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Als Schöpfung Gottes hat der christliche Ehebund verschiedene Ziele. In der Sicht von Martin Luther kann man über drei wichtigsten Ehezielen sprechen. Das erste und zweite Ziel bilden, ähnlich wie in der katholischen Kirche, die Nachkommenschaft (die prokreative Funktion der Ehe) und die gegenseitige Hilfe der Ehegatten. Neues in der lutherischen Eheethik (im 16. Jahrhundert) ist die sehr positive und offene Ansicht über den Sexualtrieb, den man jedoch nur in der Ehe befriedigen darf (matrimonium – remedium et medicina). Laut Luther ist noch das dritte Ziel des Ehestandes – nämlich das Kreuztragen (ferre crucem). Dieses Ziel ist stark mit der reformatorischen Theologie verbunden, in der das Kreuz, der Beruf, die Liebe und der Glaube die wichtigsten Elemente bilden.