DE
Seit dem Erstarken der neuen Rechten – mit der AfD im parlamentarischen, mit den Identitären im außerparlamentarischen Bereich – bedient sich die öffentliche, insbesondere die feuilletonistische und sogar wissenschaftliche Auseinandersetzung um die Gründe der Sprachkritik. Sie führt in der sprachimmanenten Erklärung der Popularisierung des Faschismus einen Ansatz fort, der sich seit der späten Weimarer Zeit beinahe ungebrochener Beliebtheit verdankt und theoretisch weiterentwickelt wurde. In Tradition von theoretisierenden Schriften Klemperers und Sternbergers erlangte 2016 Elisabeth Wehlings Ansatz des „politischen Framings“ große Resonanz. Der Aufsatz prüft die neue Theoretisierung des alten Ansatzes, insbesondere die fortgeschriebene Widersprüchlichkeit des Sprachsubjekts und geht der Frage nach den tradierten methodischen Vorurteilen nach. Er diskutiert, inwiefern die fortgeschriebenen Grundannahmen sich politischer Idealismen verdanken, die gleichsam dem Erklärungszweck systematisch zuwiderlaufen.