DE
Im Aufsatz wurde versucht, die Grenzen der aus dem 13. Jh. stammenden Kastellanei Radzim, die in schriftlichen Quellen ab 1256 bekannt ist, zu bestimmen. Die eindeutige und ausführliche Ausführung dieser Aufgabe erwies sich als äußerst schwer, vor allem wegen des Mangels an entsprechenden Quellen, weil diese, die sich bis zu unseren Zeiten erhalten haben, nur die Regierungszeiten einzelner Kastellanen von Radzim betreffen. In dieser Situation war die Ausnutzung des etwas reicheren, ins 6. - 13. Jh. datierten, archäologischen Fundguts im Bereich der offenen Besiedlung und der Burgbesiedlung im Frühmittelalter notwendig. A u f den bisherigen archäologischen Festlegungen basierend, wurden im Gebiet der späteren Kastellanei Radzim kleine und großere Siedlungseinheiten abgesondert, die um 9. Jh. in die so genannten territorialen Nachbargemeinschaften umgestaltet wurden und in den späteren Quellen als Opolen (lat. vicina) bekannt waren. Im untersuchten Gebiet wurden in solche Art und Weise im 11. - 12. Jh. die Opole mit Siedlungszentren in Radzim, Objezierze (später in Oborniki) und in der Nähe von Kiekrz – Chojnica abgesondert. Heute besteht kein Zweifel darüber, dass die in der frühen Staatszeit entstandenen Kastellaneien in Gebieten der viel früher entstandenen Opole, welche die genau bestimmten Einflussgrenzen hatten, gebildet wurden. Ähnlich war es mit der Kastellanei Radzim, die in Grenzen von drei genannten Opolen, auf einer Fläche von etwa 400-420 km2 lokalisiert wurde. Mit Sicherheit grenzte sie: von Norden - an die Kastellanei Rogoźno, von Osten - an die Kastellanei Ostrow Lednicki, von Westen - an die Kastellanei Czarnkow und von Süden - an die Kastellanei Posen. Der Verlauf der Grenze von Norden und Osten wurde schon durch die Historiker genau untersucht, die übrigen Grenzen warten a u f die weiteren archäologischen sowie geschichtlichen Siedlungsuntersuchungen. Nach dem Verfall der Kastellanei Radzim (ca. 14. Jh.) entstand auf einem Teil ihres Territoriums die Opole Chojnickie, die aus einer Gerichtsnotiz aus 1388 bekannt ist. Es ist bekannt, dass diese Opole bei den Gerichtstagen erschien und zu Geldstrafen verurteilt wurde. Bei dieser Gelegenheit wurden 41 Ortschaften (verurteilte) von 70 Dörfern, die in dieser Zeit im Gebiet der Opole existierten, genannt. Eine Analyse des Gebiets von Opole Chojnickie lasst eine weitere Präzisierung der Grenzen der in diesem Gebiet früher existierten Kastellanei Radzim zu. Es ist jedoch zu betonen, dass die Grenzen der Kastellanei Radzim nur angenähert bestimmt wurden. Man soll hoffen, dass die Beendigung der seit mehreren Jahren geführten Ausgrabungen in dem Burgwall in Radzim viele neue Fundgüter gibt, die eine Verifizierung der obigen Festlegungen ermöglichen.