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in the keywords:  biblioteka parafialna
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DE
In den Akten der aufdem Territorium des Archidiakonats Sącz (Sandez) in den Jahren 1595-1596 durchgeführten „Radziwiłł“-Visitation wird die Existenz von 36 Pfarrbibliotheken in diesem Archidiakonat erwähnt, welche „libros pro docendo populo“ enthielten. Unter den vielen dort aufgeführten Büchern befanden sich nur neun mit weltlichem Inhalt (weitere zwei enthielten Texte über Kirchenrecht und weltliches Recht). Vier von ihnen waren historische Arbeiten, zwei Wörterbücher und mit je einem Exemplar waren Rechtswissenschaften, Geographie und Epistolographie vertreten. Unter den Autoren dieser Werke befanden sich zwei Polen (Marcin Kromer und Jan Mączyński) sowie Valerius Maximus, Francesco Guicciardini, Ambrosius Calepinus, Justinian 1. der Große, Batholomäus Sibylla und Aeneas Sylvio Piccolomini (der spätere Papst Pius H.). Die Zahl der Titel mit weltlichem Inhalt zeugt von einem nur schwachen Interesse des Pfarrklerus an derartiger Literatur. Aus praktischen Gründen wurden hauptsächlich Arbeiten auf dem Gebiet des Predigtschaffens und der Theologie gesammelt, welche sozusagen das Arbeitswerkzeug dieser Geistlichen bildeten. Werke mit weltlichem Inhalt besaßen höchstens zweitrangige Bedeutung, auch wenn sie teilweise die Benutzung religiöser Bücher erleichterten und diese ergänzten. Aber ihre Anzahl in den Pfarreien war wahrscheinlich doch größer, denn im Falle mancher Büchersammlungen findet sich am Ende des Verzeichnisses eine Bemerkung, daß in der Bibliothek noch andere Bücher vorhanden waren, oft auch in handschriftlicher Form. Darunter konnten sich Titel mit weltlichen Inhalten befinden.
DE
Pfarrbibliotheken gibt es in Polen seit dem 14. Jahrhundert (die erste wurde 1393 an der Krakauer Marienkirche gegründet). Dabei handelte es sich um nur wenige, planlos gesammelte lateinische Manuskripte mit religiöser Thematik. Sie besaßen geschlossenen, elitären Charakter, weil sie nur von gebildeten Menschen benutzt wurden, d.h. von Vertretern der Intelligenz. Im 16. Jahrhundert kam es zu einer Zunahme der Zahl der Pfarrbibliotheken und zu einer quantitativen Ausdehnung ihrer Büchersammlungen. Dies war hauptsächlich eine Folge der günstigen politischen Situation in Polen und der Eskalation des Interesses an den Wissen-schaften in der Gesellschaft (Humanismus). Im 17. und 18. Jahrhundert stagnierte die weitere Entwicklung der Pfarrbibliotheken infolge der polnisch-schwedischen Kriege und der Auflösung des Jesuitenordens. Ihre Tätigkeit wurde erst in der Zeit der polnischen Teilungen reaktiviert, als diese Büchereien zu einem Werkzeug im Kampf gegen die Teilungsmächte wurden, was die Verteidigung der polnischen Sprache betrifft. Eine weitere Zeit der Stagnation im Funktionieren der Pfarrbibliotheken begann mit dem Ausbruch des 1. Weltkrieges. Sie endete erst in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts. Damals gab es 218 derartige Bibliotheken mit öffentlichem Charakter. Der Ausbruch des 2. Weltkrieges unterbrach die Arbeiten zur organisatorischen Verbesserung der Pfarrbibliotheken. Die Geschicke dieser Einrichtungen unter der deutschen Okkupation können wegen der knappen Dokumentation nicht nachvollzogen werden. Auch ihre Geschichte nach 1945 ist nur schwer zu rekonstruieren, weil es an glaubwürdigen Quellen fehlt. In der Zeit der Polnischen Volksrepublik interessierte man sich für diese Thematik nicht. Eine Wende vollzog sich erst in den neunziger Jahren, in der Zeit der Systemtransformation in Polen. In immer mehr Pfarreien entstanden öffentliche Bibliotheken. 1997 gab es 241 Pfarrbibliotheken in 32 Wojewodschaften.
PL
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