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1. Die Analyse der pflanzlichen Makroüberreste von beiden Kernen ermöglichte eine Rekonstruktion des Charakters der Pflanzendecke und ihrer Änderungen rundum der untersuchten Fundstellen, die sowohl von natürlicher als auch mit der Tätigkeit des Menschen verbundener Pflanzenwelt vertreten war. Unter den Naturpflanzengemeinschaften dominieren die Pflanzen der telmatischen und limnischen Biotopen. Die Anzeigepflanzen für die anthropogenische Tätigkeit sind dagegen Getreide und Unkräuter. 2. Die im Material freigelegten, wild wachsenden Kultur- und Nutzpflanzen gaben Grundlagen zu Schlußfolgerungen über die frühmittelalterliche Wirtschaft in Gnesen. 3. Ein Vergleich der erhaltenen Ergebnisse mit den Effekten früherer Untersuchungen hat die Anwesenheit von 30 bisher nicht freigelegten Pflanzenarten und -gattungen ausgewiesen und somit die taxonome Liste der fossilen Flora erweitert. 4. Eine Analyse der Makroüberreste in den aus der Seeprofundalzone entnommenen Kernen hat, im Vergleich mit der Staubanalyse, unvergleichbar niedrigeren repräsentativen Charakter der Pflanzenwelt mit Landherkunfi ausgewiesen, wodurch die Schlußfolgerungen betreffs Tätigkeit des Menschen eingeschränkt und die Nützlichkeit bei den Akzeleratuntersuchungen der Radiokarbondatierungen eher ausgeschlossen hat. 5. Die Untersuchungen der Holzkohle aus den Kulturschichten auf der Fst. 22 haben auf die Nutzung durch die Gemeinschaften Gnesens vor allem der Eiche (Quercus Sp.), Erle (Ainus sp.) und Kiefer (Pinus sp.) hingewiesen. 6. Die durchgeführte archäoichthyologische Analyse bestätigte das Auftreten und Verzehren der Hechte (Esox lucius), Fische aus der Familie der eigentlichen Barsche und Karpfenfamilie. Sie gab auch den ersten Beweis für den Import und Konsumtion der Heringe (Clupea harengus). 7. Die Untersuchungen beider Kerne haben nachgewiesen, daß das Volumen der entnommen Proben vergrößert werden soll, weil das erhaltene Material wenig repräsentativ ist und die Ergebnisse der Analyse des Kerns Sw 3/91 die Lokalisierung zukünftiger Profile in den Zonen mit kleineren Tiefen, näher des Ufers und der eventuellen archäologischen Fundstelle suggerieren.