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Die Anfänge der armenisch-katholischen Erzdiözese Lwów (Lemberg) reichen bis ins 17. Jahrhundert zurück, denn am 24. Oktober 1630 legte Bischof Mikołaj Torosowicz in Lemberg das katholische Glaubensbekenntnis ab und begab sich damit unter die Jurisdiktion des Heiligen Stuhls. Vorher hatte dort seit 1356 die armenische Diözese Lemberg funktioniert, die vom armenischen Katholikos von Sis für die in Ruthenien ansässige armenische Bevölkerung erigiert worden war. Hinsichtlich ihrer geographischen Lage erstreckte sich die Erzdiözese Lemberg über das südöstliche Gebiet der Adelsrepublik. Im Jahre 1665 verfügte sie über 15 Pfarreien, 20 Priester und etwa 300 Gläubige. Mit den Jahren verbesserte sich dieser Zahlenstand beträchtlich; so gab es zum Beispiel 1763 schon 18 Pfarreien mit fast 6000 Katholiken, und 1772 zählte die Gebiete Polens, Litauens, Moldawiens und der Walachei umfassende Erzdiözese 22 Pfarreien, 40 Priester und etwa 6000 Gläubige. Negative Veränderungen brachten diesbezüglich die Teilungen Polens im 18. Jahrhundert mit sich, in deren Gefolge die innerhalb der Grenzen des russischen Teilungsgebiets gelegenen Pfarreien in den Jahren 1809-1816 der Jurisdiktion eines besonderen Administrators unterstellt wurden. Im österreichischen Teilungsgebiet wiederum wurden infolge der willkürlichen Politik des Josephinismus 6 armenische Pfarreien liquidiert, eine auch den Gläubigen des lateinischen Ritus zugesprochen und 2 Pfarreien aus der Bukowina der Lemberger Erzdiözese zugeschlagen. Weitere Veränderungen erbrachte das 20. Jahrhundert. Nach dem Vertrag von Riga im Jahre 1921 und insbesondere kraft des 1925 geschlossenen Konkordats der Republik Polen mit dem Heiligen Stuhl ging die Bukowina an Rumänien verloren, und die dortigen Pfarreien wurden der Jurisdiktion des Lemberger Erzbischofs entzogen. Eine positive Veränderung bildete dagegen die Ausdehnung seiner Jurisdiktion auf das Gebiet der gesamten Zweiten Republik. In der Zwischenkriegszeit 1918-1939 verfügte die Erzdiözese Lemberg armenisch-katholischen Ritus´ über 8 Pfarreien im Rahmen von 3 Dekanaten, 9 Pfarrkirchen und 19 Kapellen, an denen 18 Priester die ungefähr 5000 Gläubigen (1939) religiös betreuten. In der armenisch-katholischen Erzdiözese in Lemberg wirkten mehrere wichtige kirchliche und sozial-religiöse Institutionen. So wurde 1803 ein Domkapitel ins Leben gerufen, und in den Jahren 1665-1784 prosperierte in Lemberg ein von den Theatinern geleitetes Päpstliches Armenisches Kolleg, das sich mit der intellektuellen und sittlichen Vorbereitung der Priesteramtskandidaten befasste. Mit dem Blick auf ärmere männliche Jugendliche wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts das Józef-Torosiewicz-Internat in Lemberg gegründet (es existierte von 1865 bis 1939). Von 1940 bis 1945 genoss das Institut „Mons Pius” hohes Ansehen, das sich mit den fi nanziellen Angelegenheiten und Bankeinlagen der polnischen Armenier befasste. Und 1930 wurde der Erzdiözesanverband der Armenier ins Leben gerufen. Geschätzte Periodika in polnischer Sprache waren zwei Zeitschriften: der von 1927 bis 1934 monatlich erscheinende „Posłaniec św. Grzegorza” („Sankt-Georgs-Bote”) sowie die Zweimonatsschrift „Gregoriana”, die von 1935 bis 1938 erschien. Und schließlich muss noch auf die Präsenz und das Wirken des Ordens der Benediktinerinnen armenisch-katholischen Ritus´ in der Erzdiözese Lemberg verwiesen werden, der seit dem 17. Jahrhundert eine Mädchenschule in Lemberg leitete, deren Abschlüsse ab 1889 staatlich anerkannt wurden. Im Verlauf von vier Jahrhunderten wurde die Erzdiözese Lemberg armenisch-katholischen Ritus´ von 12 Erzbischöfen regiert. Das Ende des Bestehens einer armenischen Ortskirche in Lwów erfolgte mit dem Tod von Erzbischof Józef Teodorowicz am 4. Dezember 1938. Die Amtsgeschäfte übernahm damals der Kapitularvikar Infulat Dionizy Kajetanowicz, aber der Ausbruch des Krieges und die politischen Veränderungen nach der Konferenz von Jalta hinderten den Heiligen Stuhl daran, einen neuen Oberhirten zu nominieren. Nach dem Ende des 2. Weltkrieges begannen die sowjetischen Behörden damit, die Strukturen der armenischen Erzdiözese in Lemberg durch Terror, Erpressung und Verhaftungen zu liquidieren. Vier Geistliche befanden sich in Gefängnissen und Lagern, von denen einer – Pater Kajetanowicz – starb. Die übrigen Priester und auch die Laien wurden gezwungen, ihre Wirkungsstätten im östlichen Kleinpolen (Galizien) zu verlassen; zum Teil kamen sie ins Gefängnis, oder sie wurden nach Polen repatriiert. Der Lemberger Dom und auch die übrigen armenischen Gotteshäuser wurden geschlossen und alle Institutionen liquidiert. Damit hörte die armenisch-katholische Erzdiözese Lemberg zu existieren auf, obwohl sie vom Heiligen Stuhl nie formal annulliert worden ist. Das hier veröffentlichte Inventarverzeichnis der Archivalien der Lemberger Erzdiözesankurie armenisch-katholischen Ritus´ berücksichtigt die gegenwärtig im Staatlichen Historischen Zentralarchiv der Ukraine in Lviv, Abteilung 475, aufbewahrten Quellen. Es enthält 958 Inventareinheiten in einem guten Dutzend Themenabteilungen: 1) Sitzungsprotokolle des Konsistoriums (der Kurie) und des Bischofskollegiums; 2) königliche Dekrete zu Angelegenheiten der armenisch-katholischen Kirche; 3) Quellen zur Geschichte der Armenier und der armenisch-katholischen Kirche; 4) Hirtenbriefe der Bischöfe; 5) Dekrete des Lemberger Gouverneurs, des Statthalters von Galizien und der zuständigen Wiener Ministerien; 6) Anordnungen und die Korrespondenz der Kurie mit staatlichen Stellen auf zentraler und lokaler Ebene; 7) kirchlich-religiöse Feierlichkeiten; 8) das Funktionieren der Pfarreien und Gotteshäuser; 9) vermögensrechtliche und wirtschaftliche Fragen; 10) Kirchenbau; 11) das armenisch-katholische Benediktinerinnenkloster; 12) Lehr- und Erziehungsanstalten; 13) Zusammenarbeit mit Vereinen; 14) Personaldokumente; 15) „Medienarbeit”; 16) verschiedene Archivalien.
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Die meisten der in Polen gestifteten Kirchen wurden von ihren Stiftern, von Adligen, Priestern und manchmal auch von Königen ausgestattet. Der Dom zu Gnesen als „die Mutter der Kirchen” und Sanktuarium des hl. Adalbert (Wojciech) besaß ebenfalls seine Donatoren. Dies waren meistens Erzbischöfe und Domherren (Kanoniker), aber es fehlte auch nicht an königlichen und adligen Schenkungen. Viele Schenkungen sind nicht erhalten geblieben. Von ihnen berichten die Quellen –zahlreiche von den Domherren angefertigte Inventarverzeichnisse der Schatzkammer dieser Kathedrale. Zu dieser Art von Kulturdenkmälern gehören auch liturgische Gewänder und andere Gewebe. Aus den existierenden Inventarverzeichnissen erfahren wir, wie viele und was für Gewänder der Dom besaß. Nicht viel ist von den königlichen oder adligen Schenkungen erhalten geblieben, aber eine wahre Zierde sind die meist mit Wappen versehehen erzbischöfl ichen Schenkungen. Der Katalog umfasst 257 historische Objekte, die kleineren Teile der kompletten Sätze wie Stolen, Manipulare, Velen und Palken nicht mitgerechnet. Er enthält alle im Archidiözesanarchiv in Gniezno aufbewahrten historischen Gewebe. Diese gesamte Kollektion bildet ein Ensemble von Stoffen, die uns heute die Entwicklung des europäischen (und außereuropäischen) Weber- und Stickereihandwerks näherbringt. Einige der mit Stickereien versetzten bzw. mit Perlen und teuren Steinen besetzen Paramente stellen einen großen Wert dar, aber auch in künstlerischer Hinsicht widerspiegeln sie den Geschmack und die Kultur des Stifters, seine Kenntnis der Kunst und der Bräuche dieser Epoche, sein Bewusstsein von der Wichtigkeit des Zwecks, dem die Gabe dienen sollte, sowie des Ortes, für den die Schenkung bestimmt war. Es gelang, für einige Objekte die entsprechenden historischen Informationen zu bestimmen, während die anderen weiterhin anonym bleiben müssen, weil es nicht gelungen ist, irgendwelche Angaben über ihre Stifter zu fi nden. Manchmal bereitet sogar die Feststellung des Landes, aus dem sie stammen, enorme Schwierigkeiten. Jedes Exponat wurde im Katalog mit einer kurzen Beschreibung versehen, die auch Angaben über Zeit und Ort seiner Herkunft sowie den Namen des Stifters enthält. Der Katalog enthält auch ein kleines Vokabular von Fachbegriffen des Weberhandwerks sowie 20 Illustrationen der im Museum befi ndlichen historischen Gewebe.
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Der vorliegende Artikel entstand auf der Basis der von Wojciech Zdon im Archiv der Pfarrei Ejszyszki (auf dem Gebiet des heutigen Litauen) gefundenen Dokumente, die die Zeit der sowjetischen Okkupation (1939-1941) betreffen. Zu ihnen gehören die Fragebögen der Metropolitankurie (Dokumente Nr. 1-2) sowie die entsprechenden Antworten der Priester aus dem Dekanat Raduń. Die Dokumente der Priester informieren über die religiöse Situation, die materiellen Verluste und den Verlauf der Okkupation in den Pfarreien Butrymańce (Dokument Nr. 3), Raduń (Dokument Nr. 4), Rudnia (Dokument Nr. 5) und Koleśniki (Dokument Nr. 6). Die einzelnen aus dem Dekanat erhaltenen Nachrichten sowie eigene Informationen und Erfahrungen ermöglichten es dem Priester Bolesław Moczulski, einen allgemeinen Bericht für das gesamte Dekanat zu erstellen (Dokument Nr. 7). Diese hier veröffentlichten sieben Dokumente erlauben, die Situation der Kirche im Wilnaer Gebiet in den Jahren 1939-1941 etwas genauer zu beleuchten.
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Die Entstehung der Kanzlei selbst war eng mit der Person ihres direkten und indirekten Schöpfers verbunden - mit Bischof Stanislaw Adamski, der die Diözese Katowice von 1930 bis 1967 leitete. Diese Kanzlei zeichnete sich darüber hinaus deutlich durch ihren privaten Charakter aus; dennoch schuf sie mit der amtlichen oder halboffiziellen Dokumentation ein integrales Ganzes. Die Person des Bischofs S. Adamski bildete die grundlegende Determinante für den Wert dieses Ensembles. Allerdings muß die lange, fast vierzigjährige Zeit des Entstehens und Wirkens der Kanzlei unterstrichen werden. Der chronologischen Genauigkeit wegen kann folgende Einteilung vorgenommen werden: 1. die Wojewodschaft Schlesien im Rahmen der Zweiten Polnischen Republik (1930-1939), 2. die Kriegs-und Okkupationszeit (1939-1945), 3. der Wiederaufbau nach dem Kriege (1945-1952), 4. der erzwungene Aufenthalt von Bischof S. Adamski außerhalb der Diözese, d.h. die sog. Zeit der Verbannung (1952-1956), 5. die Zeit der Zusammenarbeit mit dem Koadjutor Bischof Herbert Bednorz (1956-1967). Jede dieser Etappen hat in der erhalten gebliebenen Kanzlei eine Widerspiegelung in Form von Quellen gefunden. Beim Ordnen, Bearbeiten und später auch bei der Schaffung eines Inventarverzeichnisses in Zettelform sowie eines analytischen Verzeichnisses wurde versucht, die Gliederung der Aktenablage beizubehalten, die vom Schöpfer des Ensembles beabsichtigt war. In dieser Hinsicht gab es nur in Ausnahmefällen Veränderungen. Die in ihrer historischen Form erhaltene Archivalstruktur des besprochenen Ensembles hat auf diese Weise also die typischen und die besonderen Arbeitsmethoden-den seines Schöpfers offengelegt und das Wirken einer solchen Institution wie der Diözesankurie von Katowice und der mit ihr zusammenarbeitenden Ämter in jener Zeit deutlich gemacht.
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Im Zentrum für Kirchliche Bibliotheken, Archive und Museen an der Katholischen Universität Lublin befindet sich u.a. auch ein Manuskript aus dem 19. Jahr-hundert mit dem Titel: Status animarum parochiae Luceoriensis. Das Buch umfaßt die Jahre 1815-1819. In ihm wurden jedes Jahr die Häuser und Menschen nach ein und demselben Schema verzeichnet. Das Manuskript stellt ein sehr genaues Verzeichnis aller zur Pfarrei gehörenden Orte (insgesamt 67) und aller Bewohner dieser Ortschaften (2618 Personen im Jahre 1815) dar, die der Verfasser folgendermaßen unterteilt: die Stadt Luck selbst, größere und kleine Dörfer, Siedlungen, Anger, Meierhöfe und Vorwerke. Dem Status animarum zufolge zählte die Stadt Luck 1815 1242 Bewohner und etwa 150 Häuser. Das Buch diente vor allem zur Registrierung der römisch-katholischen und unierten Gemeindeglieder (die Zahl der letzteren war sehr gering), die vor dem Osterfest im Dom gebeichtet hatten. Die Diözesangeistlichkeit der Dompfarrei wird vom Status animarum in vier Gruppen unterteilt: Domherren, Vikare, Mansionäre und Angelisten. Die Mansionäre waren Priester, die die Pflichten ewiger Vikare in der Kirche erfüllten (nicht zu verwechseln mit den Domvikaren), in diesem Fall am Dom von Luck. Zu diesen Pflichten gehörten die Seelsorge, das Lesen der Marienmesse sowie das Vorbeten bzw. Singen des Stundengebets zu Ehren der Gottesmutter. Die Angelisten, die hier auch Altaristen genannt wurden, bildeten ein Kolleg von Priestern, die in der St.-Kasimir-Kapelle täglich die Votivmesse de Angelis (daher ihr Name) lasen. Das Buch Status animarum liefert viele Informationen, die zur Erforschung der Bevölkerungsstruktur in der Pfarrei Luck zu Beginn des 19. Jahrhunderts von Nutzen sind. Auf seiner Grundlage können wir die Grenzen der Pfarrei und die Zusammensetzung der Bevölkerung von Luck und Umgebung genau bestimmen. Es zeigt sich, daß dieses Territorium damals überwiegend von Polen besiedelt war, wovon die Namen der Bevölkerung zeugen. Angesichts unserer ansonsten recht mangelhaften Informationen über diese Gebiete ist dieses Manuskript um so nützlicher, und ich bin der Ansicht, daß es von den Historikern, die sich mit diesen Gebieten beschäftigen, durchaus mit Gewinn benutzt werden kann.
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Das Bedürfnis nach einem aktuellen Vademecum über die Bestände der polnischen Archivsammlungen in den Vereinigten Staaten stellt für die Forscher, die sich mit dem Polentum im Ausland beschäftigen, eine wichtige Herausforderung dar. Deshalb wurde Ende Mai 1995 ein Schreiben an die Archive abgeschickt, in dem um Informationen über die aktuellen polnischen Bestände gebeten wurde. Die Liste der Archive wurde aufgrund der sich im Polonia-Archiv befindlichen Archivekartei erstellt. Es wurden über 100 Briefe verschickt. Anfang Juli lagen Antworten von fast allen Archiven vor. Bei der Bearbeitung wurde folgende Klassifizierung angewandt: 1. Haupt- und Zentralarchive, 2. Archive von Institutionen, 3. Archive von Organisationen der Auslandspolen, 4. Ethnische Archive, 5. Diözesanarchive, 6. Ordensarchive, 7. Archive polnischer Pfarreien. Es muß allerdings unterstrichen werden, daß keine Fragebögen an die polnischen Pfarreien selbst verschickt wurden, weil diese sehr viele sind, Quellenmaterial über die am Ort ansässigen Auslandspolen enthalten und der Zugang zu ihnen leicht ist, denn es gibt ja die 1994 von Stanislaw Flis erstellte Liste der Pfarreien. Die vollständigen Informationen über den Inhalt der Archive polnischer Pfarreien werden in Buchform erscheinen. Die größten und zentralen Sammlungen bilden die Archive in Chicago und in Orchard Lake. Das erste ist mit dem Polnischen Museum verbunden, das zweite mit dem Wissenschaftlichen Institut für Auslandspolen des Polnischen Seminars in Orchard Lake. An zweiter Stelle stehen hinsichtlich der Bestände die mit der Kosciuszko-Stiftung, dem Polnischen Wissenschaftlichen Institut in Amerika und dem Józef-Pilsudski-Institut in Amerika verbundenen Archive. Diese Einrichtungen besitzen gut ausgearbeitete Archivalieninventarverzeichnisse. Die Archive der Auslandspolenorganisationen sind unterschiedlich gut aufbereitet; es gibt Inventarverzeichnisse und Karteien, deren Umfang vor allem die Tätigkeit der betreffenden Organisationen umfaßt, aber man kann auch Material zur Geschichte des Auslandspolentums begegnen, was mit den Archivaren zusammenhängt, die manchmal Material aus der ganzen Region sammelten. Die ethnischen Archive, die hauptsächlich mit den Institutionen und Universitäten der einzelnen Staaten verbunden sind, stellen hinsichtlich des Sammelns, der Anordnung und der Zugänglichkeit die am besten organisierten Sammlungen dar; sie verfügen über moderne Gebäude mit allen notwendigen Einrichtungsgegenständen und über ein entsprechendes Budget sowie die nötigen Fachleute. Zur Aufbereitung der polnischen Sammlungen sind Archivare aus Polen angestellt worden. In den letzten Jahren sind diesen Archiven sehr häufig Dokumentationen von Auslandspolen übergeben worden. Die Diözesan- und Ordensarchive haben ihre Sammlungen nach dem Kata-Jogprinzip der amerikanischen Archivistik aufbereitet. In den Orden kann die Tendenz festgestellt werden, Zentralarchive für den gesamten Orden in Amerika zu schaffen. Sie besitzen Mikrofilme oder Xerokopien von Dokumenten aus allen Ordensprovinzen. Die Zentralarchive der Auslandspolen besitzen Materialien zur Geschichte der Polonia in den Vereinigten Staaten und manchmal auch in anderen Ländern, zur Geschichte der wirtschaftlichen und politischen Emigration, zur Geschichte des Auslandspolentums in den einzelnen Staaten und der polnischen Organisationen und Pfarreien, zur Geschichte des polnischen Theaters und Sports, der Presse, des Rundfunks und des Fernsehens sowie herausragender Persönlichkeiten polnischer Herkunft. Dasselbe Material sammeln die ethnischen Archive. Die Bestände der Organisationsarchive konzentrieren sich vor allem auf die Geschichte und das Wirken der entsprechenden Organisation. In den Diözesanarchiven findet man Material zur Geschichte der polnischen Pfarreien, religiösen Organisationen, Pfarr-schulen und der polnischen Geistlichkeit. In den Ordensarchiven finden wir Material zur Geschichte der Ordensgemeinschaft, der einzelnen Ordenshäuser und der Teilnahme des Ordens am Leben der Auslandspolen. Wenn man zu den entsprechenden Quellen den richtigen Zugang finden will, ist man in hohem Maße auf gute Informanten angewiesen.
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DE
Der Verfasser stellt auf populäre Weise die Geschichte der polnischen Kirche in Budapest vor, die sich im 10. Bezirk Köbánya befindet - diese Kirche vergleicht er mit einem „Mini-Rapperswil". Die polnische Kirche ist zusammen mit den einst zu ihr gehörenden Gebäuden - einem Heim für Polen - das Werk von Wincenty Danck, eines Lemberger Priesters, der 1908 hier ankam und als erster Seelsorger für die polnischen Arbeiter in Budapest wirkte. Er begann auch mit dem langwierigen und schwierigen Bau der polnischen Kirche, indem er auf unterschiedlichste Weise in Ungarn, Polen und Amerika Geld dafür sammelte. Die Kirche wurde als Votum der historischen polnisch-ungarischen Freundschaft errichtet, die fast 1000 Jahre alt war. Die Kirche war nicht mit irgendwelchen herausragenden Kunstwerken ausgestattet, aber die vorhandenen Werke sind von enormer historischer Bedeutung, weil sie Spuren des Lebens unserer Landsleute darstellen: armer Leute aus Galizien, später auch Flüchtlinge, die sich während des Krieges um die Kirche und das Heim für Polen scharten. Maciej Józefowicz hat auf kirchlichem Gelände ein kleines Mussum mit polnischen Erinnerungsgegenständen eingerichtet, die während der Renovierungs- und Aufräumungsarbeiten auf dem Dachboden und in den Abstellkammern und unter Bauschutt und Staubschichten gefunden wurden. In der kommunistischen Zeit hat eigentlich niemand sich um diese Kirche gekümmert, weil sie - nach dem Kriege all ihrer Rechte beraubt - durch ihr Aussehen abschreckte. Eine gewisse Belebung des Interesses war in den siebziger und achtziger Jahren festzustellen, als sehr viele polnische Arbeiter in großen Bauunternehmen, Bergwerken und Mechanikfabriken in Ungarn Arbeit fanden. Diese Arbeiter waren bemüht, den ungarischen Geistlichen bei der Rettung von Kirche und Pfarrhaus behilflich zu sein. Seit den neunziger Jahren sind die geistlichen Söhne von Kardinal August Hlond, der vor 60 Jahren die Kirche konsekriert hatte, die neuen Bewirtschafter, die unter großen Mühen die Renovierung der Kirche zu Ende führen. Der Verfasser präsentiert außerdem auf interessante Weise die Geschichte der Fahne der siebenklassigen Gabriel-Narutowicz-Volksschule, die sich seit Ausbruch des 2. Weltkrieges in dieser Kirche befand. Im Juli 1993 kehrte die Fahne an ihren angestammten Platz zurück.
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