Die Entführung in den dritten Teil des Buches Jesaja behandelt eine Reihe von Einzelproblemen des damaligen religiösen Lebens. Obwohl die Abfassungszeit des Kapitales nicht genauer bestimmt werden kann (möglicherweise handelt es sich um eine Redaktionsarbeit), können die hier behandelten Probleme geradezu als typisch gelten. Neben dem Sabbatgebot, das scheinbar eingeschärft wird, wird die Frage der Zugehörigkeit der sarisim (Eunuchen) zum Volk Jahwes behandelt. Beide scheinen auf eine spürbare Ausweitung der universalistischen Perspektive hinzuweisen, indem den Verschnittenen ein unverfängliches Erbe in Aussicht gestellt wird. Die Kritik an der führenden Schicht wird ebenfalls ausgedehnt; nicht nur der Mangel an Verantwortung, sondern auch allerlei Missstände (Trinkgelage) werden hier verurteilt. Die krassen Bilder lassen auf die Ausmasse und Häufigkeit der getadelten Missbräuche schliessen.
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