Die Arbeiten der Forschungsgruppe sind nicht abgeschlossen worden und wurden nur teilweise ausgewertet. Der im Grenzgebiet von Grosspolen und Schlesien, am historischen Weg von Gniezno nach Wrocław gelegener Siedlungskomplex, besteht aus einer Burg (Piaski, 1), einer Siedlung (Piaski, 2, 3, 4), Benutzungsspuren (Piaski, 5) und einem Gräberfeld (Rochy, 1A und 1B). Die kreisförmige Burg hatte einen Durchmesser von 93 m. Der Durchmesser des inneren Platzes war 40 - 50 m. Der am Fuss 25 m breiter und höchstwahrscheinlich 6 m hoher Wall war in Rostkonstruktion gebaut. Die Abmessungen eines gänzlich freigegebenen Rostes betragen 5 x 2 m. Von der Aussenseite war der Wall mit Steinen, von der Innenseite - mit Holz verkleidet. An der Burgeinfahrt, ausgekleidet mit zur Fahrtrichtung querliegenden Balken, wurde Fragment eines zweischichtigen, halbrunden Pflasters entdeckt. Auf dem inneren Platz standen Bauten, von denen die eine als Speicher bezeichnet wurde, da mit ihr eine Hirsegrütze enthaltende Schicht verbunden war. Manche der Bauten waren im Boden vertieft. In der Platzmitte befand sich ein hölzerner Brunnen. Auf dem Siedlungsgelände wurden Gruben, ausgefüllt mit Gefässscherben, Knochen und durchbrannten Steinen gefunden. Es wird angenommen dies wären Reste von Gruben. Zwei Häuster dienten zur Teerherstellung. An dem Gräberfeld wurden Unterschiede im Bestattungsritus festgestellt. In einem Teil (Fundstelle 1A) befinden sich Hügelgräber mit urnenlosen Brandbestattungen, in denen sich irdene Gefässe befanden. Durchmesser der in diesem Gräberfeldsteil nivellierten Hügelgräbern wird mit 3 - 6 m geschätzt. Hier wurde ein Grab mit einem nach Osten orintierten weiblichen Skellet gefunden. Die Ausstattung bestand aus 2 Paar Schläfenringen, 8 Glasperlen, einem eisernen Messer und einem hölzernen Eimer mit eisernen Beschlägen. Im zweiten Teil des Gräberfelds (Fundstelle 1B) haben die Hügelgräber bis 15 m Durchmesser und bis 2 m Höhe. Das untersuchte Grabhügel enthaltete, zu je zwei Meter, in Reihe gelegene vier Gräber mit 3 nach Osten gerichteten weiblichen Skelleten im Alter 40, 5-6 und 18-25 Jahre und einem Brandgrab. Die Gesamtausstattung besteht von zwei Schläfenringen, einem Eimer und einem eisernen Messer. Das Keramikmaterial aus allen Fundstellen ist technologisch (gänzlich gedrecht 79 %, oben gedreht - 21 %) sowie stylistisch ähnlich. In der Mehrheit entsprechen sie den für südliches Grosspolen und das schlesische Grenzgebiet charakteristischen Typen. Unter den Grab-Gefässen wurden fremde Elemente bemerkt. Ähnlichkeiten führen nach Westpommern, wodurch naheliegend wird, dass ein Teil der dortigen Bevölkerung hier angesiedelt wurde. Der Siedlungskomplex war auf rohem Boden gegründet worden und funktionierte in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts. Es war ein Teil eines Befestigungssystems, das am grosspolnischschlesischem Grenzgebiet um die Wende des 10. zum 11. Jahrhundert entstanden war. Die Burg wurde höchst wahrscheinlich durch Brzetysław verbrannt worden. Damit dürfte auch die Entvölkerung dieser Gegend im Zusammenhang stehen. Es wird angenommen, dass man damit auch die Tatsache in Verbindung bringen kann, dass auf dem Gebiet von Nord-Böhmen Ortschaftsnamen zu finden sind, die denen der 4 km von Piaski entfernten Siedlungen entsprechen.
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