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EN
The aim of the article is to outline general rules determining the organisa-tion and functioning of German theatrical life in Toruń during WWII in the context of the nationalistic policy carried out by the Nazi authorities in the Gdańsk-Western Prussia Reich District. Apart from discussing organisational issues, the author analyses the repertoire of Toruń’s theatres. It reflects the policy of the Third Reich conditioned by political-ideological factors. The picture of German theatrical life in Toruń during WWII presented he-re allows us to discover general rules determining the organisation and func-tioning of theatres in the Third Reich. Theatres not only provided entertain-ment, but also satisfied the cultural needs of the German population creating the illusory sensation of stability and normality. Nevertheless, from the point of view of the German authorities, theatres were a means of political and ideo-logical indoctrination. The choice of appropriate repertoire and staging helped theatres to play an advocatory role for the idea of the national socialism.
DE
Ziel des vorliegenden Artikels ist es nachzuzeichnen, unter welchen allge-meinen Bedingungen das deutsche Theaterleben im besetzten Thorn organi-siert war und funktionierte. Dies geschieht im Kontext der Nationalitätenpoli-tik der Besatzungsmacht im Reichsgau Danzig-Westpreußen. Außer der Erör-terung organisatorischer Fragen wird das auf den Bühnen in Thorn gespielte Repertoire analysiert. Es spiegelt die Repertoire-Politik der Staatsmacht des Dritten Reiches wieder, die von Maximen politisch-ideologischer Natur be-stimmt war. Das im vorliegenden Artikel gegebene Bild des deutschen Theaterlebens in Thorn während des 2. Weltkriegs erlaubt es gewisse allgemeine Gesetzmäßig-keiten aufzuzeigen, die die Organisation und die Arbeit der Theater im Dritten Reich bestimmten. Theater boten nicht nur Unterhaltung, befriedigten die kulturellen Bedürfnisse der deutschen Bevölkerung und schufen ein Gefühl von Stabilisierung und Normalität, sondern sie waren vor allem ein Instrument der politischen und ideologischen Indoktrination im Interesse der deutschen Staatsmacht. Durch ein entsprechend ausgewähltes Repertoire und passende Inszenierungen erfüllten die Theater die Rolle von Sachwaltern der Idee des Nationalsozialismus.
DE
In altpolnischer Zeit umfasste diese Diözese die Regionen Przemyśl und Sanok in der Wojewodschaft Lemberg (Lwów) und den Kreis Lubaczów (Wojewodschaft Bełz). Się zählte 18 100 Quadratkilometer und war in territorialer Hinsicht die kleinste Diözese in der Kirchenprovinz Lemberg. Den größten Einfl uss auf die Grenzen der Diözese Przemyśl hatten im Berichtszeitraum die Jahre der nationalen Unfreiheit. Seit 1821 umfasste das Territorium der Diözese Przemyśl fünf politische Kreise: Jasło, Przemyśl, Rzeszów, Sambor und Sanok. Vor dem Ausbruch des 2. Weltkrieges umfasste das Territorium der Diözese Przemyśl etwa 21 000 Quadratkilometer. Auf diesem Gebiet funktionierten die Verwaltungsstrukturen des griechisch-katholischen und des armenischen Ritus. Przemyśl war ostkirchlicher Bistumssitz und in Sanok residierte die Apostolische Administratur für das Lemkenland. Im Herbst 1939 fi elen die formalen Entscheidungen über die staatliche Zugehörigkeit der von der Sowjetunion okkupierten Gebiete. Am 27. Oktober 1939 beschloss die sogenannte Volksversammlung der Westukraine den Anschluss der besetzten Gebiete an die UdSSR. Bischof W. Tomaka zufolge befanden sich folgende Dekanate unter sowjetischer Okkupation: Dobromil, Drohobycz, Jaworów, Mościska, Rudki, Sambor, Wisznia und ein Teil des Dekanats Lesko mit 75 Pfarreien. Zur UdSSR gehörten außerdem ein Teil der Dekanate Przemyśl-Stadt, Jarosław und Sieniawa. Zunächst unterstanden die unter deutscher Besatzung stehenden Gebiete westlich des San dem Oberbefehlshaber Ost. Nachdem am 26.Oktober 1939 das „Generalgouvernement für die besetzten polnischen Gebiete” entstanden war, wurden diese Gebiete dem GG einverleibt, und die Grenze am San war jetzt de facto die Grenze Deutschlands. Der westliche Teil der Diözese gehörte zum Distrikt Krakau, der eine Fläche von 26 150 Quadratkilometern einnahm, und die nördlichen Randgebiete der Diözese befanden sich nun in den Grenzen des Distrikts Lublin. Die Grenze zwischen den beiden Besatzungszonen wurde erst am 1. November 1941 auf Befehl von Hans Frank aufgehoben. Eine tragische Folge des 2. Weltkrieges für die lateinische Diözese Przemyśl bestand im Verlust eines beträchtlichen Teils ihres Territoriums. Infolge der Entscheidungen der „Großen Drei” in Teheran sollte die Nachkriegsgrenze Polens entlang der Curzon-Linie verlaufen. Den defi nitiven Verlauf der polnisch-sowjetischen Grenze auf dem Territorium der Diözese Przemyśl regelte der am 16. August 1945 in Moskau unterzeichnete „Vertrag zwischen der UdSSR und Polen über die Staatsgrenzen”. Infolge dieser Verschiebung der Staatsgrenze verlor die Diözese Przemyśl de facto ungefähr ein Drittel ihres Territoriums (etwa 7000-8000 Quadratkilometer). Außerhalb ihrer Grenzen verblieben 74 Pfarreien (4 von ihnen kehrten 1951 zu Polen zurück) und 646 Ortschaften. Auf dem Gebiet der Sowjetukraine befanden sich folgende Dekanate und Pfarreien der lateinischen Diözese Przemyśl. Die Absteckung der Ostgrenze Polens an der sogenannten Curzon-Linie hatte auch Einfl uss auf die staatliche Verwaltungsstruktur. Nachdem Lwów (Lemberg) für Polen verloren war, begann Rzeszów den Rang der Wojewodschaftshauptstadt anzustreben. Von diesem Augenblick an befand sich das gesamte Territorium der Diözese auf polnischem Gebiet in der Wojewodschaft Rzeszów.
DE
Der Bezirk Winnica in Podolien (Ukraine) wurde am 27. Februar 1932 geschaffen und umfaßt eine Fläche von 26 500 km². Auf seinem Territorium gab es im Jahre 1937 1899 Dörfer, 16 Arbeitersiedlungen und 7 Städte, die 1941 von 2 390 000 Personen und 1946 von 2 037 000 Personen bewohnt wurden. Bis zur Oktoberrevlution waren in diesem Bezirk 1100 orthodoxe Kirchen geöffnet. Aber ab 1932 begann der Prozeß der massenhaften Schließung von Gebetshäusern und Kirchen. Er wurde mit solcher Konsequenz realisiert, daß bereits im Jahre 1937 offi ziell keine religiöse Gemeinschaft mehr existierte. Die praktische Möglichkeit einer Wiedergeburt des religiösen Lebens im Osten entstand erst nach dem Angriff Deutschlands gegen die UdSSR am 22. Juni 1041. In der Zeit der deutsch-rumänischen Besatzung von 1941 bis 1943 waren in diesem Gebiet 848 orthodoxe Kirchen und Gebtshäuser geöffnet. Nach dem Einmarsch sowjetischer Truppen in dieses Gebiet Mitte des Jahres 1944 konnten die Behörden die in den zwanziger und dreißiger Jahren realisierten Methoden des kämpferischen Atheismus nicht mehr anwenden und die während der Okkupationszeit konsolidierte Menge der Gläubigen nicht mehr mißachten. Die Tätigkeit der orthodoxen Kirche wurde vom Rat für Orthodoxe Kirchenangelegenheiten kontrolliert. Die Diözese Winnica, die das Territorium des Bezirks Winnica umfaßte, bildete eine der 19 zum Kiewer Exarchat gehörenden Diözesen. 1944 gab es auf ihrem Gebiet 839 orthodoxe Kirchengemeinden, vier Frauenklöster und ein Männerkloster. In der Seelsorge waren 194 Priester und 4 Diakone tätig. Am 1. Januar 1945 genehmigten die Behörden 997 religiösen Gemeinschaften, davon 839 orthodoxen, formell die Durchführung der Seelsorgetätigkeit. Dennoch kam es in den Jahren 1945-1953 zur Schließung von 217 Kirchen und eines Frauenklosters. Entschieden feindliche Aktivitäten gegen die orthodoxe Kirche unternahmen die sowjetischen Behörden erst 1959. Im Jahre 1965 funktionierten auf dem Gebiet dieses Bezirks 350 Kirchen, in denen noch 183 Priester arbeiteten. Insgesamt wurden innerhalb der 20 Jahre nach Beendigung des 2. Weltkrieges in der Ukraine 4847 Kirchen und Gebertshäuser der Russisch-Orthodoxen Kirche aus dem staatlichen Evidenzregister gestrichen. Zu besonders intensiven Übergriffen staatlicher Stellen gegen die Gläubigen kam es in den Jahren 1959-1964; in dieser Zeit wurde 81,1% der Kirchen und Gebetshäuser die Genehmigung entzogen.
DE
Die verhältnismäßig kurze Etappe in der Geschichte der katholischen Kirche, die die Jahre 1939-1950 umfasst, gehörte zu den besonders dramatischen in der polnischen Kirchengeschichte. Ganz besonders litt darunter die Lemberger Mertropolie lateinischen Ritus´. Zu ihr gehörten die Archidiözese Lemberg (Lwów), die Diözese Przemyśl und die Diözese Luzk (Łuck). Nach dem Angriff Deutschlands gegen die UdSSR wurde Galizien, das östliche Kleinpolen, entgegen den Bestrebungen der Ukrainer, einen unabhängigen Staat zu gründen, dem Generalgouvernement angegliedert, und ein Teil von Wolhynien kam zum Reichskommissariat Ukraine. Die Quintessenz des Verhältnisses der Ukrainer zu den Polen in den Ostgebieten bildeten die massenhafte Abschlachtung Tausender von Polen in Wolhynien und im östlichen Kleinpolen. Heute fällt es schwer, wenigstens annähernd die Zahl der Polen zu bestimmen, die in diesen ukrainischen Mordaktionen umkamen. Verschiedene Autoren nennen unterschiedliche Opferzahlen. Es wird geschätzt, dass in den früheren polnischen Ostgebieten etwa 300.000 Polen umgekommen sind, davon 80.000-100.000 allein in Wolhynien. Nach Beendigung des 2. Weltkrieges, infolge der Abmachungen von Potsdam bis zum 16. August 1945, gehörte das Territorium der Metropolie Lemberg lateinischen Ritus´, d.h. die zu den Wojewodschaften Wolhynien, Stanislau und Tarnopol sowie zu einem großen Teil zur Wojewodschaft Lemberg gehörenden ehemaligen polnischen Gebiete, nach der veränderten staatlichen Zugehörigkeit und den administrativen Veränderungen zu den Bezirken Wolhynien, Równe, Tarnopol, Stanislau (Iwanofrankowsk) und Lemberg. Hinsichtlich der kirchlichen Administration befand sich in den Grenzen der UdSSR ein Teil der Archidiözese Lemberg, die Diözese Luzk sowie ein Teil der Diözesen Przemyśl und Transkarpatien. Die die Ostgebiete der Zweiten Republik Polen betreffende Problematik erhielt erst in den neunziger Jahren ihr „Bürgerrecht” in allen möglichen Publikationen. Vereinzelte Versuche waren schon vorher, vor allem in Emigrantenkreisen, unternommen worden. Zu Beginn der achtziger Jahre erweiterte sich der Kreis derer, die diese Problematik erforschten, um Z. Fijałkowski und auch B. Kumor und Z. Obertyński. Die Historiographie zur Geschichte der Metropolie Lemberg in dieser Zeit eröffnete 1982 eine Publikation unter dem Titel „Das religiöse Leben in Polen unter der Okkupation 1939-1945. Die Metropolien Wilna und Lemberg sowie die Orden”. Wie der Herausgeber im Vorwort selbst betonte, war dieses Buch als eine Einladung zur Diskussion gedacht, und in der Praxis stellte es einen gut im Kontext verankerten Ausgangspunkt für weitere Forschungen zur Geschichte der Kirche dar. Aufgrund der Zeit ihrer Entstehung warfen jedoch die Zensurbehörden einen Schatten auf diese Arbeit. Die ersten Versuche einer „Registrierung der Kriegsschäden” wurden auf Initiative der Krakauer Metroplitankurie unmittelbar nach dem Ende des 2. Weltkrieges, noch im Juli 1945, unternommen. Damals wurden alle Gemeindepfarrer und Pfarradministratoren verpfl ichtet, zu diesem Zweck entsprechende Fragebögen auszufüllen und bis Ende August 1945 einzuschicken. Diese Tätigkeit wurde von Pater Wł. Szołdrski geleitet, einem Redemptoristen. Auf diese Form einer Dokumentierung der Situation der katholischen Kirche und ihrer Verluste in den Jahren 1939-1951 wurde dreißig Jahre später auf Bitten des Instituts für Historische Geographie der Kirche in Polen an der Katholischen Universität Lublin noch einmal zurückgegegriffen. Die Ergebnisse dieser Erhebungen präsentierte Pater J. Rąb in Form eines Typoskripts unter dem Titel „Die Pfarreien der Diözese Przemyśl in den Jahren 1939-1951”. Einen weiteren Versuch, sich mit dieser besonderen Herausforderung zu messen, bildete die Arbeit von Wł. Piętowski „Die polnischukrainischen Beziehungen nach Ausbruch des 2. Weltkrieges. Ein Abriss” (Czarna bei Łańcut, 1988). Ähnlich wie die vorigen Arbeiten konnte auch diese nicht veröffentlicht werden. Im Druck erschien lediglich eine von J. Draus und J. Musiał herausgegebene Publikation über die Skala des Einfl usses von 35 Ordensgemeinschaften. Gegenwärtig verfügen wir über umfangreiche Kenntnisse, was die Geschicke des römisch-katholischen Klerus und der Gläubigen in den einzelnen Diözesen, Dekanaten und Wojewodschaften der Zweiten Republik Polen sowie in den jeweiligen sowjetischen Bezirken, Regionen und Pfarreien betrifft. Dieses Wissen ist in Bildbänden, veröffentlichten Dokumenten, Tagebüchern und Memoiren, Korrespondenzen sowie in zahlreichen Artikeln und Arbeiten zugänglich, die das Resultat wissenschaftlicher Konferenzen darstellen. Ihren Beitrag zur Beschäftigung mit dieser Geschichte leisten Pater J. Wółczański, Bischof W. Urban, Pater T. Śliwa, Pater H. Borcy, Pater R. Dwonkowski, L. Popek, L. J. Draus, J. Musiał und A. Hlebowicz. Grundlegend auf dem Gebiet der Biographistik, die die Repressionen gegen den Klerus betreffen, gehören die Arbeiten von W. Jacewicz und J. Woś (Repressionen während der deutschen Okkupation), Pater R. Dzwonkowski und T. Madała (hinter der Ostgrenze), Pater J. Myszor (in der Polnischen Volksrepublik), Z. K. Wójcik und R. Szczęch (in der Diözese Przemyśl). Wertvolle Ergänzungen unserer Kenntnisse über die Beziehungen von Staat und Kirche bieten die Arbeiten von Żaryn., A. Dudek, Pater Z. Zieliński, H. Dominiczak und B. Fijałkowski. Aus der Menge der Publikationen und der Anzahl der Autoren, die sich mit dieser Problematik befassen, kann geschlussfolgert werden, dass der Forschungsstand zur Geschichte dieser Metropolie imponierend ist. Aber es fehlt immer noch an einer monographischen Synthese, die das Ausmaß der Repressionen gegen die Metropolie Lemberg in den Jahren 1939-1950 zusammenfassend behandeln würde. Die bisherigen Arbeiten stellen eher Einzelbeiträge dar, sowohl was die Orte (vorwiegend in der Diözese Przemyśl ) als auch die Zeit (1939-1945) betrifft, die sie schildern. Auch werden die jeweiligen örtlichen Bedingungen nicht berücksichtigt, die sowohl auf die einzelnen Seelsorger als auch die ihrer Obhut anvertrauten Gläubigen nicht ohne Einfl uss geblieben sind.
EN
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Der vorliegende Artikel entstand auf der Basis der von Wojciech Zdon im Archiv der Pfarrei Ejszyszki (auf dem Gebiet des heutigen Litauen) gefundenen Dokumente, die die Zeit der sowjetischen Okkupation (1939-1941) betreffen. Zu ihnen gehören die Fragebögen der Metropolitankurie (Dokumente Nr. 1-2) sowie die entsprechenden Antworten der Priester aus dem Dekanat Raduń. Die Dokumente der Priester informieren über die religiöse Situation, die materiellen Verluste und den Verlauf der Okkupation in den Pfarreien Butrymańce (Dokument Nr. 3), Raduń (Dokument Nr. 4), Rudnia (Dokument Nr. 5) und Koleśniki (Dokument Nr. 6). Die einzelnen aus dem Dekanat erhaltenen Nachrichten sowie eigene Informationen und Erfahrungen ermöglichten es dem Priester Bolesław Moczulski, einen allgemeinen Bericht für das gesamte Dekanat zu erstellen (Dokument Nr. 7). Diese hier veröffentlichten sieben Dokumente erlauben, die Situation der Kirche im Wilnaer Gebiet in den Jahren 1939-1941 etwas genauer zu beleuchten.
EN
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DE
Im 19. Jahrhundert konnte das übervölkerte galizische Dorf nicht mehr alle seine Bewohner ernähren. In der Hoffnung auf ein leichteres Leben gingen viele von ihnen in die Städte und vergrößerten damit nur die Reihen der städtischen Armen, bei denen das Schicksal der Kinder und Jugendlichen ebenfalls beklagenswert war. Mit diesem Problem beschäftigten sich karitative Einrichtungen und Privatpersonen. Der in Paris lebende Fürst Jerzy Aleksander Lubomirski (1802-1893) hatte am 31. August 1885 der Landeskammer in Lemberg 2 Millionen Franken für öffentliche und wissenschaftliche Zwecke vermacht. Die nach ihm benannte Stiftung genehmigte für 1893 in Krakau (ulica Rakowicka 27) den Bau eines Heims für Knaben sowie einer ähnlichen Anstalt für Mädchen, die 1889-1890 außerhalb der damaligen Krakauer Stadtgrenzen in Lagiewniki errichtet wurde. Die vorliegende Arbeit behandelt „Die Heime der Fürst-Aleksander-Lubomir-ski-Stiftung in Krakau". Die neu erbaute Anstalt wurde am 4. November 1893 von Kardinal Albin Dunajewski geweiht. Ins Heim wurden Knaben aufgenommen, die das achte Lebensjahr vollendet und das fünfzehnte noch nicht erreicht hatten und die von ihren juristischen Vormündern, den Gerichts- oder Gemeindebehörden angemeldet wurden. Hier sollten sie eine religiöse und sittliche Erziehung genießen, eine Grundausbildung erhalten und berufliche Qualifikationen erwerben. Die Leitung des Heims übernahm ein Diözesangeistlicher. Das für Erziehung und Unterricht zuständige Personal bestand aus Laien (für die älteren Zöglinge) und Barmherzigen Schwestern (für die jüngeren Knaben). 1911 übernahmen die Salesianer die Verwaltung des Heims. Der erste Weltkrieg brachte für die Arbeit dieser Institution starke Einschränkungen mit sich. Ein Teil der Zöglinge wurde in andere Jugendheime der Salesianer geschickt. Außerdem verfiel infolge der Geldentwertung das „eiserne Kapital" in Millionenhöhe, das die Grundlage für den Unterhalt der Zöglinge bildete. Erst im neuentstandenen polnischen Staat, am 17. Oktober 1925, wurden die Salesianer von den Stadtvätern wieder mit der Verwaltung des Heims betraut. Es hatte den Charakter eines Internats. In den darauffolgenden Jahren wurde hier eine Handwerks- und Industrieschule mit einer Gärtnerei- und einer Schuhmacherabteilung eingerichtet. Die Gärtnereiabteilung machte sich 1931 als Öffentliche Weiterbildungsschule für Gärtner selbständig. Die Schuhmacherabteilung war nie sehr populär, so daß die Direktion schließlich ihre Auflösung beschloß. 1939 verließen ihre letzten Absolventen die Schule. Durch den Ausbruch des 2. Weltkrieges wurde die Arbeit dieses Jugendheims völlig lahmgelegt. Die Anstalt wurde von den deutschen Besatzern in Beschlag genommen. Für die meisten salesianischen Mitarbeiter begann ein kriegstypisches Wanderleben. Am Ort verblieb lediglich der Direktor, Alojzy Sykowski, mit einigen Mitbrüdern. Sie arbeiteten im Garten der Anstalt. Nur 10 Zöglingen konten bei den Karmeliterpatre untergebracht werden. Nach dem 2. Weltkrieg, unter den veränderten politischen und gesellschaftlichen Bedingungen der Polnischen Volksrepublik, hörte das Heim 1950 nach 57-jährigem Wirken zu bestehen auf.
DE
Die katholische Kirche als Ganzes war immer ein westlicher christlicher Kultur-träger, auch in Wolhynien. Für diese höchsten Werte bezahlte sie mit totaler Liquidierung der Geistlichkeit, der Gläubigen, der Kirchen und der Friedhöfe. Mit außer-gewöhnlichem Vorbedacht wurde alles zerstört, was den Katholiken heilig war. Aber in unseren Tagen, im Verlauf der letzten Jahre, beobachten wir mit Freude und Hoffnung, wie diese Kirche zu neuem Leben erwacht. Sie ist gewissermaßen vom Tode auferstanden. Der Verfasser der Arbeit Die katholischen Kirchen in Wolhynien hat festgestellt, daß die Verluste der römisch-katholischen Kirche in den Jahren 1939-1996 138 Kirchen (86,2%) und 159 Kapellen (96,4%) betrugen. Ein Teil der Sakralobjekte wurde umgebaut oder verwüstet bzw. wird gegenwärtig von der orthodoxen Kirche und anderen, nichtreligiösen Einrichtungen genutzt. Gegenüber den 370 000 Gläubigen der Diözese Luck im Jahre 1939 bilden die römisch-katholischen Christen heute nicht einmal 10% dieser Zahl.
PL
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DE
Die Zweite Republik Polen, die im September 1939 faktisch international isoliert war, wurde als schwächerer Staat in der bewaffneten Konfrontation mit ihrem stärksten Nachbarn besiegt. Das Schicksal des polnischen Staates ereilte auch die Archivmaterialien, Bibliotheksbestände und Museumsexponate, die während ihrer Evakuierung beträchtliche Verluste erlitten. Die (deutschen und sowjetischen) Besatzungsmächte erachteten die Revindikationsklauseln der einzelnen Verträge, die Polen bestimmte Kulturgüter zuerkannt hatten, als ihren eigenen Interessen widersprechend. Infolge des deutsch-sowjetischen Freundschafts- und Grenzvertrages vom 28. September 1939 wurde das Territorien Polens zwischen beide Staaten aufgeteilt. Die Demarkationslinie verlief entlang der Flüsse Pisa, Narew, Bug und San. In einem geheimen Zusatzprotokoll verpflichteten sich beide Seiten zur Bekämpfung der polnischen Unabhängigkeitsbewegung. Außerdem wurden Spisz und Orawa (Zips und Arva) der Berlin gegenüber die Rolle eines Satellitenstaates spielenden Slowakei und das Gebiet um Wilno (Vilnius) dem in der Einflußsphäre der UdSSR liegenden Litauen zurückgegeben. Über der polnischen Nation schwebte damals nicht nur die Gefahr eines bleibenden Verlustes der staatlichen Unabhängigkeit, sondern auch der physischen Vernichtung durch die beiden wichtigsten Besatzungsmächte. Die Gebiete, die aufgrund des Vertrages vom 28. September 1939 dem Dritten Reich zufielen (48,5% des polnischen Vorkriegsterritoriums), wurden am 8. Oktober durch ein Dekret Hitlers in die „dem Reich einverleibten Gebiete" und das sog. Generalgouvernement geteilt. Auch die Archivpolitik der deutschen Besatzer deckte sich mit dieser administrativen Gliederung in die dem Reich einverleibten Gebiete und das Generalgouvernement sowie mit der Nationalitäteneinteilung in „Übermenschen" und „Untermenschen". Schöpfer und Hauptrealisator der Archivpolitik der Besatzer war daher der preußische Archivdienst, der wegen des herrschenden Mangels an qualifizierten Mitarbeitern auch polnische Archivisten aus der Vorkriegszeit beschäftigte. Seit Oktober 1939 dauerte der systematische Raub polnischer Kulturgüter - sowohl durch staatliche Besatzungsbehörden als auch durch Privatpersonen. Und als Vergeltung für den Warschauer Aufstand wurde im Herbst 1944 ein wahres Pogrom der Warschauer Archive, Museen und Bibliotheken veranstaltet, d.h. ihre Gebäude wurden zusammen mit den Beständen in Brand gesetzt, von denen nur wenige Prozent gerettet werden konnten. Die Vorbereitungen zur Restitution polnischer Kulturgüter dauerten die ganze Zeit des Krieges hindurch. Bei der polnischen Exilregierung gab es ein von Karo! Estreicher jun. geleitetes Büro zur Revindikation Kultureller Verluste des Ministeriums für Kongreßarbeiten, unter dessen Leitung zwei englischsprachige Arbeiten über die polnischen Bemühungen auf dem Gebiet der Kulturgüter erschienen (,,A provisional estimate of losses sustained by Poland during the first four years of war", London 1944, sowie „The Nazi Kultur in Poland, by several Authors of necessity temporarily anonymous, written in Warsaw under the German occupation", London 1945). Die Beendigung der Kriegshandlungen in Europa am 8. Mai 1945 ermöglichte die Aufnahme von Schritten zur Resitution der von Polen in den Jahren 1939-1945 verlorenen Kulturgüter. Diese Aufgabe stellte sich die am 28. Juni 1945 gegründete Provisorische Regierung der Nationalen Einheit, der sowohl Politiker aus Polen als auch aus der Emigration in Ost- und Westeuropa angehörigen, in der allerdings die Kommunisten eine dominierende Rolle spielten. Diese Regierung wurde von den Siegermächten unter dem Diktat Josef Stalins sanktioniert.
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Die ersten Nachkriegsjahre waren in Polen von einem harten politischen Kampf und der Umgestaltung der demokratischen Ordnung in ein totalitäres System geprägt. Die Politik der kommunistischen Machthaber war auf eine allmähliche Ausschaltung ihrer Gegner und die Umgestaltung der gesellschaftlichen Strukturen im Sinne der kommunistischen Ideologie ausgerichtet. Gegenüber der katholischen Kirche in Polen ging sie in der ersten Zeit von der Wahrung verhältnismäßig korrekter Beziehungen aus. Im Laufe der Zeit starteten die kommunistischen Behörden jedoch immer häufiger Aktivitäten, die auf eine Ausschaltung aller Einflüsse der Kirche aus dem Leben der Gesellschaft abzielte. Diese kirchenfeindliche Politik verstärkte sich nach 1948. Damals wurden Anstrengungen unternommen, die Arbeit der Kirche in den religiösen Organisationen und Vereinen zu beschränken, deren Einfluß auf breite Kreise der Bevölkerung ein starkes Gegengewicht zur Ausbreitung der materialistischen Ideologie bildete und einen die Entwicklung gestaltenden Faktor darstellte. Daher mußte es früher oder später zum Konflikt zwischen den neuen Machthabern und der Kirche kommen. Diese Situation blieb nicht ohne Einfluß auf die Tätigkeit der katholischen Organisation „Caritas", die ebenfalls eine der Ebenen bildete, auf der sich dieser Konflikt entwickelte. Die „Caritas" spielte mit ihren mehr als 800 000 Mitgliedern nach dem 2. Welt-krieg eine beträchtliche Rolle, nicht nur was die Minderung der Armut vieler Polen betrifft, sondern sie hatte auch wesentlichen Einfluß auf die Stärkung des Glaubens. Dies wurde besonders in der letzten Zeit ihres Wirkens deutlich, als viele von den Behörden zur Aufgabe ihrer Arbeit gezwungene kirchliche Organisationen diese im Rahmen der „Caritas" weiterführten. Die Politik der kommunistischen Behörden gegenüber der „Caritas" war eine Widerspiegelung der Politik der Kommunisten gegenüber der Kirche überhaupt. Deshalb erklärten sie sich in der ersten Zeit mit der Wiederaufnahme der Arbeit der „Caritas" einverstanden, und sie erhielt sogar materielle und finanzielle Unterstützung vom Staat. Der „Caritas" wurden zahlreiche Erleichterungen gewährt, und sie arbeitete bei gemeinsam unternommenen karitativen Aktionen mit den staatlichen Behörden zusammen, z.B. bei der Hilfe für obdachlose Kinder, für Überschwemmungsopfer oder für Repatrianten sowie in den Gegenmaßnahmen gegen das Bettlerwesen. Mit der Zeit begannen die Behörden die Tätigkeit der „Caritas" jedoch immer mehr zu beschränken, die nun als ein Mittel zur Stärkung der Einflüsse der Kirche auf die Gesellschaft angesehen wurde. Daher wich die zeitweilige Zusammenarbeit einer scharfen Rivalisierung, ja Feindseligkeit des Staates gegen-über der „Caritas". Diese Politik nahm nach 1948 an Stärke zu. Die Behörden begannen ihr zahlreiche Hindernisse und Erschwernisse in den Weg zu legen und immer mehr karitative Stellen zu übernehmen. Sie wandten außerdem verschiedene Repressalien gegen die Mitarbeiter der „Caritas" an (Einschüchterungen, Verhaftungen u.dgl.). Dies war von einer lügenhaften Pressekampagne begleitet. Seinen Höhepunkt erreichte dieser Kampf im Januar 1950, als die staatlichen Behörden auf Beschluß des Politbüros des Zentralkomitees der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei mit Hilfe von Funktionären des Staatssicherheitsamtes, der Staatsanwaltschaft sowie der Wojewodschafts- und Kreiskomitees der Partei zur widerrechtlichen Übernahme der „Caritas" übergingen. In dieser Situation sahen sich die polnischen Bischöfe gezwungen, diese karitative Organisation trotz zahlreicher Proteste aufzulösen, um eine Fronde im Schoße der Kirche zu vermeiden. Dadurch wurde die Tätigkeit der „Caritas" in ihren bisherigen Formen und Strukturen unterbrochen. Die Kirche führte ihre karitative Aktion allerdings im Rahmen der Pfarrpastoral in eingeschränkter Form weiter.
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Nach der Besetzung der östlichen Gebiete der Republik Polen durch die sowjetische Armee am 17. September 1939 wurde das Leben und Wirken der katholischen Kirche dort beträchtlich eingeschränkt und außerordentlich erschwert. In Sorge um die Katholiken dieser nun sowjetisch besetzten Grenzlanddiözesen stattete Papst Pius XII. die katholischen Bischöfe beider Riten - des lateinischen und des griechisch-katholischen - am 29. November 1939 mit Sondervollmachten aus. Aus Gründen der Geheimhaltung wurden diese nicht gedruckt veröffentlicht, sondern dem griechisch-katholischen Erzbischof vom Lemberg, Andrej Szeptycki, übermittelt. In seiner Kanzlei wurde der Text dieser Vollmachten unverzüglich (am 13. Dezember 1939) kopiert und allen Bischöfen der Grenzgebiete übergeben. Jede Kopie beglaubigte Erzbischof Szeptycki mit seiner Unterschrift und numierte sie eigenhändig. Als Grundlage für die heutige Veröffentlichung dieser Sondervollmachten dient der dem Luzker Bischof Adolf Szelążek übergebene Text. Er wurde in den Papieren dieses Bischofs, die der Kanzler der Bischöflichen Kurie Jan Szych 1945 aus Luzk mitbrachte.
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Die Renaissance des religiösen Lebens auf dem Territorium des Bezirkes Winniza erfolgte vor allem durch die Kriegshandlungen zwischen Deutschland und der UdSSR. Die während der Okkupationszeit konsolidierte Menge der Gläubigen konnte - nach dem Abzug der deutschen Truppen - von den sowjetischen Behörden nicht mehr bagatellisiert werden. Am 1. Januar 1945 legalisierten sie formal das Wirken von 997 Religionsgemeinschaften. Dazu gehörten Gemeinden, die institutionell zur Orthodoxen Kirche, der Griechisch-Katholischen Kirche, der Kirche der Altgläubigen, der Kirche der Wahrhaft Rechtgläubigen Christen, zum Judaismus, der Kirche der Christen-Baptisten, der Kirche der Christen Evangelischen Glaubens (Pfingstler), der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten, der Kirche der Adventisten-Reformisten, zu den Zeugen Jehovas, den Apokalypsisten, den Johannitern, den Innokentiewern-·Ignatjewzen, dem Michailowzen, Krasnodrakonowzen, Malewanzen, Skopzen, Woskresnikern, Duchoborzen, Raskolniki und anderen gehörten. Die organisatorischen Strukturen der funktionierenden Kirchen und Religionsgemeinschaften überlagerten einander, was einerseits eine Chance zur gegenseitigen Bereicherung bot, andererseits jedoch die Grundlage für zahlreiche Mißverständnisse bildete. Jede der auf dem Territorium dieses Bezirkes wirkende religiösen Organisationen war nämlich bemüht, ihre Sendung soweit wie möglich im Rahmen des geltenden Rechts zu realisieren, das durch die Legalisierung der einzelnen Konfessionen über deren Stand und Zukunftsperspektiven entschied.
DE
Der katastrophale wirtschaftliche und soziale Zustand Polens nach dem 2. Weltkrieg mobilisierte die katholische Kirche im Lande zur Aufnahme und Intensivierung einer Wohltätigkeitsaktion. Auf dem Gebiet der Stadt Krakau zeichneten sich besonders die Barmherzigen Frauenvereine durch ihre Wohltätigkeitsarbeit aus, die über eine jahrhundertelange Tradition unmittelbarer, persönlicher Arbeit mit Armen und Bedürftigen verfügten. Alle ihre Dienste an den Armen und Kranken leisteten sie kostenlos, ohne jeglichen Lohn. Die Vinzentinnen befaßten sich vor allem mit der Fürsorge für arme kinderreiche Familien, vernachlässigte Kinder, Witwen, Waisen und Kranke, denen sie materielle und moralische Hilfe leisteten. Sie halfen aus den Lagern zurückgekehrten Personen und Repatrianten. Unterstützt wurden auch Menschen, die aus ihren normalen Lebensumständen geworfen worden waren. Sie verteilten Lebensmittel und halfen auch mit Bargeld aus. In besonderen Armenküchen wurden Mahlzeiten ausgegeben und Gutscheine für Lebensmittel verteilt. Diese Küche wurde nicht nur von den Schützlingen des Vereins, sondern auch von zahlreichen Einwohnern Krakaus sowie von heimatlos herumirrenden Personen aus Warschau und von Umsiedlern aus den verlorenen polnischen Ostgebieten in Anspruch genommen. Die Schwestern bemühten sich außerdem, die Kleidungsnot zu verringern, indem sie Kleidung und Schuhe verteilten. Denjenigen, die sich schämten zu betteln, und Personen, die in außerordentliche Armut gefallen waren, versuchten sie diskrete Hilfe zu leisten. Bettlägerige Patienten wurden in ihren Wohnungen besucht, Schröpfköpfe angesetzt, nach ärztlicher Anweisung Injektionen gegeben sowie Verbände gewechselt. Sie leisteten auch Hilfe sozialer Natur und brachten viele alte Menschen in Heimen unter. Sie versuchten armen Familien Wohnraum sowie Arbeitslosen Arbeit zu verschaffen. Neben dieser materiellen leisteten sie auch moralische und religiöse Hilfe. Sie betreuten auch sittlich gefallene Personen. Vielen Menschen halfen sie, ihre Angelegenheiten im Bereich ihres religiösen Lebens zu regeln. Sie bereiteten religiös vernachlässigte Kinder und Erwachsene auf die Taufe, die Erstkommunion und die heilige Beichte vor. Sie katechisierten die religiös vernachlässigten Kinder. Im Sterben liegende arme Menschen erhielten den Beistand eines Priesters. Den Toten leisteten sie letzte Dienste, indem sie für ein christliches Begräbnis sorgten. Sie arbeiteten mit folgenden Organisationen zusammen: der Frommen Bank, der Wohlfahrtspflege und den Pfarrkomitees sowie der „Caritas", der sie trotz Proteste durch eine Entscheidung der Bischöfe einverleibt wurden. Die Tätigkeit der Barmherzigen Schwesternvereine in Krakau im Rahmen der „Caritas" sollte allerdings nicht lange andauern, denn im Januar 1950 liquidierten die kommunistischen Behörden die katholische Organisation „Caritas". Die Vinzentinnen führten ihre Tätigkeit in Krakau dann noch einige Jahre weiter.
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Die vorliegende Arbeit über die Bischöfliche Kurie in Luzk (1926-1939) bildet einen Beitrag zur Erforschung der Kanzleien kirchlicher Institutionen in der Zwischenkriegszeit. Die Ergebnisse der Untersuchungen können auch der richtigen Bearbeitung des Teil der Archivalien der Diözese Luzk dienen, die nach dem 2. Weltkrieg auf polnischem Gebiet verblieben sind. Darunter befindet sich auch eine fragmentarische Dokumentation, die von der Bischöflichen Kurie angefertigt wurde - insbesondere von der mit administrativen Aufgaben betrauten Abteilung, d.h. vom Generalvikariat. Diese heute bereits archivierten Akten bilden (zusammen mit den Akten des Bischöflichen Gerichts) ein Archivensemble, in dem die Akten des Generalvikariats eine von zwei Untergruppen bilden ( die zweite bilden die Akten des Bischöflichen Gerichts), während die Akten der einzelnen Sektionen (pro negotiis iurisdictionis voluntariae) in der Struktur dieses Ensembles Serien bilden werden.
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Im Ergebnis des 2. Weltkrieges befand sich das gesamte Territorium der Diözese Luzk - als einzige von den Diözesen im polnischen Grenzgebiet (Lemberg, Pinsk, Wilna)-vollständig auf dem Gebiet der UdSSR. Die Weiterführung einer normalen Seelsorgearbeit war dort unmöglich geworden. Im Januar 1945 wurde der Luzker Bischof Adolf Szelążek verhaftet. Im Gefängnis von Kiew wurde er bis zum 15. Mai 1946 gefangen gehalten. Nach seiner Freilassung wurde er aus dem gesamten Gebiet der UdSSR ausgewiesen und hatte somit keine Möglichkeit mehr, in seine Diözese zurückzukehren. Die Mitglieder der Bischöflichen Kurie, die nicht von den Deutschen oder dann von den Russen verhaftet worden waren, mußten Luzk verlassen und nach Polen ausreisen. Innerhalb der neuen Grenzen Polens fanden auch andere Luzker Priester Arbeit. Im Rahmen der sog. Repatriierung verließen mehrere Tau-send Gläubige das Gebiet der Diözese. Für diese Menschen wurde Zamek Bierzglowski in der Diözese Chelmno (Kulm an der Weichsel), wo Bischof Szelążek seit August 1946 bis zu seinem Tode am 9. Februar 1950 lebte, zur geistigen Hauptstadt der Diözese Luzk „im Exil".
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Der Überfall der UdSSR auf Polen am 17. September 1939 war eine totale Überraschung für die staatlichen Behörden und die Bürger der Zweiten Republik Polen, denn als Agressor brach die UdSSR damals die Bestimmungen des Rigaer Vertrages vom 18. März 1921, den polnisch-sowjetischen Nichtangriffspakt vom 25. Juli 1932, den Beitrittsakt der UdSSR zum Völkerbund vom 17. September 1934 sowie das polnisch-sowjetische Kommunikat vom 26. November 1938 über die bilateralen Beziehungen zwischen beiden Staaten. Vorausgesehen wurde nur der Krieg mit Deutschland an der Westfront, was bewirkte, daß die Ostgebiete auf die Kriegshandlungen überhaupt nicht vorbereitet waren. Die Archive, Bibliotheken und Museen - sowohl die staatlichen und die kirchlichen als auch die privaten - wurden nicht in Sicherheit gebracht. Die gesamte Evakuierungstätigkeit im Lande leitete Oberst Ludwik Bociański (der Wojewode von Posen), der am 4. September vom Premierminister zum Obersten Evakuierungskommissar und Generalquartiermeister der Regierung ernannt wurde. Aber die Evakulierung verlief völlig chaotisch und erbrachte nicht die von der Regierung der Republik Polen angenommenen und erwarteten Ergebnisse. Infolge des deutsch-sowjetischen Freundschafts- und Grenzvertrages vom 28. August 1939 wurden die polnischen Gebiete zwischen diese beiden Staaten aufgeteilt. Die Demarkationslinie verlief entlang der Flüsse Pisa, Narew, Bug und San. In einem geheimen Zusatzprotokoll verpflichteten sich beide Seiten zur Bekämpfung der polnischen Unabhängigkeitsbewegung. Außerdem erhielt die Slowakei, ein von Berlin abhängiger Satellitenstaat, Zips und Arva, und Litauen, das sich im sowjetischen Einflußbereich befand, wurde das Gebiet um Wilna zugesprochen. Die Politik der Besatzungsmächte in den polnischen Ostgebieten - der sowjetischen (1939-1941 und dann wieder ab 1944), der litauischen (1939-1940) und der deutschen (1941-1944) - strebte eine Depolonisierung dieser Gebiete an und zeichnete sich durch Feindschaft gegen alles, was polnisch war, aus. Nach der Besetzung der Ostgebiete der Zweiten Republik Polen durch die Rote Armee wurden damals mehr als 2000 Residenzen sowie mehrere Tausend Sakralobjekte geplündert und zerstört, und die dortigen Kulturgüter wurden ins Historische Museum in Moskau sowie ins Zentrale Antireligiöse Museum ebenfalls nach Moskau gebracht. Aus Wilna wurden - vom 19. September bis zum 27. Oktober 1939, d.h. vor der Machtübernahme der Litauer - die einzigartigen Sammlungen des Instituts für Osteuropaforschung aus den Beständen des Staatlichen Museums in Wilna sowie die Sammlungen der Wróblewski-Bibliothek nach Minsk abtransportiert. Einige Wochen lang lagen sie, nur mit Segeltuch abgedeckt, auf einem Bahnsteig in Bieniakonie, danach wurden sie nach Minsk gebracht und in Kellerräumen sowie auf Korridoren des Regierungspalastes deponiert. Viele dieser Kulturgüter wurde von Wasser überschwemmt, zerstört oder beträchtlich beschädigt. Vom Ausmaß der Plünderungen der Archive und Bibliotheken in Wilna durch die Russen zeugt die Tatsache, daß damals 18 Güterwagen mit Dokumenten in die UdSSR transportiert wurden. Auch die Kirchen wurden geplündert; geraubt wurden vor allem Glocken mit Denkmalswert, Bilder und Plastiken. Nicht einmal der Sarkophag von König Stanislaw August Poniatowski in der der Familie Czartoryski gehörenden Kirche in Wołczyn blieb verschont. Die Kirche wurde in ein Düngerlager des örtlichen Kolchos umfunktioniert, die Fresken wurden zerstört und der königliche Sarg geplündert. Die Familienarchive aus den Ostgebieten der Zweiten Republik Polen wurden von den Archiven in Minsk (für die Weißrussische Sozialistische Sowjetrepublik) und in Lwow/Lemberg (für die Ukrainische SSR) in den Jahren 1939-1941 und vom Archiv in Wilna in den Jahren 1940-1941 (für die Litauische SSR) übernommen, einschließlich vieler sich in Privatsammlungen befindenden Kunstwerke, darunter auch Familienjuwelen, die dann die Schatzkammer des Kreml bereicherten. Die Pfarrer wurden gezwungen, die Kirchenbücher abzuliefern, die dann in den Zivilstandesämtern eingelagert wurden; während dcr Evakuierung im Sommer 1941 wurden die meisten von ihnen zerstört. Verbreitet war auch der Brauch von Vertretern der sowjetischen Behörden, sich verschiedene Dinge "als Andenken" mitzunehmen, wie dies u.a. in Nieśwież der Fall war. Von hier wurden allein im Jahrel939 154 Bilder aus der Radziwiłł Familiengalerie in Nieśwież nach Minsk gebracht und bereicherten dort die Sammlungen der Staatlichen Bildergalerie der Weißrussischen SSR. Die Zerstörung von Kulturgütern in den polnischen Ostgebieten nahm 1939 solche Ausmaße an, daß die sowjetischen Besatzungsbehörden durch Verfügung des Rates der Volkskommissare der Weißrussischen SSR vom 22. Dezember 1939 "das Abreißen von Baudenkmälern, die Zerstörung und Plünderung von Archiven und die Ausfuhr künstlerischer und archivalischer Wertgegenstände ohne Wissen und Genehmigung des Rates der Volkskommissare der Weißrussischen Sozialistischen Sowjetrepublik" verbieten mußten. Damals wurde eine Regierungskommission zum Schutz Historischer und Kunstdenkmäler geschaffen. Die Akten der evakuierten polnischen Zentralbehörden, die der Roten Armee sowie den militärischen Einheiten des NKWD in die Hände fielen, wurden aus den von der UdSSR okkupierten Gebieten ins Landesinnere abtransportiert (hauptsächlich ins Zentrale Militärarchiv in Moskau und ins Moskauer Spezialarchiv ["Osobyj archiv"], wo bis in die neunziger Jahre hinein ein sogenannter. .Polskij troficjnyj fond" existierte). Die Archive, Bibliotheken und Museen in den von der UdSSR okkupierten polnischen Ostgebieten wurden 1940 verstaatlicht (darunter alle Lemberger Sammlungen!). Im Wilnaer Gebiet zerstörten die Okkupanten 1939 und 1940 viele private Familienbestände. Maria Wardyńska berichtet: "Zu den geraubten Gütern gehörten vorwiegend Familienporträts, Bilder, Keramik und Möbel - Antiquitäten, historische Andenken, Kupferstiche, Gobelins, Graphiken und Münzsammlungen. Die polnische Untergrundbewegung notierte, daß allein im Beziek Wilna die Besitztümer von Aleksander Chomiński, Kazimierz Dziekoński, Władyslaw Karczewski, Ludwik Mineyko, Franciszek Oskierka, Henryk Szafnagiel, Jan Szweykowski, der Familie Golimont (Andenken an Maryla Puttkamerowa), der Familie Kossakowski, der Familie Sołtan und der Familie Tyszkiewicz geplündert wurden. Gebraubt wurden auch die außerordentlich wertvollen Erinnerungsgegenstände an den bekannten Literaten und sich für das Bildungswesen verdienstvoll gemachten Michal Baliński aus dem Baliński-Palais in Jaszuny. Von besonderem Wert war seine Bibliothek, die über 3000 polnische Werke aus dem 16. und 17. Jahrhundert enthielt. Darunter befanden sich Statute, Wappenbücher und Chroniken sowie etwa eintausend Handschriften und Autographen, unter anderem ein Teil des Archivs der Philomaten. Aufbewahrt wurde dort auch das Familienarchiv, das Handschriften von Jan und Jędrzej Śniadecki, Ludwika Śniadecka und Juliusz Słowacki enthielt. Außerordentlich wertvoll war auch die Sammlung polnischer Münzen." Nach dem Überfall des Dritten Reiches auf die UdSSR am 22. Juni 1941 wurde für die von Moskau okkupierten Ostgebiete der Zweiten Republik Polen sowie für die besetzten Gebiete der UdSSR eine .Landesverwaltung der Archive, Bibliotheken und Museen beim Reichskommissar für die Ukraine" geschaffen. Eine analoge Einrichtung entstand auch im Reichskommissariat Ostland. In der Zeit der deutschen Besatzung wurden die Besitztümer der Stefan-Batory-Universität geplündert. Aus der Universitätsbibliothek wurden etwa 100.000 Bände fortgeschafft. Die 30.000 Bände umfassende Bibliothek des Römisch-Katholischen Priesterseminars in Wilna wurde im März 1942 von den Deutschen geschlossen. Ein Teil der Bibliothek wurde damals abtransportiert. Die etwa 150.000 Bände zählenden jüdischen Büchersammlungen wurden total vernichtet, mit Ausnahme ausgewählter Exemplare, die ins Reich geschickt wurden. Und in Lemberg raubten die Deutschen die Arbeiten von Hans Dürer. Die deutsche Okkupation in den Ostgebieten der Zweiten Republik Polen dauerte bis zum Sommer 1944. Damals begannen die deutschen Behörden - aus Furcht vor der von Osten her immer weiter vordringenden Roten Armee - mit der Evakuierung polnischer Kulturgüter nach Krakau und nach Schlesien. Der erneute Einmarsch der Roten Armee im Sommer 1944 in die Ostgebiete der Zweiten Republik Polen bot Gelegenheit zur weiteren Plünderung polnischer Kulturgüter und zu ihrer Überführung vor allem nach Moskau (Puschkin-Museum und zentrale Archive) und Leningrad (Eremitage, Öffentliche Saltykow-Schtsehedrin-Bibliothek sowie die Palais in Pawłowsk und Gatczyn), aber auch nach Kiew und Minsk. Außerdem wurde ein beträchtlicher Teil der von den deutschen Besatzern ins Reich geschafften polnischen Kulturgüter, die dort von der Roten Armee "befreit" wurden, massenweise mit Zügen in die UdSSR gebracht. Nur wenige kehrten nach dem Krieg als "Geschenk des sowjetischen Volkes" nach Polen zurück.
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Auf die Notwendigkeit, die seelsorgliche Betreuung der Auslandspolen in Belgien zu organisieren, verwies der Botschafter der Republik Polen schon 1923 in Brüssel. Offiziell wandte sich Kardinal Mercier mit der Bitte um ihre Organisierung in Belgien an den Warschauer Metropoliten Erzbischof Kardinal Kakowski. Die Entscheidung über die Gründung der Polnischen Katholischen Mission in Belgien traf der Primas von Polen dann im Januar 1926. Kardinal E. Dalbor betraute P. Dr. T. Kotowski mit ihrer Organisation. Die Aufgabe der Polnischen Katholischen Mission bestand in der Aufrechterhaltung ständiger Beziehungen zu kirchlichen und wissenschaftlichen Kreisen sowie mit der Presse und der katholischen Gemeinschaft Belgiens sowie in der Gewährleistung der religiösen und moralischen Betreuung der polnischen Katholiken in Belgien. Die Tätigkeit der Polnischen Katholischen Mission erfaßte das gesamte Territorium Belgiens. Den Rektor und die Kapläne ernannte der Primas von Polen immer in Absprache mit der belgischen Bischofskonferenz. Die Polnische Katholische Mission organisierte regelmäßige Fahrten der Kapläne zu den größeren Arbeitersiedlungen und legte dabei besonderen Nachdruck auf die Wahrung des polnischen Charakters der Gottesdienste, die Spendung der heiligen Sakramente und den polnischsprachigen Katechismusunterricht in Kirche und Schule. Eine ständige Seelsorge für Polen auf dem Territorium Belgiens wurde 1927 in folgenden Pfarreien organisiert: Liege, Cheratte, Montegne, Micheroux, Winterslag, Waterschei, Peronnes und Boussu-Bois. Für ihre Organisation und unmittelbar für die Seelsorgearbeit engagierten sich die Rektoren Kotowski, Kudlacik, Moskwa, Oficjalski und Pryzgoda sowie u.a. die Priester Szwabinski, Wojciechowski, Pająk, Justynjan Vannut, Van Ruyteghen und Romer. Außerdem halfen ihnen Priesterstudenten im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Der Pater Rektor war bemüht, breitere Kreise - "amtliche, journalistische, soziale und staatsbürgerliche Gremien" - in Polen für die polnische Seelsorge in Belgien zu interessieren. Nichtsdestotrotz war er der Meinung, daß die Aufrechterhaltung der Polnischen Katholischen Mission in Brüssel wegen der Erfolglosigkeit seiner Bemühungen zur Befriedigung der spirituellen Bedürfnisse der polnischen Emigranten nicht nur zwecklos, sondern geradezu schädlich sei. Während des Krieges engagierten sich die Verbistenpatres für die Durchführung der Seelsorgetätigkeit unter den polnischen Emigranten. Seit Januar 1948 wurden die Polnische Katholische Mission und die Seelsorgetätigkeit dann von den Oblatenpatres übernommen.
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