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2019 | 40 | 139-148

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Zu Hause in der deutschen Sprache: Zweisprachigkeit und Sprachmischungen in den Texten von Radek Knapp

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AT HOME IN THE GERMAN LANGUAGE: BILINGUALISM AND LANGUAGE MIXTURES IN THE TEXTS OF RADEK KNAPP

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Die Schriftsteller mit dem sog. Migrationshintergrund gehören zu denjenigen Menschen, die als Migranten einen einschneidenden Kultur- und auch Sprachwechsel hinter sich haben und deren Lebenslauf durch diesen Wechsel zwischen Sprachen und Lebensformen geprägt ist. Die neue Sprache ermöglicht den Zugang zu einer neuen, anderen Kultur, somit auch den Zugang zu einer neuen kulturellen Identität sowie – last but not least – zu einem neuen Lesepublikum, was im Falle des literarischen Schaffens doch von entscheidender Bedeutung sein kann, weil die Schriftsteller sich absichtlich für einen neuen Adressatenkreis entscheiden. Obwohl man meist in der Sprache den wichtigsten Identitätsmarker sieht und anerkennt, begründet das Deutsche als literarisches Ausdrucks- und Publikationsmedium im Falle der transkulturellen Schriftsteller keine homogenen nationalen Identitäten, sondern erfüllt die Funktion eines Transitraumes, einer-zone, eines transkulturellen Raumes der gegenseitigen Durchdringung und Verflechtung des Kulturellen sowie der Transformation nationaler Zugehörigkeiten und der kulturellen Identität. In den Texten der Migrantenautoren spiegelt sich die Bedeutung des Umgangs mit zwei Sprachen wider, weil die Zweisprachigkeit von Migranten – oft im Zusammenhang mit dem Thema der kulturellen Identität – in der Migrantenliteratur eine Rolle spielt. Die Schriftsteller versuchen, ihre eigene Zweisprachigkeit in die Texte einzubringen, in denen häufig beide Kulturen und Sprachen koexistieren. Im Referat werden ausgewählte Texte von dem polnisch-österreichischen Schriftsteller Radek Knapp einer Analyse unterzogen. Der Beitrag geht der Frage nach, wo und wie sich die Zweisprachigkeit und Sprachmischungen in den einzelnen Texten Knapps manifestieren.
EN
The writers with the so-called migration background are among those people who have undergone a dramatic change of culture and language as migrants and whose curriculum vitae is shaped by this change between languages and ways of life. The new language allows access to a new, different culture, thus also access to a new cultural identity and – last but not least – to a new reading public, which in the case of literary creation can be of crucial importance because the writers deliberately decide on a new addressee group. Although one mostly sees and acknowledges the most important identity marker in language, German as a literary medium of expression and publication in the case of transcultural writers does not establish homogeneous national identities, but fulfills the function of a transit space, a zone, a transcultural space of interpenetration and interweaving the cultural as well as the transformation of national affiliations and cultural identity. The texts of migrant authors reflect the importance of dealing with two languages because the bilingualism of migrants, often in the context of cultural identity, plays a role in migrant literature. The writers try to bring their own bilingualism into the texts, where often both cultures and languages co-exist. In the presentation selected texts are subjected to an analysis by the Polish-Austrian writer Radek Knapp. The article explores the question of where and how bilingualism and language mixtures manifest themselves in the individual texts of Knapp.

Year

Issue

40

Pages

139-148

Physical description

Dates

published
2019-06-15

Contributors

  • Uniwersytet Jagielloński, Kraków

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