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In den Jahren 1961 - 1963 wurde von J. Łomnicki und A. Nowak auf Ostrów Lednicki der II. Steinbau entdeckt. Der ans Tageslicht gebrachte Grundriβ des Objekts ist von den Entdeckern und den mit Ostrów verbundenen Forschem als ein einschiffiger Kirchenbau mit rechteckigem Presbyterium und mit den vom Norden angebauten Annexen interpretiert worden. Im Kirchenschiff wurden zwei monumentale Grabmäler aus Stein lokalisiert; in dem größeren fand man männliche Knochenreste, in dem anderen u.a. einen Goldring. An der nördlichen Kirchenwand liegt eine Kalkplatte mit Kindergräbern darunter. In der nordwestlichen Ecke, teilweise unter einer Steinplatte, wurden Spuren einer Holzhütte entdeckt. Rund um das Objekt traten zahlreiche Bestattungen auf, von denen zu den interessantesten ein Frauengrab (208 cm) an der südlichen Schiffswand gehörte. Die Kirche hat sich bis zur Gegenwart im völlig zerstörten Zustand erhalten. Das Kirchenschiff und das Presbyterium lassen sich nur in Form eines Negativs der Grundmauer erkennen, das mit Abbruchsmaterial zugeschüttet war. Bei Annexen sind ca. 70 cm hohe Wandfragmente aus Rasenerz und Steinsplittern erhalten geblieben. Schon während der Untersuchungen und nach ihrer Beendigung in den 60er Jahren trat man an Ordnen und Sicherstellen des II. Kirchenbaues heran. Nach 20 Jahre dauernder Exponierung befanden sich die Relikte im katastrophalen Zustand; besonders haben die von innen gesprengten Annexenmauern gelitten. Das wertvolle Objekt muβte also dringend gerettet werden. Im Jahre 1983 ist man mit Zustimmung des Denkmalpflegeamtes an Sicherstellen und Konservation des Objekts mittels einer verhältnismäßig einfachen und zugleich erfolgreichen Methode herangetreten. Die Mauern wurden nach ihrer Ausbesserung mit sog. „Krone”, d.h. Überdeckung der originalen Teilen mit einer Mauer von derselben Struktur, aber mit einer Zwischenlage aus Blei blech versehen. Infolge der gleichzeitig geführten archäologisch-architektonischen Untersuchungen wurden einige wesentliche Details hinsichtlich des Mauer- und Grundmauerverlaufs entdeckt. Es hat sich herausgestellt, daβ in romanischen Negativen aus dem mit Lehm zusammengefügten Gerölle sich auch Teile eines Unterbaus (ca. 80 cm breit, bis 1 m tief) befinden, was das Bestehen von Mauerwänden bezeugt. Im Rahmen der 1983 vorgenommenen Konservation wurde das Grundmauernegativ (teilweise rekonstruierte Grundmauer) mit bleierner Abdichtung versehen, es wurden auch Wandteile aus mit Zementmörtel zusammengefügten Steinsplittern rekonstruiert. Die westliche und südliche Wand sind in Form der trocken übereinander gelegten Steine erhalten geblieben. Die Grabmäler wurden mit einem dem ursprünglichen ähnlichen Material überbaut und mit einer mit Blechbeschlag versehenen Holzdecke überdeckt. Mit ähnlicher Decke wurde auch die Kalkplatte außerhalb der Kirche überdeckt. Die verbrannten Balken der Holzhütte wurden durch rekonstruierte Grundlagen ersetzt. Die Arbeiten sind im Jahre 1986 beendet worden (1987 wurden einige unbedeutende Ausbesserungen vorgenommen). Als Endergebnis der durchgeführten Konservationsarbeiten können u.a. der besser erkennbare Grundriβ der Anlage, der Schutz gegen das Regenwasser (übermäßige Anfeuchtung) und mechanische Beschädigungen betrachtet werden, die weder die Exponierung der originalen Teile noch die Fortsetzung der weiteren Untersuchungsarbeiten beschränken.