen könnte es damals schätzungsweise 450–500 von ihnen gegeben haben. Die hier durchgeführten Quellenanalysen zu den Ordenshäusern in Marienburg, Schwetz, Elbing oder Brandenburg lassen den Schluss zu, dass den Dienern Unterkünfte in den Gebäuden der Vorburgen zugewiesen wurden. Dabei handelte es sich um Räumlichkeiten, die ausschließlich für ihre Bedürfnisse bestimmt waren oder auch um gesonderte Innenräume für Diener und Knechte in den Krankentrakten der Burgen. Wie aus den relativ zahlreichen Quellen hervorgeht, waren sie in der Hauptfestung Marienburg im Erdgeschoss im südlichen Teil des Ostflügels der geschlossenen Bebauung der ersten, inneren Vorburg untergebracht, außerdem in den Räumlichkei- ten des Krankentrakts bei der St.-Laurentius-Kirche (südlicher Bereich der zweiten Vorburg) sowie eventuell im „Palast“ der Hochmeister (Westflügel der ersten, inneren Vorburg). Eine recht unkonventionelle Lösung lässt sich für Königsberg ermitteln. Die dort lebenden Diener können natürlich Wohnräume im Bereich der Vorburg der dortigen Festung besessen haben (was sich jedoch nicht beweisen lässt), der für sie bestimmte Krankentrakt befand sich allerdings auf einem abgabefreien Gelände der Burg, etwas nördlich vom nordöstlichen Teil der Vorburg.
DE
Der Artikel behandelt eine Inkunabel aus den Beständen der Universitätsbibliothek der Katholischen Universität Lublin: Plutarchus Historiographus Liber de viris clarissimis: E greco sermone in latinum divisio plurimu[m] interpretationibus virorum illustrium translatus, redigiert von Johannes Campanus (†1477) und gedruckt um 14 72 in Straßburg von Adolf Rusch (t 1489). In dem für Polen grundlegenden Katalog: Incunabula quae in bibliothecis poloniae asservantur, hrsg. von A. Kawecka-Gryczowa, Wroclaw 1970, wird dieses Buch unter der Nr. 1912 als während des 2. Weltkrieges verschollen und nicht wieder aufgefunden erwähnt. In Wirklichkeit befand es sich jedoch die ganze Zeit über in der Universitätsbibliothek der Katholischen Universität Lublin, wo es allerdings irrtümlich als anonymer Druck aus dem 16. Jahrhundert katalogisiert wurde. Die im vor-liegenden Artikel präsentierten Forschungsergebnisse ermöglichten ihre Wiedereingliederung in den wissenschaftlichen Buchverkehr. Dieses Buch ist deshalb so wertvoll, weil es eines der ersten Beispiele für die Anwendung der Antiqua im Druck - in einem von Adolf Rusch entworfenen Letterschnitt - sowie eines der ersten Beispiele für die Edition klassischer Autoren in humanistischer Bearbeitung darstellt. Vom Gesichtspunkt der polnischen Kultur besteht der besondere Wert dieses Werkes darin, daß es dem 1501 verstorbenen Johannes Sommerfeld dem Älteren (auch Aesticampianus genannt) gehörte. In der Inkunabel finden wir seine eigenhändige Unterschrift in zwei Versionen seines Namens. Dieser Professor der Krakauer Akademie war einer der Propagatoren des Humanismus in Polen. Auf den Seiten dieses Werkes befinden sich neben den einzelnen Viten Anmerkungen von seiner Hand, welche davon zeugen, daß ihm dieses Buch in seiner wissenschaftlichen Arbeit eine große Hilfe war. Heute wurde das Buch unter der Signatur XV.265 in den Bestand der Inkunabeln der Universitätsbibliothek der Katholischen Universität Lublin aufgenommen.
DE
Mit dem im Dokument von Monachus für den Orden vom Heiligen Grab mit Sitz in Miechów aus dem Jahre 1198 erwähnten Ort Gosciradic ist wahrscheinlich das auf dem östlichen W eichselufer gelegene Gościeradów gemeint. Dies war ein alter Siedlungsort auf der Handelsstraße nach Ruthenien und Litauen. Trotz fehlender Quellen vom 13. Jahrhundert bis zum Jahre 1391 ist es nicht ausgeschlossen, daß Gościeradów zeitweise im Besitz des Ordens vom Heiligen Grab mit Sitz in Miechów war, der dann aus wirtschaftspolitischen Gründen gezwungen waren, Gościeradów zu verkaufen oder gegen einen anderen Ort einzutauschen, der an einer für die Verwaltung des Klosterbesitzes günstigeren Stelle gelegenen war.
PL
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PL
Die konkreten Gesänge zu den Feiern der Feste weiblicher Heiliger können in zwei große inhaltliche Gruppen geteilt werden. Die erste Gruppe umfasst das Repertoire der Gesänge der Messliturgie, das sich im Sanctoral Teil von Missalien oder Gradualien (bzw. Sequentiaren) befindet. Die zweite, weitaus reichere Gruppe bildet das Repertoire der Offiziengesänge, die ein Bestandteil der Stundenliturgie (Breviere, Antiphonare, Psalter) sind.Von den handschriftlichen Quellen, die auf dem Gebiet der Slowakei erhalten geblieben sind oder aus kirchlichen Gemeinschaften auf dem Gebiet der Slowakei stammen und Mess- und Offiziengesänge zu Marienfesten erfassen, werden wir im Rahmen der Repertoireanalyse die wichtigsten, kompletten Handschriften näher betrachten – Pressburger Missale I (EC Lad. 3, EL 18, Staatsarchiv Bratislava), Zipser Graduale des Georgius von Käsmark (Mss. Nr. 1, 1426, Zipser Kapitel), Graduale von Neutra (Slowakisches Nationalarchiv SNA 67), Pressburger Antiphonar I (EC Lad. 3, Staatsarchiv Bratislava), Pressburger Antiphonar II (EC Lad. 4, Staatsarchiv Bratislava, Slowakisches Nationalarchiv SNA 4), Pressburger Antiphonar III (EC Lad. 6, EL 18, Staatsarchiv Bratislava), Pressburger Antiphonar IV (Slowakisches Nationalarchiv 2) und Zipser Antiphonar (Mss. Nr. 2, Zipser Kapitel).Zu den wichtigsten Marienfesten gehörten Purificatio BMV (2. Februar, Lichtmess – Jesu Opferung); Annuntiatio BMV (25. März), Visitatio BMV (mehrheitlich 2. Juli), BMV de Nive/ Sancta Maria ad Nives (5. August), Assumptio BMV (15. August), Nativitas BMV (8. September), Praesentatio BMV (21. November), Conceptio BMV (8. Dezember).Bei einer Gesamtbewertung des Graner Sanctorale und der eigentlichen Stellung und Bedeutung der Feste weiblicher Heiliger sind am wichtigsten vor allem jene Feste, die eigene Messformulare mit notierten Gesängen haben bzw. wo zu den Festen der betreffenden heiligen Frauen eigene Offizienzyklen geschaffen wurden. Aus den älteren Zeiten der Heiligen sind dies vor allem – die hl. Agnes, die hl. Agathe, die hl. Cäcilia, die hl. Lucia, die hl. Margaretha, die hl. Maria Magdalena, die hl. Ursula, die hl. Katharina, die hl. Dorothea, die hl. Anna und die hl. Elisabeth.
EN
Medieval chants celebrating the feasts of female saints can be divided into two major groups. The first group includes the repertoire of the mass liturgy, which, as a rule, is located in the proprium de sanctis part of the missals or graduals (or the so called sequentiale). The second, much more varied group consists of a repertoire of chants that are part of the liturgy of the hours (breviaries, antiphonaries, psalters). Ritus of Esztergom is documented by manuscripts from the late Middle Ages, especially from the 15th century, a smaller part from the 12th–14th century. The codices we have in Slovakia from the Middle Ages contain more or less Esztergom liturgical tradition, some of them show foreign influences. The central liturgy of the Esztergom rite is preserved in an extremely precise form especially in the notated manuscripts from Bratislava (Bratislava Missal I EC Lad. 3, the State Archive in Bratislava, Bratislava Antiphonaries I–IV). The Spiš codices show the Esztergom rite in a specific, regional version (Spiš Antiphonary Mss. No. 2, Spiš Graduale Mss. No. 1, Spišská Kapitula). Other Spiš manuscripts, preserved now in Budapest and Alba Julia, contain a number of specific features typical of Spiš (the library Batthyaneum Alba Julia: Breviary R. II. 46, Breviary R. III. 94, Breviary R II. 102, Diurnale R. II. 125; Budapest: Breviary 63. 74. I. C Hungarian National Museum, Breviary 63. 84. C Hungarian National Museum). Among the feasts of medieval female saints, the most prominent was the liturgical celebration of the various feasts of the Virgin Mary. Among those feasts, then, the most important feasts were Purificatio BMV (2. 2.), Annuntiatio BMV (25. 3.), Visitatio BMV (usually 2. 7.), BMV de Nive (5. 8.), Assumptio BMV (15. 8.), Nativitas BMV (8. 9.), Praesentatio BMV (21. 11.) and Conceptio BMV (8. 12). Besides them, within the Esztergom proprium de sanctis the most important are those female saints, to whom a mass form accompanied by music notation is dedicated, or those for whom a specific liturgy of the hours have been created. In the extant manuscripts from Slovakia, the most distinguished are the following female saints: St. Agnes, St. Agatha, St. Cecilia, St. Lucia, St. Margaret, St. Mary Magdalene, St. Ursula, St. Catherine, St. Dorothea, St. Anne and St. Elizabeth.
DE
Mittelalterliche medizinische Abhandlungen, die bis heute erhalten geblieben sind, bieten im Allgemeinen nur wenige Informationen zu rein gynäkologischen und geburtshilflichen Themen, was darauf schließen lässt, dass die Problematik für die damaligen Autoren von geringem Interesse war. Selten wurden damals separate Werke verfasst, die sich ausführlich mit Unfruchtbarkeit, Schwangerschaft oder Geburt befassten. Im Artikel werden ausgewählte medizinische Abhandlungen einer Analyse unterzogen, deren Autoren der oben angesprochenen Thematik mehr als nur ein paar knappe Sätze widmeten. Die Werke von Rhazes, Trotula von Salerno, Constantinus Africanus, Aldobrandino von Siena, Taddeo Alderotti, Gentile da Foligno bzw. Michael Savonarola sind wertvolle Informationsquellen, denn sie geben Aufschluss über den damaligen Stand des medizinischen Wissens, darunter über Unfruchtbarkeit, Schwangerschaft und Geburt. Wie aus der Analyse der betreffenden Werke hervorgeht, handelt es sich bei einigen von ihnen um Kompilationen früher entstandener Arbeiten, während andere, obwohl sie zahlreiche Verweise auf bereits existierende Abhandlungen enthalten, eine Menge an neuen Erkenntnissen, Beobachtungen und Überlegungen ihrer Autoren beisteuern.
EN
The medieval medical treatises that have survived to the present day generally contain little information about topics that can be called strictly gynecological-obstetric, which causes us to believe that such topics were of no great interest to medieval authors. Rare are medieval works that exclusively and in detail treat of infertility, pregnancy, and childbirth. In her article, Anna Głusiuk examines selected medical treatises whose authors’ treatment of these subjects exceeds several brief sentences. The works of Rhazes, Trota of Salerno, Constantine the African, Aldebrandin of Siena, Taddeo Alderotti, Gentile da Foligno, and Michael Savonarola are invaluable sources of information in that they reveal the state of medical knowledge in the Middle Ages related to, among other topics, infertility, pregnancy, and childbirth. In her analysis, Głusiuk emphasizes that some of them are compilations of earlier works, while others, despite containing numerous references to existing treatises, bring in many new contributions of their authors in the forms of insights, observations, and reflections.
PL
Zachowane do czasów współczesnych średniowieczne traktaty medyczne z reguły zawierają nieliczne informacje na tematy stricte ginekologiczno-położnicze, co pozwala sądzić, że ta tematyka nie do końca interesowała ówczesnych autorów. Rzadko powstawały wówczas oddzielne dzieła, które w jednym miejscu szczegółowo omawiały problematykę bezpłodności, ciąży czy porodu. W niniejszym artykule poddano analizie wybrane traktaty medyczne, których autorzy w więcej niż tylko w kilku zwięzłych zdaniach opisują wymienioną tematykę. Prace Rhazesa, Trotuli z Salerno, Konstantyna Afrykańczyka, Aldobrandina ze Sieny, Taddea Alderottiego, Gentile da Foligno czy Michała Savonaroli są cennym źródłem informacji, ponieważ ukazują stan ówczesnej wiedzy medycznej również m.in. w zakresie bezpłodności, ciąży i porodu. Jak wynika z analizy omawianych dzieł, niektóre z nich stanowią kompilację wcześniej powstałych prac, podczas gdy inne, mimo że zawierają liczne odniesienia do istniejących już traktatów, wnoszą wiele nowych spostrzeżeń, obserwacji i przemyśleń ich autorów.
EN
This article places into a broader scope of the research over the image of Gdańsk and its inhabitants in chronicles that are carried out by the authoress. It deals with the analysis of the historiographical sources originating from beyond Gdańsk. The majority of chronicles’ excerpts dedicated to Gdańsk deals with its political and trade activity. The authoress is particularly interested in the criteria, put forward by the chroniclers from 15th to 16th c., which decided on Gdańsk’s urban character, or indicated its value as a city and made it worth a visit. It was a period of intense development of this centre. The purpose of the analyses is to, i.a., check whether the contemporary chroniclers observed these changes and how they evaluated them. The issue has not yet been addressed in the literature of the subject. The analyses, referring to Hans Werner-Goetz’s methodology concerning the representations in chronicles (so-called Vorstellungsgeschichte), were carried out on various chronicles, relations and records, i.a. travel records (Gilbert de Lannoy and Mikołaj Wimann), Polish chronicles (Annales by Jan Długosz, chronicles by Bernard Wapowski, Joachim Bielski, Polonia by Marcin Kromer), foreign chronicles Germania by Eneas Silvius Piccolomini, Wandalia by Albert Krantz), or universal chronicles (Cosmographia by Sebastian Münster). The analysis shows that in the first half of the 15th century the contemporaneous authors did not stand out of other towns in the region (Jan Długosz, Gilbert de Lannoy, Eneas Silvius Piccolomini). Their assessment was made while they pondered on the city’s fortifications, geographical location and building material. It was not until the Thirteen Years War (1454–1466) and subsequent expansion of the city that the chronicles of the 16th c. noticed the ongoing change (especially Albrecht Krantz and Sebastian Münster). They described the “civilizational leap” that took place in Gdańsk in short time, namely during the life of one man. In their opinion, the changes were particularly noticeable in the fast pace of replacing wooden buildings with brick ones. The image of Gdańsk in the foreign chronicles does not contain elements of the descriptions of the city characteristic of Gdańsk records, which the authoress analyzed elsewhere – there are no references to specific buildings, streets and squares, that is, the living space of the city’s inhabitants.
DE
Der Artikel gehört in den größeren Zusammenhang der Forschungen, die die Autorin über das Bild der Stadt Danzig und ihrer Einwohner in der Chronistik angestellt hat. Hier geht es um eine Analyse der historiografischen Überlieferungen, die außerhalb der Stadt Danzig entstanden sind. Die klare Mehrheit der Erwähnungen dieser Stadt in den Chroniken war der Aktivität dieses Zentrums in Politik und Handel gewidmet. Vor allem interessieren die Autorin jedoch die Kriterien, die nach den Chronisten vom 15. bis zum 16. Jahrhundert über den städtischen Charakter von Danzig entschieden, d. h. dass sie dieses Zentrum als eine Stadt bewerteten und es für Neuankömmlinge attraktiv machten. Dennn dieses Zentrum machte zu dieser Zeit eine intensive Entwicklung durch. Die Analysen sollen unter anderem zeigen, ob die Zeitgenossen diese Veränderungen wahrnahmen und wie sie sie bewerteten. Dieses Problem wurde in der Literatur bisher nicht behandelt. Die Autorin bezieht sich in ihren Analysen auf die Methodologie von Hans-Werner Goetz zur Analyse sog. Vorstellungen in der Chronistik (sog. Vorstellungsgeschichte). Analysiert wurden auch verschiedene Gattungen von Chroniken, Berichte und Vermerke. Dabei handelt es sich sowohl um Berichte von Reisen, u. a. von Gilbert de Lannoy und Nikolaus Wimann, um polnische Chroniken, z. B. die Jahrbücher von Jan Długosz, die Chroniken von Bernard Wapowski und Joachim Bielski, die Polonia von Marcin Kromer, um ausländische Chroniken wie die Germania des Enea Silvio Piccolomini oder die Wandalia von Albert Krantz sowie um Weltchroniken, z. B. die Cosmographia von Sebastian Münster. Die inhaltliche Analyse der Chronikberichte zeigt, dass sich nach Ansicht der Zeitgenossen Danzig in der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts nicht von anderen Städten in der Region unterschied (Jan Długosz, Gilbert de Lannoy, Piccolomini). Die Urteile bildete man sich bei der Beschreibung von Befestigungen, geografischer Lage und des in der städtischen Bebauung vorherrschenden Baumaterials. Erst der Dreizehnjährige Ktieg (1454–1466) und der darauf folgende Umbau der Stadt führten dazu, dass Chronisten, die im 16. Jahrhundert schrieben, den sich vollziehenden Wandel bemerkten (vor allem Albrecht Krantz und Sebastian Münster). Der „Zivilisationssprung“, der sich in Danzig im Lauf eines Menschenlebens vollzogen hatte, wurde von ihnen bemerkt und beschrieben. Nach ihrer Meinung bestand er in dem schnellen Tempo, in dem die Bebauung aus Holz durch eine aus Stein ersetzt wurde. Das Bild Danzigs in der ausländischen Chronistik enthält nicht die Elemente der Stadtbeschreibung, wie sie in Danziger Aufzeichnungen üblich waren, die die Autorin an anderer Stelle analysiert hat; es fehlt in ihm an Hinweisen auf konkrete Gebäude, Straßen und Plätze, mithin den Lebensraum der Stadtbewohner.
DE
Ein sehr wichtiges Ereignis mit religiösem und sozio-moralischem Charakter stellten in der altpolnischen Zeit die Taufen dar. Die in den Matrikelbüchern enthaltenen Schilderungen der Prozedur und der mit der Spendung des ersten Sakraments verbundenen Zeremonien liefern einen vorzüglichen Beitrag zum Kennenlernen des täglichen Lebens, der Bräuche, der zwischenmenschlichen und familiären Verhältnisse, der Sozialstruktur der Bewohner von Urzędów sowie ihrer Kontakte mit den umliegenden Dörfern und Städten. Urzędów erhielt als königliche Stadt im Jahre 1405 von König Władysław Jagiełło die Stadtrechte verliehen. Die schon vor 1425 existierende Pfarrei Urzędów gehörte in den besprochenen Jahrhunderten zum Dekanat Urzędów, zum ArchidiakonatZawichost und zur Diözese Kraków. Das Sakrament der Taufe wurde in der Pfarrkirche gespendet, zu völlig zufälligen Zeitpunkten – sowohl am Sonntag als auch an Arbeitstagen. Falls das Leben des neugeborenen Kindes bedroht war, spendeten ihm die Priester auch in der Privatwohnung der Eltern die Taufe – ohne die Anwesenheit von Taufpaten und ohne die gebührende Zeremonie, d.h. die sogenannte Wassertaufe. Nach einiger Zeit fand dann in der Kirche eine diese Nottaufe ergänzende Zeremonie statt. In den dreißiger bis vierziger Jahren des 18. Jahrhunderts bekamen die Kinder zwei und manchmal auch mehr Pateneltern. Massenhaft wurden Geistliche als männliche Taufpaten gewählt, und zwar unabhängig vom ausgeübten Beruf und vom materiellen Status der Eltern des Kindes. Allgemein verbreitet war es auch, möglichst wohlhabende Bürger als Taufpaten auszuwählen, z.B. Beamte und Vertreter der Zünfte. Eine besondere und erstaunlich zahlreiche Kategorie der zu Taufpaten der Kinder von Urzędów berufenen Personen bildeten die in der Umgebung und auch weiter entfernt wohnenden Adligen sowie die in Urzędów stationierten Soldaten königlicher und privater Heeresteile. Überraschend sind die Informationen über jüdischen Mädchen gespendete Taufen. Noch bessere Möglichkeiten als im Falle der Taufen, das Bild des täglichen Lebens der Bewohner von Urzędów zu rekonstruieren, bieten die Schilderungen der mit der Eheschließung verbundenen Bräuche und Umstände. Die meisten Heiraten fanden im Januar und Februar sowie im Oktober statt. Nur ganz selten wurde das Sakrament der Ehe in der Frühjahrs- und Sommerszeit sowie im September gespendet. Die Organisierung und Verschiebung der Eheschließung vor allem in die Herbst- und Wintermonate kann durch die Häufung jahreszeitlicher Feldarbeiten im Frühjahr und Sommer erklärt werden, mit denen die größtenteils von der Landwirtschaft lebende Bevölkerung von Urzędów belastet war. Die erhaltenen Bücher begründen die Ansicht, dass die sozialen Barrieren, der Grad des materiellen Wohlstandes sowie die territoriale Herkunft für die Eheschließung von entscheidender Bedeutung waren. Die Bürger von Urzędów beiderlei Geschlechts wählten sich ihre Lebenspartner meistens unter ihren Mitbewohnern aus, wobei darauf geachtet wurde, dass dies jeweils Personen mit ähnlichem sozialem Status waren. Die reichsten Jungfrauen aus den ehrbarsten Familien von Urzędów schlossen aber auch oft die Ehe mit Bürgern anderer Städte, z.B. aus Lublin, um die gesellschaftlichen Aspirationen ihrer Eltern zu befriedigen. Im Durchschnitt schlossen pro Jahr etwa 12 Paare die Ehe, aber mit jedem Jahr wies dieser Durchschnittswert eine wachsende Tendenz auf, die fast bis zum Ende des 18. Jahrhunderts aufrechterhalten wurde. Große Bedeutung maßen die künftigen Eheleute auch dem sozialen Status ihrer Trauzeugen bei; sie waren bemüht, dafür Personen auszuwählen, welche wichtige Funktionen erfüllten. Es herrschte geradezu eine Art Mode oder Brauch, Vertreter der Behörden oder der städtischen Eliten als Trauzeugen zu bitten, und zwar unabhängig vom Wohlstand der Neuvermählten. In den Jahren 1797-1804 starben in Urzędów 443 Personen. Im Durchschnitt starben damals jährlich 69 Personen in der Pfarrei. Die größte Ernte hielt der Tod im Januar, April, März, Dezember und Februar, d.h. im Winter und im Vorfrühling. Die Kindersterblichkeit war vom heutigen Gesichtspunkt aus betrachtet unvorstellbar hoch, besonders was die jüngsten betraf: die Neugeborenen und die Säuglinge. Die verstorbenen Pfarreimitglieder wurden auf dem Friedhof gleich neben der Pfarrkirche beigesetzt und dann, schon von Anfang des 19. Jahrhunderts an, auf dem neuen Friedhof an der Straße nach Dzierzkowice. Verstorbene Heiminsassen wurden auf dem Spitalfriedhof an der Heilig-Geist- Kirche beigesetzt.
DE
Uta von Naumburg, die Gattin des Markgrafen Ekkehard II. von Meißen, lebte wahrscheinlich zwischen 1000 und 1043. In der deutschen Kulturtradition erfreut sie sich einer gewissen Popularität, jedoch nicht als eine historische Gestalt, sondern als Steinfigur im Westchor des Naumburger Domes. In den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde sie zum Symbol der deutschen Weiblichkeit erhoben und im nationalsozialistischen Sinne mythisiert. Von der Rezeption der Stifterin des Naumburger Domes ausgehend, strebt der vorliegende Beitrag an, am Beispiel des postmodernen historischen Romans von Claudia und Nadja Beinerts Die Herrin der Kathedrale (2013) die De-Mythisierungsstrategie von Utas Figur zu präsentieren. Eine wichtige Rolle wird dabei den mittelalterlichen Weiblichkeits- und Machtvorstellungen zugemessen, die in die postmoderne Narrativik des Vergangenen eingebettet sind.
XX
Uta von Naumburg, wife of margrave Ekkehard II from Meissen, probably lived from 1000 to 1043 AD. In the German cultural tradition she is not known as a historical figure, but as a stone statue from the Naumburg Cathedral. In the 1930s she became a symbol of German femininity and was made a heroine of the National Socialist myth. Beginning with the historical figure of Uta, this article will show the strategies used to demythologize the founder of the cathedral, based on the postmodern novel Die Herrin der Kathedrale (2013), written by Claudia and Nadja Beinert. The authors present the ways of the deconstruction of the medieval paradigm of femininity with the help of narrative strategies.
EN
The aim of the following article is to present the attitudes of Jan Długosz towards the issue of crowning the representatives of foreign dynasties as kings of Poland. Thus, the article focus‑ es on Długosz’s opinions regarding the following rulers of Poland: Wenceslaus II of Bohemia, Louis I of Hungary and Władysław II Jagiełło, who all came to Poland from the neighboring countries and who represented dynasties other than the Piast dynasty. To this end, the article presents Długosz’s opinions regarding the ascensions of foreign monarchs to the throne in the Kingdom of Poland, as well as discusses both the benefits and the disadvantages of having a foreign ruler on the throne, included in his Annales. In the last section of the article, refer‑ ring to the descriptions of the monarchs’ reigns found in Długosz’s opus magnum, attempts to ascertain the influence of their foreign (ethnically, religiously or culturally) ancestry on the subject matter of Długosz’s comments.
EN
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DE
Der Autor beschreibt die Entwicklung des Pfarrgemeindenetzes auf dem Gebiet des mittelalterlichen Dekanats Zator bis zum Ende des XVI. Jhs. In dieser Zeit entstanden auf dem genannten Gebiet 71 Kirchen und Kapellen. 60 von ihnen er-füllten in verschiedenen Zeitperioden die Rolle einer Pfarrkirche. Es existierten hier damals 56 Pfarreien. Ein Teil von ihnen hörte schon im Mittelalter auf, zu existieren; einige wechselten ihren Sitz. Die Mehrzahl der Kirchen (36 Pfarrkirchen und eine Filialkirche) entstanden bis 1325. Wegen mangelnder Quellen kann man in den meisten Fällen die genaue Zeit ihrer Gründung nicht angeben. Auf Grund einer speziellen Methode kann man möglicherweise die ältesten Kirchen nennen, die mit ihrer Herkunft vielleicht bis ins XI. und XII. Jh. zurückreichen. Diese Gruppe zählt etwa zehn Kirchen. In den nächsten Perioden, deren chronologische Grenzen die eine einigermaßen vollständige Pfarrstruktur des Dekanats in einem bestimmten Zeitabschnitt (1325-1358, 1480, 1598) wiedergebenden Durchschnittsquellen ausmarken, hört die Dynamik des Pfarrgemeindenetzes allmählich auf. Seit Ende des XVI. Jhs. entstehen auf diesem Gebiet keine neuen Kirchen mehr, bis an das Ende der Republik Polen. Das hängt sicherlich mit der Tatsache zusammen, daß Bedürfnisse der Ortsbewohner zufriedengestellt und Kolonisationsprozesse beendet worden sind. Die Entwicklung des Pfarrgemeindenetzes ist eng verbunden mit der Siedlungsentwicklung, mit politischer Situation und gesellschaftlichen Erscheinungen (Stiftungsaktionen der machthaberischen Familien und kirchlichen Institutionen). Auf dem Gebiet des Dekanats Zator hat die deutsche Kolonisation deutliche Spuren hinterlassen. Das steht im Zusammenhang mit der Existenz einer großen Anzahl von den eins oder zwei Dörfer umfassenden Kirchen und Pfarreien.
DE
Der Magister Michal aus Kleparz (um 1410-1489), Archidiakon von Przemyśl wurde bis jetzt in der Literatur mit Michal, dem zu gleicher Zeit lebenden Vorsteher des Benediktinerklosters vom Heiligen Kreuz identifiziert. Er war Staatsnotar in Premysl in den Jahren 1427-1442, dann bis 1489 Archidiakon. Jahrelang sammelte er die Zehntel für das örtliche Kapitel und Geldmittel für den Bau und Ausputz der neuen Kathedrale. In den Jahren 1466-1468 war er bevollmächtigter des Vorstehers vom Heiligen Kreuz, Michal, im Streit um das Vermögen des Klosters. Außerdem übte er das ehrenhafte Amt des Vikars "in spiritualibus" aus, sowie das des Offizials und Administrators der Diözese Przemyśl, der er sein ganzes Leben gewidmet hatte.
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Im Artikel zum Thema der Formulierung transivit per manus in den mittelalterlichen Dokumenten der Gnesener Erzbischöfe stellt die Verfasserin fest, diese Diplome seien arm an Kanzleinotationen. Von den fast 400 gedruckt veröffentlichten Dokumenten besitzen nur etwa 90 Kanzleinotationen. Die meisten Kanzleinotationen stammen aus der zweiten Hälfte des 14. und vom Beginn des 15. Jahrhunderts. Die Formulierung transivit per manus gehörte zu den wichtigsten Kanzleinotationen in den Dokumenten der Gnesener Erzbischöfe und war eng verbunden mit der Organisation der erzbischöflichen Kanzlei im Spätmittelalter.
DE
Die Heilig-Kreuz-Predigten wurden wahrscheinlich vom Bischof Iwon Odrowąż registriert (1229). Sie konnten gegen 1218 und bestimmt vor 1229 entstanden sein. Wahrscheinlich sollten sie gehalten werden, oder sie dienten der gemeinsamen Lektüre im Kloster in Imbramowice für Prämonstratenserinnen, deren Oberin die Schwester des Bischofs, Gertruda, war. Die Predigten waren für die geistlich gewandten und zugleich ästhetisch empfindsamen Adressaten bestimmt, zu welchen die Nonnen in Imbramowice gehören konnten. Ferner waren die überlieferten, ab-geschriebenen oder während des Predigens registrierten Texte wahrscheinlich behilflich beim Erlernen der Verkündung des Wortes Gottes in der Klosterschule in Miech6w. Dann aber, am Anfang des 14. Jhs., als sie schon veraltet waren und in der Bibliothek in Miech6w große Predigtensammlungen polnischer und fremder Autoren vorhanden waren, dienten sie als Unterlagen für den Rücken des neu geschriebenen Kodexes.
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DE
Der Artikel betrifft das Problem der Ikonologie der Miniaturen, die den ersten Teil des des etwa 1140-1150 von Gratianus verfaßten Dekrets schmükken (vollständiger Titel: Concordia Discordantium Canonum). In diesem als "Pars Prima" bezeichneten Teil behandelt Gratianus unter anderem die Frage der gegenseitigen Beziehungen zwischen weltlicher und geistlicher Macht. In Causae II, q. 7 post c. XLI, § 3 unterstreicht er , anknüpfend an einen von Papst Gelasius (t 496) geäußerten Gedanken, die Existenz zweier unabhängiger und gleichrangiger Machtzentren. Sowohl das Regnum als auch das Sacerdotium besitzen einen ihren Aufgaben entsprechenden Macht- und Kompetenzbereich. Ein Ausdruck dieser Idee war die sich auf das Lukasevangelium (22, 35-38) stützende sog. Zwei-Schwerter-Theorie. Gratianus betont jedoch, dass die Kirche die Legitimität des weltlichen Herrschers begründet und die­sen kontrolliert (V.XXIV, q. 1, c. XXXIX). Das Verhältnis von Regnum und Sacerdotum wurde von Gratianus recht eindeutig zum Ausdruck gebracht. Dennoch treten in den einzelnen Manu­skripten des Dekrets von Gratianus diesbezüglich beträchtliche Unterschiede in der Ikonographie der Miniaturen von Pars Prima auf. Beeinflußt wurden diese Differenzen durch Zeit und Ort der Entstehung der jeweiligen Hand­schrift und im Zusammenhang damit auch durch die konkrete politische Si­tuation. Wichtig ist auch das konkrete Milieu, in dem das Werk hergestellt oder bestellt wurde. Die den ersten Teil des Dekrets von Gratianus schmückenden Miniaturen unterstrichen entweder die Fülle der päpstlichen Macht - plenitudo potestatis (Exemplmn: Wien, Nationalbibliothek, Ms. 2069, f. 1) oder ein Gleichgewicht zwischen Regnum und Sacerdotum (Exemplum: Biblioteca Apostolica Vaticana, Ms. Lat. 1375, f. 1 ), oder aber die sakrale Stärke der königlichen Herrschaft, die auf die inneren Angelegenheiten der Kirche Einfluß nehmen konnte (Miniaturen aus dem Kreis von Meister Honore; Exemplum: Tours, Bibliotheque Minicipal, Ms. 558, f. 1 ).
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