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In der Zeit vor der Teilung wirkten in Wieluń 13 Bruderschaften: an der Kollegiatkirchen - 6 (Priesterbruderschaft, Bruderschaft der HI. Katharina, Bruderschaft der Hl. Dreifaltigkeit, Rosenkranzbruderschaft, Bruderschaft des HI. Jan Nepomuk, Gemeinschaft der barmherzigen Brüder), am Augustinerkloster -3 (Bruderschaft der HI. Anna, Bruderschaft der Gottesmutter vom Trost, Bruderschaft der Hl. Thekla), am Paulinerkloster -2 (Schutzengelbruderschaft, Bruderschaft vom Hl. Skapulier), am Piaristenkloster -2 (Bruderschaft der Gottesmutter von der Göttlichen Gnade, Bruderschaft vom Allerheiligsten Herzen Jesu). Die Bruderschaften hatten mit Sicherheit einen großen Einfluss auf die Frömmigkeit der Einwohner von Wieluń. Sie versammelten in ihren Reihen Eliten, die das religiöse Lebens gestalteten. Durch ihre Andachten und andere fromme Praktiken verliehen sie der Liturgie in der Kirche einen neuen Glanz und Attraktivität. Andererseits waren sie ein Zeichen für neue Strömungen und Akzente in der Volksfrömmigkeit. Der apostolische Geist der Mitglieder dieser Bruderschaften drückte sich u.a. in der Sorge nicht nur um eigene und die der anderen geistige Bedürfnisse, sondern auch um materielle Dinge. Dies wird in den Privilegien einzelner Bruderschaften deutlich. Ein Motiv, das immer wieder kehrt, ist die Sorge um Bedürftige, um die Verbreitung des Friedens in der Welt und selbstverständlich auch um das Zeugnis vorbildlichen Lebens und um die Vermittlung der Glaubenswahrheiten durch Wort und Tat. Das Verzeichnis der genannten Taten kann man kurz als die sieben Werke der Barmherzigkeit für Leib und Seele zusammenfassen. Es kann gesagt werden, dass die Bruderschaften einen wesentlichen Einfluss auf die Bildung der christlichen Mentalität sowie auf die Durchdringung des alltäglichen Lebens durch den christlichen Geist der Liebe zu Gott und zu den Mitmenschen ausübten.