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DE
Der Gegenstand des Aufsatzes ist ein kleines Medaillon, das im Grab Nr. 18/93 in der Sankt NikolausKirche in Giecz gefunden wurde. Diese Kirche wurde wahrscheinlich bereits Ende des XI. Jh. in einer Siedlung gebaut, die mit der wichtigen piastischen Burg in Giecz (jetzt Giecz-Grodziszczko) benachbart war. Das Grab 18/93 gehört zu den jüngsten, neuzeitlichen Gräbern in dieser Kirche. Es liegt zwischen dem Fundament der Apsiswand und der Altarmensa. In diesem Grab wurde ein komplettes Männerskelett im Sarg freigelegt, das auf dem Rücken, mit den Händen entlang dem Körper lag. Beim Hüftbein lag das analysierte Medaillon, das mit lesbaren Aufschriften in italienischer Sprache und mit deutlicher Ikonographie im Idealzustand erhalten ist. Das Medaillon stammt aus Italien. Seine charakteristischen Merkmale lassen zu, es mit dem Zeitraum vom Ende des 16. Jh. bis Mitte des 17. Jh. zu verbinden. Die Ikonographie des Medaillons ist untypisch. Auf dem Avers wurden nebeneinander zwei Köpfe im rechten Profil, in runden Nimbus dargestellt - des Christus und Seiner Mutter, was die Aufschrift am Rand bestätigt. Eine solche Zusammenstellung des Christi und der Mutter Gottes, die z.B. für die Ehepaare verwendet wird, tritt in der Medaillekunst nicht auf und ist schwer zu erklären. Auf dem Revers haben wir auch eine untypische Zusammenstellung - Sankt Stanislaus, der Bischof und Märtyrer aus dem 11. Jh. und Sankt Kasimir Jagiellonien, der Königssohn - Gläubige. Hier wurden zwei zeitlich sehr entfernten, verschiedene Funktionen ausübenden Personen, deren Weg zur Heiligkeit sehr unterschiedlich war, zusammengestellt - der mittelalterliche Beschützer Polens und ein neuer Heilige aus der Jagielloniendynastie. Für die Bestimmung der Prägungszeit des Medaillons ist das Datum der Kanonisation von Sankt Kazimierz wichtig. Es erweist sich, dass es ein lang dauerndes Verfahren war, das schon im Jahr 1519, kurz nach dem Tod des Königssohns (1484) begonnen wurde, aus verschiedenen, darin allgemeinkirchlichen Gründen aber bis 1602 dauerte, wenn der Papst Klemens VIII die zweite Kanonisationsbulle (? die erste Bulle ist angeblich verlorengegangen) ausgegeben und ihr die in der ganzen Kirche geltende Liturgie zugeschrieben hatte. Noch im Jahr 1636 hat der Papst Urban VIII den Sankt Kazimierz als Beschutzer von Litauen und Wilnius anerkannt. Das analysierte Medaillon gehört zu Exemplaren von hoher Qualität, Werken der ausgezeichneten italienischen Medailleure. Es wurde in Hellbronze, vielleicht in Roma, sicherlich zwecks Erinnerung an die Kanonisation von Sankt Kasimir und dessen Anerkennung als Beschützer der Republik Beider Völker gegossen, wovon die Gleichsetzung dieses Heiligen mit dem Heiligen Stanislaus Bischof zeugt. Man kann also der Meinung sein, dass es Mitte 1602 entstanden ist. Von Bedeutung wäre die Identifizierung der Person, die mit diesem Medaillon bestattet wurde. Man kann die Bestattungszeit und den Alter des Toten ungefähr bestimmen (40--45 Jahre). Es sollte die Archivsuche erleichtern.
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