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DE
Der Artikel analysiert die Tragödienkonzeption Heiner Müllers im Kontext seiner Antike-Ad- aptionen. Interpretiert werden drei Stücke, die aus formaler Perspektive verschiedene Wege der Antike-Rezeption präsentieren. Der kurze Text Der Horatier übernimmt den Stoff aus Livius Ab urbe condita und erzählt die Geschichte der Horatier in einer Form, die man auch als Verserzäh- lung bezeichnen könnte. Das Drama Philoktet stützt sich vor allem auf die Vorlage von Sophokles. Verkommenes Ufer Medeamaterial Landschaft mit Argonauten ist eine sehr freie Adaption des Me- dea-Mythos und nur in Grundzügen ist sie dem antiken Stoff treu. Trotz dieser formalen Unter- schiede zeigen die drei Texte – offensichtlich gegen die Intention ihres Autors, der nach grossen, tragischen Problemen in der kommunistischen Gesellschaft der DDR suchte – Züge einer Poetik, die die Nähe zur Mitleidsästhetik des bürgerlichen Trauerspiels offenbart. Die nähere Analyse deckt Widersprüche auf, die das Individuum, das persönliche Leiden zum Hauptproblem machen. Die private Tragödie der Protagonisten scheint die Tragödie zu verdrängen, die im öffentlichen Raum angesiedelt ist. Dies ist ein überraschendes Ergebnis, bedenkt man Müllers Selbstdeutung sowie seine Rolle im DDR-Kulturbetrieb.
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