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2000 | 6 | 141-160

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Pochówki dzieci we wczesnym średniowieczu na przykładzie cmentarzyska w Dziekanowicach

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Die Kindergräber im Frühmittelalter am Beispiel des Gräberfeldes in Dziekanowice

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Auf dem frühmittelalterlichen Skelettgräberfeld Dziekanowice (Abb. 1), Fst. 22 (datiert auf 2. Hälfte des II. bis Ende des 12. Jh.) wurden bisher (bis 1997 einschließlich) 495 Gräber freigelegt. Infolge einer anthropologischen Analyse wurden vollständige oder fragmentarische Skelette abgesondert, die zu 527 Toten gehören. Der Alter zum Zeitpunkt des Todes wurde bei 482 Toten festgelegt, von den 113 Toten abgesondert sind, die im Alter Infans I gestorben sind. Eine ausführliche, anthropologische Analyse der Knochenüberreste von Kinderskeletten ließt zu, den Alter der Kinder vor allem auf Grund des Gebißzustandes, d.h. des Gestaltungsgrades von Zahnanlagen, des Durchbruchs der nächsten Zahne und der Größe der einzelnen Skelettknochen im Vergleich mit Musterdaten zu schätzen. Einer Analyse wurde auch der Verknöcherungsgrad von einzelnen Knochen des Postkranialskeletts unterzogen. In der Fachliteratur findet man die Bestimmung des Totenalters in Jahren oder nur in Kategorien. Für eine Beurteilung des Alters von Knochenüberresten der Kinderskelette Kategorie Infans I wurden sechs Altersklassen: 0 - 1 2 Monate, 1 - 2 Jahre, 2 - 3 Jahre, 3 - 4 Jahre, 4 - 5 Jahre und 5 - 6/7 Jahre abgesondert (die Beispiel der Gräber mit abgesonderten Altersklassen siehe Abbildungen 2-15) . Im Rahmen der abgesonderten Altersklassen ist die Anzahl der Gräber auf der besprochenen Fundstelle verschieden (Abb. 16). Die zahlreichste Gruppe bilden die Kinder, die vor dem Zurücklegen des ersten Lebensjahres gestorben sind (Abb. 16). Bei einem Vergleich der Anzahl von Kindern, die im Rahmen der abgesonderten Altersgruppen in dieser Altersklasse gestorben sind, ist ersichtlich, daß sie in einzelnen Gruppe dieselbe Menge erreichen. Eine Ausnahme bildet hier eine Kindergruppe, die zwischen dem 3. und 6. Lebensmonat gestorben sind (Abb. 16). Eine fast gleich große Gruppe bilden die Kinder, die zwischen dem 5. und 6. Lebensjahr gestorben sind. Es gibt weniger Kinder, die zwischen dem 3. und 4. Lebensjahr und diese, die vor dem Zurücklegen des 3. Lebensjahrs gestorben sind. Am wenigstens gab es Kinder, die zwischen dem 4. und 5. Lebensjahr gestorben sind. Es jedoch zu betonen, daß auf die festgelegten Mengenverhältnisse die nicht beendeten Geländeuntersuchungen Einfluß haben können. Die als Grabbeigaben dienenden Funde erscheinen in den Gräbern der um das 3. Lebensjahr gestorbenen Kinder. In 24. Gräbern (d.h. 21,2%) der Kinder Kategorie Infans I, traten 65 Funde auf. Die größte Verschiedenheit der Funde (darunter Halsketten aus Glasperlen) wurde in den Gräbern der zwischen dem 3. und 4. Lebensjahr gestorbenen Kinder festgestellt. Sowohl die Holzkohle als auch die Steine, die in Kindergräbern sporadisch Vorkommen, können ein Ausdruck des Brauchtums und auch der Sorge der Lebenden für die Toten sein. Reguläre Grabgruben, die Besorgtheit beim Verlegen des Toten, Brauchtumselemente (?) und die Grabbeigaben können vom Sonderverhältnis der Erwachsenen gegen die gestorbenen Kinder zeugen. Der Mangel an Beigaben in den Gräbern der jüngsten Kinder kann davon zeugen, daß sie noch nichts eigenes hatten. Die Gegenstände in den Gräbern der Kinder, die über dem 3. Lebensjahr gestorben sind, können dagegen ein Ausdruck der Bindung zwischen den Eltern und den Kindern sowie eine Widerspiegelung der gesetzten Hoffnung der Erwachsenen auf die „beschenkten” Kinder sein. Nach dem Säuglingsalter und nach der frühen Kindheit traten die Kinder in die Welt der Erwachsenen früh ein, indem sie arbeiteten und ähnliche Tätigkeiten ausführten wie sie. Das Kind war in der mittelalterlichen Gesellschaft nicht zu hoch geschätzt. Es hinderte aber die Eltern wohl nicht, ihre Kinder zu lieben. Vielleicht sind die Gräber aus dem Gräberfeld in Dziekanowice eben ein Ausdruck einer solchen Elternliebe. Die oben erwähnten Beobachtungen lassen es vielleicht zu, im Laufe der archäologischen Untersuchungen nicht nur die Elemente der materiellen Kultur oder die gesellschaftliche Beziehungen, sondern auch die Gefühlsbindungen zwischen den Menschen zu begreifen.

Keywords

Year

Volume

6

Pages

141-160

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Dates

published
2000

References

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Document Type

Publication order reference

Identifiers

ISBN
83-903072-5-1

YADDA identifier

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