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Der vorliegende Artikel ist einem sehr wichtigen Phänomen in der Geschichte der Kirche gewidmet, nämlich der Tätigkeit religiöser Wohltätigkeitsvereine. Im Russischen Reich entstanden solche erst verhältnismäßig spät, und zwar in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Aber die Diözese Tiraspol bildet diesbezüglich eine Ausnahme. Diese mit dem Gedanken an deutsche Kolonisten ins Leben gerufene Diözese brauchte zu ihrer normalen Entwicklung mehr Zeit als andere Diözesen im Imperium. Die katholische Bevölkerung bestand fast ganz aus Einwanderern und bildete ein Mosaik verschiedener Nationalitäten. Unter den Katholiken selbst bestand lange Zeit kein stärkeres Gefühl sozialer Verbundenheit, außerdem unterschieden sie sich in der Sprache. Zusätzlich war das Lebensniveau der Katholiken allzu niedrig. Deshalb entstanden in der Diözese Tiraspol erst an der Wende von 19. zum 20. Jahrhundert katholische Wohltätigkeitsvereine. Diese versammelten die Katholiken sowohl nach ihrer Nationalität als auch der geplanten Art und Weise karitativen Wirkens. Leider wurde die Entwicklung dieser Formen sozialer Aktivität mit dem Ausbruch des 1. Weltkrieges gehemmt.
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Im vorliegenden Artikel hat der Autor auf Grund des ihm zugänglichen Matrikelmaterials die Geistlichkeit in einige Gruppen geteilt: Diözesangeistlichkeit von Kowel - in diese Gruppe hat er die in der Pfarrgemeinde Kowel arbeitenden Priester eingereiht, also Pfarrer, Pfründner, Vikare, Residenten. Hier sind auch die in der Pfarrei als Pfründner und Vikare arbeitenden Ordenspriester vertreten; Diözesangeistlichkeit aus anderen Pfarreien, die in Matrikelbüchern von Kowel registriert wurde; Ordensgeistlichkeit - in dieser Gruppe befinden sich hauptsächlich Jesuiten aus Kowel, Dominikaner aus Kamień, Bernhardiner aus Janówka; Unierte Diözesan- und Ordensgeistlichkeit aus den angrenzenden Pfarreien. Alle diese Priester sind auf den Blättern der Matrikelbücher der Pfarrei Kowel aus dem Grunde verzeichnet, weil sie den geistlichen Dienst ausgeübt haben: Erteilung der Sakramente (Taufe, Vermählung), Bestattungen.
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Michal Stanislaw Glowacki (1804-1846) war einer der Priester, die sich in den dreißiger und vierziger Jahren des 19. Jahrhunderts in der Diözese Tarnów für eine religiöse und moralische Erneuerung einsetzten. Seine bibliophile Leidenschaft und sein bibliographisches Interesse bildeten einen Teil dieser Arbeit. Michal Glowacki war der erste Bibliophile im Gebiet von Podhale. Als Eigentümer einer großen Bibliothek besaß er auch eine ansehnliche Handschriftensammlung, zu der eine Zeitlang auch das Manuskript Vita beatae Cunegundis von Jan Dlugosz gehörte. Nach seinem Tode wurde diese Büchersammlung von Poronin nach Nowy Sącz gebracht, wo sie versteigert werden sollte. Auf diese Weise wurden Michal Glowackis Bücher in alle Winde zerstreut.
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Der vorliegende Artikel behandelt die jährlichen Einkünfte der verschiedenen im Dechanat Wysocice tätigen Gruppen von Geistlichen, wobei es nicht nur darum geht, die globale Höhe der Einkünfte aufzuzeigen, sondern uns interessiert auch die Herkunft dieser Einnahmen sowie der Kaufwert der vereinnahmten Summen. Ein Vergleich ergab, daß die Ordensgeistlichkeit am besten versorgt war. Die drei auf dem Gebiet des Dechanats Wysocice liegenden Klöster vereinnahmten insgesamt 64% der Gesamtsumme aller Einnahmen aus diesem Dechanat. An zweiter Stelle standen die Pfarrherren mit 32%, während auf die Pfründe der übrigen Geistlichen nur 4% entfielen. In der Gruppe der Ordensgeistlichkeit sowie der in den Pfarreien tätigen Geistlichen, die selbst keine Pfarrherren waren, stammten diese Einkünfte vorwiegend aus dem Zehnten sowie verschiedenartigen, zusammengenommen als „Zins" klassifizierten Gebühren. Dagegen bildete bei den Pfarrherren der Zehnte mit einem beträchtlichen Anteil der Gebühren für seelsorgerische Dienste die Grundlage der Einkünfte. Wenn wir die Angaben aus dem 14. Jahrhundert mit denen von 1529 vergleichen, können wir feststellen, daß die nominelle Versorgung fast aller kirchlichen Institutionen in dieser Zeit beträchtlich gestiegen ist. Aber ein Vergleich der Kaufkraft der entsprechenden Summen aus dem 14. und dem 16. Jahrhundert zeigt, daß global von einer Stagnation oder höchstens von einer geringen Verbesserung die Rede sein kann. Nur im Falle der Klöster können wir entweder eine starke Zunahme der Einkünfte oder aber einen genauso deutlichen Rückgang derselben feststellen.
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Im Rahmen der Ordensgründungen des sei. Honorat Koźminski wurde 1895 der Orden der Dienerinnen der Mutter des Guten Hirten (ohne Ordensgewand) ins Leben gerufen, der allgemein als „Pasterzanki" (die Hirtenschwestern) bezeichnet wurde. Der Orden befaßte sich von Anfang an mit der schwierigen Situation der Mädchen und Frauen, die hart am Rande und manchmal auch schon außerhalb des sozial noch akzeptierten Lebensrahmens standen, und zwar mit dem Ziel ihrer Rehabilitierung. Die Hirtenschwestern widmeten sich dieser Tätigkeit in Fürsorge- und Erziehungsanstalten (Warschau, Piaseczno, Tschenstochau, Otrębusy, Henryków, Białystok, Wilna) sowie in Spitälern für geschlechtskranke Mädchen und Frauen (Warschau, Tschenstochau, Wilna). Als die Anstalten in den fünfziger Jahren vom Staat übernommen wurden, öffnete sich der Orden für die aktuellen Bedürfnisse der Gesellschaft. Eine neue Form seiner Tätigkeit bildete in dieser Zeit die Unterstützung unverheirateter Mütter, die sich dazu entschlossen hatten, ihre unehelichen Kinder zur Welt zu bringen. Manche Schwestern begannen auch als gesellschaftliche Fürsorgerinnen zu arbeiten, um der Demoralisierung und Kriminalität vorzubeugen. Gegenwärtig unternimmt der Orden erneut Anstrengungen, in den zurückgewonnenen Niederlassungen (Piaseczno, Białystok) die Fürsorge für Kinder und Mädchen zu organisieren, die aus moralisch vernachlässigtem Milieu stammen.
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Die Untersuchungen über den Pfarrklerus der polnischen Kirche in altpolnischer Zeit verfügen über eine lange und reiche Tradition. Sie präsentieren die Geistlichkeit sowohl unter geistigen (Vorbereitung zum Priestertum, intellektuelle und spirituelle Formation) als auch materiellen Gesichtspunkten (Gehalt, Verwaltung der Pfarrei). Die vorliegende Arbeit soll zum Kennenlernen dieser sozialen Gruppe auf dem Gebiet der als Dekanat bezeichneten Verwaltungseinheit der Diözesankirche beitragen. Das Dekanat von Koprzywnica gehörte im Berichtszeitraum zum Archidiakonat Sandomierz in der Diözese Krakau. Seine Gründung wird auf die Wende des 16./17. Jahrhunderts datiert. Im Jahre 1782 umfasste es 13 Pfarreien, und zwar: Chobrzany, Kleczanów, Koprzywnica, Łoniów, Malice, Niekrasów, Obrazów, Osiek, Samborzec, Sandomierz (Stiftskirche zur Geburt Unserer Lieben Frau, Kirche zur Bekehrung des hl. Apostels Paulus), Skotniki und Sulisławice. In den Grenzen des Dekanats befanden sich auch Mönchsklöster: das des Heilig-Geist-Ordens an der Heilig-Geist-Kirche sowie das der Dominikaner in Sandomierz: an der Kirche zum hl. Jakubus und zur hl. Maria Magdalena. Erwähnt werden müssen auch die Stiftskirche von Sandomierz sowie das Kloster der Reformatenpatres (Franziskaner) in Sandomierz, die aber in der Quelle nicht erfasst sind. Als Grundlage der durchgeführten Untersuchungen dienen die Akten der 1782 von P. Stanisław Ptaszyński durchgeführten Visitation, die sich in den Bibliotheksbeständen des Höheren Priesterseminars in Sandomierz befi nden. Aus dem Text dieser Visitation geht hervor, dass im Dekanat Koprzywnica 22 Diözesangeistliche und 13 Ordensgeistliche tätig waren. Was die Art der ausgeübten Funktionen betrifft, so gab es im Dekanat 10 Pfarrer, 3 Klostervorsteher, einen Comendarius, 17 Vikare, einen Präbendarius, einen Kaplan, einen Rosenkranzförder und einen Ordensbruder. In der hier präsentierten Aufl istung war ich bemüht, die Personalien der Geistlichen sowie jeweils eine auf der Grundlage der im Visitationstext enthaltenen Bemerkungen des Visitators angefertigte kurze Charakteristik zu liefern.
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Der Artikel präsentiert die Silhouetten der Priester und ihr Engagement auf dem Gebiet der Seelsorge in der Pfarrei Racławice in der Zwischenkriegszeit. Die Hauptverantwortung für die cura animarum lastete auf den Pfarrern. Im Berichtszeitraum gab es deren drei: Wojciech Sapecki, Gerard Kielar und Franciszek Zmarzły. Außerdem existierte in Nisko ein exponiertes Vikariat, in dem Gerard Kielar arbeitete, der später Pfarrer von Racławice wurde. Eine ähnliche Einrichtung gab es auch in Zarzecze, wo Józef Markiewicz die Seelsorge ausübte. Mit der Zeit wurden dort selbständige Pfarreien gegründet. Die Vikare waren immer eine Unterstützung für die Pfarrer. Im Berichtszeitraum waren auf Anweisung des Bischofs zehn Vikare in Racławice tätig: Franciszek Zmarzły, Stanisław Lubas, Stefan Dubiel, Jan Kania, Tadeusz Wielobób, Leon Wieprzkowicz, Jan Patrzyk, Antoni Bryś und Stanisław Janusz. Aus dem erhaltenen Quellenmaterial geht hervor, dass die Priester auf vielen Ebenen des Gemeindelebens engagiert waren. Der tägliche Gottesdienst, die Katechisierung und die Leitung von Organisationen und Pfarrvereinen wurden bereichert durch das aktive Engagenment im täglichen Leben der Pfarrgemeinde. Außerdem übten sie verantwortliche Funktionen in den für die lokale Gesellschaft tätigen Organisationen aus. Als Beispiele dafür können der Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit in Krakau oder der Gymnasialverein „Sokół” genannt werden. Deshalb scheint sich der Klerus in Racławice im Berichtszeitraum mit goldenen Lettern in die Geschichte der Pfarrei eingeschrieben und die Dankbarkeit der Pfarrgemeinschaft verdient zu haben.
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Alle von dem Autor erwähnten Priester erscheinen auf Matrikelkarten der Pfarrgemeinde, weil sie dort Sakramente erteilt hatten (Taufen, Vermählungen oder Bestattungen). In dem genannten Artikel ordnete der Autor die Geistlichkeit auf­grund des ihm zugänglichen Materials in einige Gruppen: Ordensgeistlichkeit; Diözesangeistlichkeit - in dieser Gruppe sind Priester zu finden, die in der Pfarrgemeinde gearbeitet haben, also: Pfarrer, Pfründner, Vikare, Residenten sowie die in den Matrikelbüchern auftretende Diözesangeistlichkeit aus anderen Pfarreien; unierte Diözesan- und Ordensgeistlichkeit aus den benachbarten Pfarreien.
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Das Museum der Provinz der Bernhardinerpatres in Leżajsk besteht seit 1971. Das Hauptziel des Museums besteht im Sammeln, Konservieren, Dokumentieren, Aufbewahren und Zugänglichmachen unschätzbarer Erinnerungsgegenstände des Ordens, die von der jahrhundertelangen Geschichte und der vielfältigen Tätigkeit dieser Gemeinschaft zeugen und anhand ausgewählter Beispiele die wichtigsten Bereiche der von den polnischen Franziskanerobservanten für die Nationalkultur erbrachten Leistungen illustrieren. Diese Ziele realisiert das Museum dadurch, daß es seine Sammlungen den nach Leżajsk kommenden Pilgern und Touristen präsentiert, sowie durch die Zusammenarbeit mit anderen, ähnlichen kirchlichen und staatlichen Einrichtungen in Polen und im Ausland, welche u.a. auf dem gemeinsamen Organisieren temporärer Ausstellungen beruht.
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Die Bücher der Pontifikaltätigkeiten (sog. Libri ordinatonrm) der Bischöfe aus altpolnischer Zeit enthalten vor allem Angaben über die von ihnen gespen-deten Weihen von Welt- und Ordensgeistlichen - zusammen mit Verzeichnissen ihrer Namen, manchmal auch über Bischofsweihen sowie Benediktien von Äbten und Oberinnen, sowie über die Weihen von Orten und Kultgegenständen. Unter solchen Angaben finden sich aber auch einzelne Informationen über die Spendung von Taufen, Trauungen oder auch Begräbnisse durch Bischöfe, die manchmal eine Präzisierung von Fakten aus den Biographien vieler bekannter Persönlichkeiten aus der Zeit der Adelsrepublik Beider Nationen vor den Polnischen Teilungen ermöglichen. Gerade unter diesen Gesichtspunkten wurde die Sammlung der im Archiv der Krakauer Metropolitankurie aufbewahrten insgesamt neun Bücher der Pon-tifikaltätigkeiten der Krakauer Ordinarien- und Suffraganbischöfe aus dem 17 .und I 8.Jahrhundert ( das älteste stammt aus dem Jahre 1646) durchgesehen (Signaturen LOrd 4-10 und 12-13). Ihnen entstammen auch einzelne Angaben zu historischen Ereignissen wie z.B. die sog. Entsetzung von Wien oder die Selig-sprechung von Wincenty Kadlubek. Alle diese Angaben werden jetzt im vollem Wortlaut veröffentlicht, chronologisch angeordnet und die ihn ihnen erwähnten Persönlichkeiten und geographischen Namen dann auch in den Anmerkungen) erklärt. Die Edition umfaßt nicht das Buch der Pontifikaltätigkeiten von Kardinal Jan Aleksander Lipski, der von 1732 bis 1746 Krakauer Bischof war - dieses wird in den Sammlungen des Archivs des Metropolitankapitcls auf der Wawelburg in Krakau aufbewahrt.
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Dieser Artikel betrifft das für die historische Erforschung des (größeren und kleineren) Kapitels des Kollegiats unter dem Patronat der Himmelfahrt Unserer Lieben Frau in Kielce unerläßliche handschriftliche Quellenmaterial. Dieses in den Jahren von etwa 1171 bis 1810 tätige, viertwichtigste Kapitel der Diözese Krakau in der Zeit vor den Polnischen Teilungen besitzt bis heute keine gesonderte Buchmonographie. Der vorgelegte Katalog enthält eine Charakteristik der einzelnen Einheiten, die die Gruppen der beiden kirchlichen Archive in Kielce bilden, und wird sich zweifellos als wertvolle Hilfe für alle diejenigen erweisen, die eine Quaerende in Kielce durchführen.
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Die katholische Kirche im Osten galt fast allgemein als polnische Kirche. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts lebten in Wolhynien, Podolien und im Kiewer Gebiet mehr als 800 000 Katholiken in 268 Pfarreien, die von 353 römisch-katholischen Priestern betreut wurden. Die Kirche selbst stellte wegen ihrer Verteidigung und Propagierung des Polentums für die sowjetischen Machthaber ein prinzipielles Hindernis auf dem Wege der Sowjetisierung dar. Nach der Revolution wurden die von der Ukraine deklarierten Rechte der nationalen Minderheiten auf Bewahrung ihrer nationalen Eigenheiten zur Fiktion. Es begann dieselbe Rechtsordnung zu herrschen wie in Sowjetrußland. Die die Strukturen der Kirche systematisch reduzierenden und den Klerus aus dem sozialen Leben eliminierenden Machtorgane tilgten in diesem Gebiet nicht nur die Spuren der Religiosität, sondern vor allem des Polcntums. Die Konsequenz, mit der die sowjetischen Behörden die Kirche und ihre Geistlichen bekämpften, bewirkte, daß die administrativen Strukturen der Kirche im Ergebnis eines ungleichen Kampfes völlig zum Schweigen gebracht wurden. Praktische Möglichkeiten einer Wiedergeburt des religiösen Lebens im Osten ergaben sich erst mit dem Ausbruch des deutsch-sowjetischen Krieges. Diese Situation wurde sowohl von den Gläubigen als auch von der Geistlichkeit genutzt. Nach dem Ende des 2. Weltkrieges befanden sich die ehemaligen polnischen Gebiete - nach der Westverschiebung der Staatsgrenzen sowie administrativen Veränderungen - auf dem Territorium der UdSSR. Hinsichtlich der kirchlichen Administration befanden sich 1 Metropolie, 4 Diözesen, 532 Pfarreien und Filialen, 875 Priester und etwa 1 780 000 Gläubige - darunter 1,1 Millionen Polen - außerhalb Polens. Das Polnische Komitee der Nationalen Befreiung schloß am 9. September 1944 mit der Regierung der UdSSR ein Abkommen über die Evakuierung der ukrainischen Bevölkerung aus Polen und der polnischen Staatsbürger aus dem Territorium der UdSSR. Dieser Vertrag beinhaltete u.a. auch eine Einschränkung der Tätigkeit der katholischen Kirche, denn darin verpflichtete sich Polen auch zur Zwangsrepatriierung des katholischen Klerus und der am stärksten engagie1ten Gläubigen. Die kirchliche Jurisdiktion in diesem Gebiet wurde von den übriggebliebenen Priestern übernommen. Sie organisierten die Besetzung der Pfarreien und die Seelsorge. Die Behörden waren jedoch der Ansicht, daß die Gläubigen die „Grundlage" in der katholischen Pfarrei bilden und die Geistlichen lediglich die Rolle von zur AusUbung der Seelsorgetätigkeit verpflichteten „Spezialisten" erfüllen würden. 1958 unternahm der Vatikan sogar den Versuch einer Wiederherstellung der katholischen Hierarchie auf dem Territorium der UdSSR. Von Mitarbeitern des KGB wurden die Priester jedoch zum Verlassen der Ukraine und zur Ausreise nach Polen gezwungen. Trotzdem existierte die kirchliche Hierarchie weiterhin. Die Behörden erklärten ganz offen, ,,der sowjetische Staat würde für die Priester nur eine solche 'Spezialisierung' übriglassen, die außer ihnen niemand ausüben kann und für die bei den gläubigen Menschen noch Bedarf besteht". Mit der Verwirklichung der Politik des Staates gegenüber der Religion betraute der Rat der Volkskommissare nach dem 2. Weltkrieg den Rat für die Orthodoxe Kirche und den Rat für Religiöse Kulte. Beide wurden Ende 1965 zu einem alle religiösen Angelegenheiten koordinierenden Organ zusammengefaßt - dem Rat für Religionsangelegenheiten beim Ministerrat der UdSSR. In dem die Tätigkeit dieses Rates konstituierenden Dokument wurde festgestellt, seine Aufgabe bestehe weiterhin in der Verwirklichung der Religionspolitik des Staates, was in der Praxis eine Fortsetzung der bisherigen staatlichen Politik bedeutete. Eine ganze Reihe administrativer Beschränkungen und eine gegen die Religion gerichtete Gesetzgebung verringe1ten den religiösen Einfluß der Kirche auf das soziale Leben drastisch. Es fehlte der Zustrom neuer Seelsorger. In der zweiten Hälfte der achtziger Jahre begann sich die Situation zu verändern. Die inneren Veränderungen in der UdSSR und in ihrer Konsequenz der Untergang der Sowjetunion am 31. Dezember 1991 führten zu einer Wende in der Geschichte des Verhältnisses des Staates zur Kirche. Dank des apostolischen Engagements der Priester überlebte der Glaube und brachte reiche Frucht in der wiedergeborenen Kirche. Gegenwärtig ist die Arbeit der Priester lediglich ein Fortschreiten in den Spuren ihrer Vorgänger. Heute kontinuiert der polnische Priester erneut den Prozeß der Bewahrung, der Wiedergeburt und der Vereinigung des Polentums. Dieser Prozeß war nur unter dem Patronat der Kirche möglich, die die wichtigste Stütze des Polentums bildete und auch weiterhin bildet. Als einzige polnische Institution hatte die Kirche die Möglichkeit, Einfluß auf alle auszuüben, die sich mit ihr und mit dem Polentum identifizierten. Vor allem in ihrem Einflußbereich wird eine Verbreitung der polnischen Kultur und Bildung sowie der polnischen Nationaltraditionen möglich. Auch die Tatsache, daß die polnische Gemeinschaft in der Ukraine heute in der Föderation Polnischer Organisationen in der Ukraine und im Bund der Polen in der Ukraine vereinigt ist, verdanken wir vor allem den polnischen Geistlichen, die sich nicht nur auf die Seelsorgearbeit beschränken, sondern auch ihre national-patriotische Tätigkeit unter ihren Landsleuten erfolgreich fortsetzen.
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Die wissenschaftlichen Untersuchungen zur Geschichte der Kirche im Mittelalter betrafen bis vor kurzem fast ausschließlich die Problematik der kirchlichen Organisationen und Institutionen. Erst in den letzten Jahrzehnten wuchs das Interesse an der kirchlichen Sozialgeschichte. Besonders wertvoll sind die Untersuchungen, die die wesentliche Mission der Kirche betreffen, d.h. ihre Seelsorgetätigkeit. Ein Problem bildet, wie immer im Falle der Forschungen zum Mittelalter, der quantitative Zustand und der unterschiedliche Eignungsgrad der vorhandenen Quellen. Die Zahl der Bücher und einzelnen Dokumente, die die kirchliche Thematik im Lubliner Gebiet betreffen, ist nicht allzu groß. Außerdem sind sie, dem Geist der Epoche entsprechend, zum größten Teil Produkte einer Kanzleitätigkeit, die eher zur Beschreibung des Rechtszustandes kirchlicher Institutionen geeignet war. Beide Schwierigkeiten können jedoch überwunden werden. Unter Anwendung entsprechender Forschungsmethoden kann das zahlenmäßig bescheidene Quellenmaterial effektiv genutzt und um Texte erweitert werden, die einer etwas späteren Zeit und einem ähnlichen kirchlichen Milieu entstammen. Eine kühne und methodologisch berechtigte Nutzung der Quellen mit Kanzleicharakter wird durch die Kenntnis der mittelalterlichen Seelsorgetheorie ermöglicht. Die pastorale Aktivität wurde damals nämlich strikt juridisch verstanden. Ihr Wesen bildeten die geistliche Macht und die den betreffenden Ämtern gebührende Kompetenz zu ihrer Ausübung, Deshalb schließt der juridische Charakter der kirchlichen Quellentexte ihre Eignung zu Untersuchungen über die mittelalterliche Seelsorge keineswegs aus.
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Das am 6. November 1447 vom Krakauer Bischof Kard. Zbigniew Olesnicki gestiftete und bestätigte Heiliggeist- und St. Leonhard-Präpositurspital in Urzędów gehörte zu den ältesten im Lubliner Gebiet. Das ursprüngliche Gebäude des Spitals war ähnlich wie die sicher daran anschließende Spialkirche - aus Holz erbaut. Die Existenz eines Spitals in Urzędów wird erst in den Visitationen von 1592 und 1603 indirekt und eher lakonisch erwähnt. Als eine aus dem Asyl und der integral mit ihm verbundenen Spitalkirche bestehende Präpositur funktionierte es ununterbrochen bis zum Ende des 18. Jahrhunderts, obwohl nach der sog. Schwedischen Sintflut, infolge derer die Stadt zerstört wurde, ein neues Spitalgebäude errichtet wurde. Ebenfalls in den achtziger Jahren des 18. Jahrhunderts wurde nach der Zerstörung des alten ein neues Spitalgebäude errichtet. Als eine unter kirchlicher Verwaltung stehende Institution bildete das Spital in der damaligen Zeit einen Ort, in dem der Entwicklung des religiösen Lebens seiner Schützlinge große Aufmerksamkeit gewidmet wurde. Die geistige und moralische Fürsorge für die Armen in den Spitalpräposituren und ihre Stärkung im christlichen Glauben sowie das Wachen über ihr religiöses Leben gehörten vom Augenblick der Entstehung dieser Institutionen an zu den Pflichten des Spitalkaplans, d.h. des Präpositen (praepositus ecclesiae hospitalis). Der Präposit war vom übrigen Pfarrklerus unabhängig und allein dem Bischof verantwortlich. Zu seinen Pflichten gehörte die Durchführung der Armenseelsorge, das Zelebrieren von Messen und Gottesdiensten sowie der großen Feste in der Spitalkirche. Die Spitalseelsorger in Urzędów erfüllten nicht nur religiöse Dienste im Asyl und besorgten die Armenseelsorge, sondern sie kontrollierten auch alle mit den verschiedenen Aspekten des Spitallebens verbundenen Angelegenheiten, und was am wichtigsten war, sie waren berechtigt und verpflichtet, die weltlichen Verwalter des Spitals, d.h. die Provisoren, zu überwachen und zu kontrollieren, die ihnen Bericht erstatten mußten. Aufgrund des Erektionsprivilegs von 1447 wurde - dem Willen und der Präsenta der Ratsherren und des Stadtmagistrat entsprechend- Mateusz z Kamienia (Matthäus von Kamien) erster Präposit der dem Heiligen Geist und St. Leonhard geweihten Spitalkirche in Urzędów. Das totale Schweigen der Quellen erlaubt keine Aussagen über die Personalien der nächsten Vorsteher der Spitalkirche in den darauffolgenden mehr als hundert Jahren des Funktionierens der Präpositur von Urzędów. An der Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert bekleidete Albert z Grodka (Albert von Gródek) das Amt des Spitalkaplans von Urzędów. Sein Vorgänger war Stanislaw Latka. Nach Albert z Grodka waren im 17.-18. Jahrhundert der Reihe nach Jan Szeliski, Józef Bernath, Sebastian Mirecki, Olbrachtowicz, Kazimierz Cebulski und Stanislaw Lozarski der Reihe nach Präpositen der Spitalkirche von Urzędów. Nachdem S. Lozarski im Jahre 1709 freiwillig auf sein bisheriges Amt verzichtet hatte, übten nach ihm Franciszek Pikulski, Franciszek Kurosz, Jan Lenczowski, Jan Dziubiński, Szymon Waskiewicz und seit 1797 Adrian Pawelecki die Funktion des Präpositen aus. Die Entstehung von Präpositurspitälern war untrennbar mit der Gewährleistung einer materiellen Fundation und der Verleihung eines Sälars für sie verbunden. Neben der Versorgung des Spitals selbst und der in ihm wohnenden Pensionäre verfügte der Spitalpräposit über eine gesonderte Pfründe, die aus Feldern, Gärten, Wiesen, Wirtschaftsgebäuden und Kapitalsummen bestand.
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