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Das Thema dieser Erarbeitung ist ein Pferdeskelett, freigelegt auf dem frühmittelalterlichen Gräberfeld in Dziekanowice, Fst. 22, dessen Depositzeit auf Grund von Radiokarbondaten 14C für das Jahr 1 1000 ±130 BP (Wrzesińska, Wrzesiński 1998) bestimmt wurde. Das Skelett lag in rechter Seitenposition, mit ausgestreckten Beinen. Es befand sich in einer Grube mit viereckähnlicher Form, 9 0 - 100 cm tief, 240 cm lang, 240 cm breit, Kopflage in der Ost-West-Achse. Dem Skelett in situ, gelegt in anatomischer Anordnung fehlte nur der Schädel, der wahrscheinlich durch das spätere Ausgraben des Grabes Nr. 21/92 vernichtet wurde. Außerdem fehlten die vorderen Glieder von weiteren Fingern (Tab. 1). Das Skelett gehörte zu einem Einzelwesen des männlichen Geschlechts, mit dem Hinterteil in Höhe von 142,1 cm (Tab. 7). Das Alter des Tieres zum Todeszeitpunkt wurde als 15-18 Jahre bestimmt. In den Zähnereihen des Unterkiefers wurden die Spuren einer mechanischen Deformation der Oberfläche des linken und rechten Backenzahnes P2 infolge einer starken Reibung festgelegt (Abb. 1, 2 ) . Das freigelegte Pferdeskelett ist der einzige bisher Fall, der auf die Pferdebestattung durch die Bevölkerung, die den Besiedlungskomplex in der Umgebung des Lednica-Sees bewohnte, hinweist. Auf dem Gebiet der westslawischen Länder ist es eine Ausnahme, die vermuten läßt, daß die Bestattung der Pferde als ganze Tiere auch bei den Slawen, die auf dem Gebiet Großpolens wohnten, stattgefunden hat. Die Tatsache berücksichtigend, daß das Skelett von einem alten Pferd stammt, ohne Spuren und Werkzeuge, die auf intentionelle Tötung hinweisen würden, wurde als wahrscheinlich angenommen, daß der Tod dieses Tieres einen natürlichen Charakter hatte. Eine solche Interpretation kann auf Grund der anatomischen Lage der Pferdebeine angenommen werden, die für die Folgen einer Totenstarre der infolge des natürlichen Todes gestorbenen Tiere charakteristisch ist. Die Untersuchungen der Spuren von anthropogenischer Herkunft, infolge welcher keine Spuren des Schneidens mit scharfem Werkzeug festgestellte wurden, lassen es zusätzlich annehmen, daß die Haut aus dem Tier nach seinem Tode nicht gezogen und sein Fleisch nicht gegessen wurde. Der Mangel an Gliedern von weiteren Fingern (Phalanx distalis III) der linken und rechten Brustextremität läßt zu vermuten, daß das untersuchte Pferd beschlagen war. Nach seinem Tode wurde ihm die Hufkapsel mit den genannten Fingergliedern abgenommen, um die Hufeisen zurückzuerhalten, die so wertvoll sein mußten, daß deren Hinterlassung bei dem Tier einen großen Schaden bedeuten würde. Das Abreiben der Krone an den Backenzähnen P2 des rechten und linken Zahnbogens (Abb. 1, 2) wurde als Beweis dafür betrachtet, das das Pferd während seines langen Lebens ein Gebiß getragen hat. Die im Hinterteil gemessene Höhe, die im betreffenden Fall ca. 142 cm beträgt, ist großer als durchschnittliche Höhe, berechnet für die Population der frühmittelalterlichen Pferde aus der Burg und Suburbium auf Ostrów Lednicki. Nach den neuesten Untersuchungen kann das Skelett des Pferdes aus Dziekanowice zu einem höheren Morphotyp der Pferde aus der Besiedlungsgruppierung in der Gegend von Lednica, mit der Höhe im Hinterteil von 1 3 2 - 143 cm, die vor allem zum Reiten gebraucht waren (Makowiecki 1997), gezählt werden. Das untersuchte Pferd überschreitet sogar die durchschnittliche Höhe im Hinterteil der Pferde aus den Gräbern der Reiter in der Slowakei, aus dem Saale- und Unstrutgebiet in Deutschland und aus dem Suwałki-Gebiet, für die die genannte Eigenschaft entsprechend 137,8 cm (Ambros, Muller 1980), 138 cm (Müller 1985) und 135-136 cm (Krysiak, Serwatka 1970) beträgt. Die obigen Angaben und eine auf ihrer Grundlage durchgeführte Analyse lassen es zu vermuten, daß das Pferd, dessen Skelett in Dziekanowice freigelegt wurde, während seines Lebens die Funktion eines zum Reiten gebrauchten Tieres ausübte. Da das beschriebene Grab, im Kontext der bisher bekannten Funde von Pferdeüberresten auf dem Gebiet der westslawischen Länder, das erste Grab in dieser Zone ist, kann man vermuten, daß die Sitte, Pferde als ganze Tiere zu bestatten, auch auf dem genannten Gebiet bekannt war. Vielleicht werden es die nächsten Freilegungen zulassen, die Bedeutung dieser Sitte im frühmittelalterlichen Kultursystem des genannten Gebiets festzulegen.
EN
Site 7, situated at the northern edge of a marginal stream valley of the Notec river, some 500 m east of where the Drawa flows into the Notec, was discovered accidentally in 2003. During excavation (2005-2007) altogether 77 square meters were explored, but a site or sites are extended over an area of about 1 ha. Mesolithic material is found in layers of sand soil developed within the top of Late Glacial sands forming the flood terrace of the Notec and associated coastal and biogenic sediments of the Early Holocene Notec dead channel. The finds include flint artifacts as well as tools made of organic materials, that is, bone and antler, and waste from the manufacture of the latter. The lithics (7700 pieces) were made of a locally available erratic Baltic Cretaceous flint only and their chacteristics place the site with the Maglemosian complex. Traseological analysis of revealed that 28 tools were used for processing: antler, bone and wood. The objects originated from two separate stratigraphic contexts: 1/ the terrace surface encompassing a poorly developed, anthropogenically disturbed, sandy soil and its illuvia; 2/ sands intercalated with laminae and thicker layers of detritus gyttja. The absolute chronology, based on five accelerator radiocarbon analyses made by the Poznan Radiocarbon Laboratory, indicate a relatively condensed 150 years of Mesolithic occupation on the site, falling in the younger Boreal period, that is, c. 7740-7530 cal. B.C. About the middle of the 9th millennium cal. B.C., the north of Europe was divided into two areas in terms of bone tool production techniques. The 'Maglemosian' tradition was connected with northwestern Europe, while in the northeastern parts of the continent, in the circum-Baltic area, a tradition connected with Kunda culture was identified. The regions characterized by these separate traditions were distinguished on the grounds of an examination of bone and antler tool production evidence coming from secure archeological contexts. The borderline between the two provinces runs from the Oresund strait in the north to the Vistula at the southern edge of the European Plain. Interestingly, no production waste related to hammer adzes from auroch metapodials so characteristic of the Maglemosian zone, has been noted in the transition zone. This could be evidence of a barter trade in ready Maglemosian tools in regions outside the scope of Maglemosian occupation or else forays by Maglemosian settlers into foreign territories. The latter theory appears more probable for lack of any products of the 'Eastern' tradition this far west, as was the case with the hammer adzes made of auroch metapodials. Reality could well have surpassed our imaginings, as suggested by the hammer adzes which were made of the same skeletal parts of an auroch but using a technique different from that identified as Maglemosian indicating a certain distinctness of the communities from west of the Vistula as compared to other the Maglemosian groups, at least with regard to methods of bone and antler tool production. The research potential of the site, resulting partly from a unique and growing collection of antler and bone tools and production waste, coupled with a developed stratigraphical sequence for a rich and varied Mesolithic occupation, puts the site among the most famous sites from this period located in the European Plain. 28 Figures, 3 Tables.
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