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Der Aufsatz ist den Wortformationen gewidmet, die von Numeralen mit Hilfe der Suffixe -oj (Typ dwoje) und -or- (Typ pięcioro) abgeleitet wurden, und die heute nur in der Mundart bezeugt sind. Für die Beantwortung der im Titel gestellten Frage wurden sie mit ihren Entsprechungen aus dem Polnischen des Mittelalters und der Renaissance zusammengestellt. Das altpolnische Material wurde folgenden Quellen entnommen: Słownik staropolski (Sst), Słownik polszczyzny XVI wieku (SPXVI, bis zum Buchstaben N), dem Wörterbuch von Mączyński, von Linde sowie der Monographie -von H. Grappin Les noms de nombre en polonais. Der Analyse wurden drei Fonnationstypen unterzogen: 1) Zahlwörter mit den Formanten -ojg-, -org- (d.h. Nom.-Akk. vom Typ dwojga, siedmiorgo, dziesięciorga); 2) Zahlwörter von Diminutivform mit Formanten -oj-ko, -oj-eczko, or-ko, or-eczko (vgl. dwojko, pięciórka, obojeczko, pięcioreczko) und Zahlwörter von Augmentativform auf -iszcze, -eszcze (d.h. kashubisch dwojiszcze, trojeszcze); 3) die von Numeralen abgeleitete Substantive auf -ór-ka J -or-ка und -ój-ka (z.B. pięciórka I pięciórka, ośmiórka und — durch Analogie gebildete Formen: w jednórkę, w jednójkę (■= einzeln, allein). Der Aufsatz enthält die morphologische Analyse der Mundartformen sowie die Bewertung des altpolnischen Materials (und des SPXVI als Quelle), befaßt sich auch mit der Genese der Formen vom Typ dwojgo l-ojga. In der Schlußfolgerung wurden die mundartlichen Zahlwörter vom Typ dwojgo, siedmiorgo als Erbgut (Überbleibsel einer Übergangstendenz in der altpolnischen Morphologie), dagegen die - bis einschließlich zum XVI. Jh. nicht bezeugten - Diminutiva (trójko, pięcioreczko...) und Augmentative (dwojiszcze...) sowie die Formationen vom Typ pięciórka als mundartliche Innovationen eingestufit.