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2010 | 2 | 137-152

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Topika antyczna w łacińskich epitafiach epigraficznych epoki renesansu

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ANTIKE TOPIK IN LATEINISCHEN EPIGRAPHISCHEN EPITAPHEN DER RENAISSANCEEPOCHE

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Die Faszination über die altertümliche Literatur, so typisch für das altpolnische Schrifttum, lässt sich nicht nur im Werk der namhaftesten Dichter, sondern auch in epigraphischen Texten wahrnehmen. Die Autoren benutzten gerne die mythologische Staffage, gaben den Verstorbenen Namen vergangener Helden oder verwendeten äsopische Vergleiche zu Tieren. Weitgehende Abhängigkeiten zeigt ebenfalls die Phraseologie, doch vor allem die Sammlung fester Argumentationsinhalte, gebaut auf Basis festgelegter Orte (loci). Bei der Vorstellung der Personen bediente man sich gerne des „Lobs des Geschlechts“ (laudatio gentis); man zeigte, dass der Verstorbene bestimmte angeborene Fähigkeiten besaß (ingenium), oder dass er außergewöhnliche rhetorische Kenntnisse (eloquentia) und edlen Anstand (mores) erkennen ließ. Ausgebaut war die Trauertopik (comploratio) und Motive des Trosts (consolatio). Einige der gemeinsamen Orte dieser Art sind äußerst verbreitet. Dazu gehört zum Beispiel die Überzeugung, dass der Tod zu schnell eintrifft. Sehr häufig ist auch die Rede davon, dass das Leben kurz (vita brevis) und zerbrechlich (vita fragilis) ist.Auf viele Weisen wird gesagt, dass der Verstorbene vorzeitig gestorben ist. Ebenfalls beachtenswert ist, dass nicht alle für antike Werke typischen gemeinsamen Trauerorte ihre Bestätigung in neueren epigraphischen Aufschriften finden, obwohl man sie im Werk namensbekannter altpolnischer Dichter wiederfinden kann. Es geht hier beispielsweise um ein Motiv, das man in den Worten wiedergeben kann: „Beerdigung, welche die Kinder den Eltern vorbereiten sollten, bereiten die Eltern für die Kinder vor“. Ähnlich wie der Topos der traurigen Ewigkeit, der sich auf die im Altertum funktionierenden Vorstellungen über die Totenwelt beruft, ist in Epigraphen abwesend, obwohl man ihn auch im lateinischen Werk von Jan Kochanowski wiederfinden kann. Grabinschriften verwenden die Vision der übernatürlichen Welt vor allem zum Trostaufbau. In diesem Bereich hat sich der Topos des schönen Todes und die Überzeugung, nach dem Tode im Jenseits zu verweilen, fest verbreitet. In Anlehnung an das vorgestellte Material kann man feststellen, dass in altpolnischen epigraphischen Epitaphen die Tendenz zur Nutzung von bereits im Altertum gestalteten und festgehaltenen gemeinsamen Orten sichtbar ist. Man verwendete sie ebenso zu Lobaufbau des Verstorbenen (laudatio), als auch im Bereich der Trauer (comploratio) und des Trostes (conslolatio). Am liebsten führte man diese Lösungen ein, die am geläufigsten waren oder in den Werken hervorragender Dichter Bestätigung fanden. Im Allgemeinen verwendete man festgehaltene Wortformeln, während man auf eigene Ausarbeitungen verzichtete. Dies hatte zur Folge, dass die gemeinsamen Orte eine gewisse „Formstarrheit“ aufzeigen. Die Aufgabe des Künstlers war jedoch eher eine gekonnte Sammlung und Verbindung der von den einzelnen loci abgeleiteten Argumente, als ein Ausbau ausgewählter Topoi.

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Issue

2

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137-152

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