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Eine gründliche Erforschung des Lebenswerks von Lorenz Christoph Mitzler de Kolof (1711–1778) übernahmen bisher entweder deutsche Musikwissenschaftler oder polnische Historiker. Ursache ist die scheinbare Neuorientierung Mitzlers [Mizlers] ab 1743. In einer umfangreichen Forschungsarbeit hat der Autor nachweisen können, dass der Universalgelehrte in den verschiedensten Projekten lediglich die Anwendbarkeit und den Nutzen der Philosophie von Christian Wolff zeigen wollte. So werden diese europaweit beachteten Grundsätze des Aufklärungszeitalters zur Konstanten in Mitzlers Leben. Zunächst wirkte der vielseitig interessierte Gelehrte nach einigen Studienreisen von 1736 bis 1743 in Leipzig. Er war möglicherweise schon 1731 bei einem seiner kürzeren Aufenthalte in Leipzig Schüler von Johann Sebastian Bachs In den Jahren 1736-1754 veröffentlichte Mitzler die musikwissenschaftliche Fachzeitschrift Musikalische Bibliothek und gründete 1738 die Correspondierende Societät der musicalischen Wissenschaften, der später Komponisten wie Bach, Händel, Telemann, Stölzel oder Graun beitraten. Diese Gesellschaft löste sich vermutlich zwischen 1754 und 1761 auf. In den Jahren 1743-1778 galt der streitbare Protestant Mizler als ein wichtiger Beförderer der Aufklärung im katholischen Polen. Dabei darf nicht übersehen werden, dass er etwa bis 1761 auch noch für die Musik tätig war. Vom König wurde er 1755 mit der Bezeichnung „Mizlerus de Kolof“ geadelt und konnte sich dann weiterer Ehrungen für seine vielfältigen Aktivitäten rühmen. Er gab in Polen nicht nur zahlreiche Quellenwerke zur polnischen Geschichte heraus, sondern kämpfte gegen manche Missstände in der polnischen Gesellschaft. Viele seiner mehrere tausend Seiten umfassenden Schriften, die er jenseits der Musikliteratur veröffentlichte, sind noch unerforscht. Seine Schriftenproduktionen, die er in seinen Eigenschaften als Autor, Herausgeber und Drucker vorlegte, bestehen aus etwa hundertsechzig Büchern und Zeitschriften. Bei seinem Tod am 8. Mai 1778 hinterließ Mizler de Kolof in Warschau seine Frau und seine minderjährige Tochter.
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