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Im vorliegenden Artikel wird die aktuelle sprachliche Situation in der russischen Teilrepublik Baschkortostan unter soziolinguistischen Gesichtspunkten beleuchtet. Seit der Erklärung zur Staatssprache im Jahre 1999 befindet sich die baschkirische Sprache in einer paradoxen Situation: einerseits lassen umfangreiche staatliche Maßnahmen zu ihrer Revitalisierung und eine vielfältige, sich rasch entwickelnde baschkirische Medienlandschaft den Eindruck einer Renaissance entstehen, andererseits ist in den Städten die Russifizierung vor allem der jüngeren Generation weit fortgeschritten. Hinzu kommt, dass sich die demografische Situation in Baschkortostan ungünstig auswirkt: die Baschkiren bilden lediglich die drittgrößte Bevölkerungsgruppe nach den Russen und den Tataren. Aus diesem Grund stellen die tatarisch-baschkirischen Beziehungen auch in linguistischer Hinsicht ein gewisses Konfliktpotenzial dar.